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Alliteration mit D: Der DAAD-Deutschlehrertag in Duschanbe


Anfang Mai war ich nach Duschanbe zum DAAD-Deutschlehrertag eingeladen, um diesen mit einem Workshop zu unterstützen. Wie es sich anfühlt ohne ernstzunehmende Berufserfahrungen Deutschlehrerinnen, die teilweise länger im Dienst sind als ich auf der Welt bin,  etwas beizubringen, erfahrt ihr hier.

Die tadschikische Hauptstadt Duschanbe ist nur 1200 Kilometer von Almaty entfernt, das ist genauso weit wie die kasachische Hauptstadt Astana. Obwohl ich den Landweg immer bevorzuge, habe ich mir für diese Strecke ein Flugticket geleistet. Zum einen, um meinen Unterricht in Almaty nicht ausfallen lassen zu müssen, zum anderen um mit meinem Kollege, dem DAAD-Lektor Florian Tack, gemeinsam anreisen zu können. Nach nur 90 Minuten Flug waren wir da.

Einige ungesunde Arbeitstechniken, die ich mir während meines Studiums in Marburg angewöhnt habe, konnte ich leider bis zum heutigen Tag noch nicht ablegen. Long story short: Die Handouts für meinen Workshop sind erst in der Nacht vor Abflug fertig geworden. Das Problem: Sie mussten noch irgendwie ausgedruckt werden. Frisch in Tadschikistan gelandet, nahm ich deshalb weder die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten noch die bunt gekleideten tadschikischen Frauen wahr. Stattdessen scannte ich meine Umwelt panisch nach Hinweisen auf einen Copy-Shop. Mit Erfolg!

Copyshop in Duschanbe

Gefunden: In einem kleinen Zimmerchen, mitten auf einer Baustelle gelegen, konnte ich meine Handouts drucken lassen. Papiersparend beidseitig – ich war zufrieden.

Nachdem diese erste Hürde genommen war, begann der entspanntere Teil meines Aufenthalts. Am Abend waren alle Teilnehmenden des Deutschlehrertags zu einem Empfang in der Residenz des deutschen Botschafters Holger Green eingeladen. Bei leckeren Häppchen, die von deutschsprechenden Studis wie in amerikanischen Filmen auf großen silbernen Tabletts herumgetragen wurden, hatte ich die Chance meine Kolleg_innen kennenzulernen: die IC-Leiterin aus Duschanbe Nicola Vöhringer, die mich eingeladen hatte, viele DAAD- und Bosch-Lektoren aus Kirgistan , Tadschikistan und der Ukraine, Freiwillige von kulturweit, die sich in Tadschikistan engagieren und viele Deutschlehrer_innen aus allen Teilen des Landes, die für den Deutschlehrertag in die Hauptstadt gekommen waren.

Am nächsten Morgen begann dann der eigentliche Deutschlehrertag. Veranstaltungsort war die Russisch-Tadschikische Universität. Das Gebäude wurde erst vor kurzem fertiggestellt und ist voll mit Symbolen der Russisch-Tadschikischen Freundschaft. Von der Außenfassade lächeln Putin und Rahmon händeschüttelnd und überlebensgroß auf die Ankommenden Konferenzteilnehmenden herab. Im Treppenhaus gibt es Schautafeln mit Länderinformationen und Fotos von Sehenswürdigkeiten beider Länder und natürlich weitere Porträts und Gemälde der beiden Präsidenten. Der Name der Uni spiegelt sich eindeutig in der Gestaltung der Wände wieder.

Nach der Eröffnung mit insgesamt sieben Grußworten und gestärkt von der ersten Kaffeepause, war es dann Zeit für die inhaltlichen Workshops. Es gab insgesamt neun Workshopangebote, die jeweils zweimal durchgeführt wurden. Im ersten Durchlauf bekam ich zu spüren, dass nicht nur ich Zweifel daran hatte, ob erfahrene  Lehrer_innen bei mir, einer 26-Jährigen mit weniger als einem Jahr Unterrichtserfahrung, etwas lernen können. Nur fünf Personen konnten sich für mein Thema „Schreiben im DaF-Unterricht“ begeistern. Meine Vermutung ist, dass die geringe Teilnehmendenzahl weniger an meinem Thema und mehr an dem Wort „SprachASSISTENZ“ neben meinem Namen im Programm lag. Am besten besucht war nämlich der Workshop von PