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5 Tipps für den dunklen Winter in Norwegen

Je weiter ihr in den Norden kommt, desto weniger Tageslicht habt ihr. Lange, dunkle Tage können, aber müssen nicht, anstrengend sein und auf die Psyche schlagen. Hier kommen meine Tipps aus Norwegen, mit denen ihr das Licht im Dunkeln findet und die kalte Jahreszeit richtig gut wird.

„Norwegen? Oh Gott, Nora, viel Spaß im Dunkeln. Wie willst du das denn überstehen?“

Als ich Freund:innen und Familie zuvor von meinen Plänen für’s Auslandssemester in Norwegen erzählt habe, waren das die Worte, die ich mir nicht nur einmal anhören musste. Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto mehr Respekt hatte ich vor den kalten, dunklen Monaten in Norwegen. Aber ist es denn wirklich so schlimm wie alle behaupten?

Jein. Ich bin hier seit Ende Juli – da hatten wir hier sogar jeweils eine Stunde länger Tageslicht als in Deutschland. Nun ist es Ende November und es ist genau andersherum. Stand heute: Sonnenaufgang um 09:14 Uhr, Sonnenuntergang um 15:39 Uhr. Wenn es dann noch sehr bewölkt ist (was in Bergen als regenreichste Stadt Europas des Öfteren der Fall ist), habe ich das Gefühl, es wird nie richtig hell. 

Wir hatten hier Zeiten, in denen es mehrere Wochen durchgängig geregnet hat und die Tage gleichzeitig immer kürzer wurden. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich in den Zeiten trockenes Wetter nicht vermisst habe.

ABER: Erstens ist es nicht immer so – zwischendurch gibt es auch Wochen, in denen die Sonne und der goldene Herbst grüßen. Das genießt ihr dann automatisch viel mehr. Und zweitens: Ihr gewöhnt euch nach und nach an den Regen und die Dunkelheit ohne, dass ihr es merkt. 

Winterdepression: Wie umgeht ihr diese?

Wer unter sogenannten Winterdepressionen (auch Winterblues) leidet, fühlt sich meist müde, motivationslos und traurig. Da diese saisonalen depressiven Stimmungen durch einen Mangel an Tageslicht entstehen, könntet ihr annehmen, dass ihr hier in Norwegen noch stärker davon betroffen seid als in Deutschland. Die Menschen, die in einem skandinavischen Land leben, sind seit mehreren Jahren laut des World Happiness Reports offiziell die glücklichsten. Wie machen die das nur?

Ich bin keine Expertin, aber mir geht es hier immer noch sehr gut. Das Einzige, was mir schwerer fällt, ist das frühe Aufstehen. Das geht natürlich motivierter, wenn ich im Sommer um 6 Uhr von der Sonne geweckt werde. Aber ich behaupte mal von mir, dass ich alles bis jetzt gut meistere, wenn ich mich mal mit anderen hier vergleiche. Deshalb kommen hier meine Tipps, wie ihr den Winterblues umgeht beziehungsweise aus diesem wieder herauskommt.

1. Das Tageslicht nutzen!

Das ist die offensichtlichste Lösung, aber es wirkt tatsächlich am besten. Im Auslandssemester seid ihr ja (leider) auch dazu verpflichtet, zu Uni-Veranstaltungen zu gehen, Vor- sowie Nachbereitungen zu machen und für Klausuren zu lernen. Das geschieht meistens in den Stunden, in denen es hell draußen ist. Das heißt, nun werden die Pausen, Transportwege und Freizeit wichtiger denn je. 

Eine Allee von Herbstbäumen.
Spazierengehen könnt ihr immer. Nutzt dafür auf jeden Fall das bisschen Tageslicht, was euch bleibt! Bei diesen wunderschönen Herbstfarben macht es noch viel mehr Spaß!

Nutzt die Pausen in der Mitte der Vorlesungen und Seminare, um frische Luft zu schnappen. Wenn ihr, wie ich, zum Beispiel mit der Straßenbahn oder dem Bus fahren müsst, nehmt eine(n) früher und steigt eine Station früher aus, um den Rest zu laufen. Auch wenn es bewölkt ist oder regnet – wir sind ja nicht aus Zucker! 🙂

2. Hyggelige Momente kreieren!

Wir gehen mit schnellen Schritten auf die schönste Zeit des Jahres zu: Weihnachten. Wir wissen uns mit vorweihnachtlichen Festen, Dekoration und Adventskalender im Dezember zu helfen. Das geht auch in den anderen dunklen Monaten! Ganz Norwegen ist sehr gut darin, gemütliche Momente zu kreieren, damit ihr euch heimelig und wohl fühlt – ganz nach dem dänischen Konzept „Hygge“ oder auf Norwegisch „Kos“. 

Schafft euch zum Beispiel selbst Licht im Dunkeln, indem ihr euch mehrere Kerzen anzündet. So konnte ich unter anderem auch richtig gut lernen und meine Klausuren schreiben. Auch Treffen mit Freund:innen, gemeinsam kochen oder ein Filmabend können für Gemütlichkeit sorgen. Es sind die kleinen Dinge, die unser Wohlbefinden steigern! 

Was darf da in Norwegen nicht fehlen? Klar, Zimtschnecken!

Ein Stapel von Zimtschnecken
Einfach himmlisch! – Zimtschnecken machen glücklich. Gott sei dank, gibt es in Norwegen an jeder Ecke welche!

Eine GROSSE Liebe von mir! Zimt macht glücklich, also helfen euch Zimtschnecken und andere Gebäcke auf jeden Fall durch den dunklen Winter. 

3. Bewegung – am besten an frischer Luft!

Sport ist wichtig, um uns bei Laune zu halten. Wir fühlen uns wohler, sind im Einklang mit unserem Körper und haben mehr Motivation für andere Dinge. Ich mache meistens direkt nach dem Aufstehen Pilates und Yoga im Gym. Danach bin ich auf jeden Fall wach und kann besser in den Tag starten. 

6 Menschen auf einer Bergspitze
Sobald es nicht regnet, geht raus! Schnappt euch eure Freund:innen und macht zum Beispiel eine Wanderung.

Dann nutze ich jede Möglichkeit (wenn ich Zeit habe), um im Hellen spazieren zu gehen und meinem Kopf mal eine Auszeit zu gönnen. Schnappt euch euren Regenschirm (auch wenn kein Regen vorausgesagt ist) und geht raus an die frische Luft! Neben langen Spaziergängen sind Wanderungen hier natürlich das Beste, was ihr machen könnt, um Winterdepressionen entgegenzuwirken. 

4. Journaling und Meditation

Momente der Ruhe, in denen ihr euch nur auf euch selbst konzentriert und eure Mitte findet, sind so wichtig in dieser Zeit. Achtsamkeitsübungen wie Gedanken herunterzuschreiben (Journaling) oder zu meditieren, könnt ihr leicht in euren Studienalltag im Ausland einbauen. Ich mache das zwischendurch mithilfe von ruhiger Musik und jeden Abend schreiben und lesen vor dem Einschlafen. Das wirkt sich positiv auf eure mentale Gesundheit aus!

Planer mit Stift und Spange auf einem Tisch
Mein guter Plan und mein Journal begleiten mich wirklich überall hin. Gedanken loszulassen tut mir so gut!

5. Vitamin-D-Tabletten

Da euer Körper weniger Vitamin D produziert, wenn ihr weniger Tageslicht im Winter bekommt, könnt ihr dem mit Nahrungsergänzungsmitteln entgegenwirken. In Norwegen ist das Vitamin oft schon Lebensmitteln zugesetzt, sodass ihr rein theoretisch keine Tabletten nehmen braucht. Ziemlich schlau würde ich mal sagen!

Mädchen mit roten Haaren (Ich), was die Sonne genießt. Selfie
Die besten Vitamin D Quelle ist immer noch die Sonne selbst! Genießt sie solange sie da ist!

Viele meiner Freund:innen nehmen zusätzlich Vitamin-D-Tablette – ich jedoch nicht. Warum? Hier kommt mir ein kleiner Fun Fact über Rothaarige zugute: Wir produzieren auch bei weniger Sonnenlicht mehr Vitamin D als alle anderen. Ich sag ja immer, dass ich wie gemacht bin für Skandinavien ;).

Aber auch an alle anderen da draußen: Ihr schafft das! Es ist wirklich nur halb so schlimm, wie alle sagen. Und mit den richtigen Tipps und Tricks könnt ihr eure Stimmung auch in dunklen Wintermonaten oben halten und euer Leben so richtig schön romantisieren. Auf jeden Fall nicht die Zimtschnecken vergessen!

Ganz viel Liebe, 

Nora

Kommentare
  1. Michael

    21. Januar 2023

    Hallo Nora,
    leider funktioniert das mit der Vitamin D Produktion über die Haut bei einem Einstrahlwinkel von unter 45 Grad in die Atmosphäre nicht, auch für rothaarige Menschen, leider.
    Liebe Grüße Michael

    1. Nora

      21. Januar 2023

      Hallo Michael,

      vielen Dank für die Aufklärung! So genau wusste ich das jetzt nicht. Ich nehme persönlich immer Tabletten mit diversen Vitaminen und Mineralien – so habe ich in Norwegen auch gut vorgesorgt 🙂

      Liebe Grüße
      Nora

Antwort an Michael

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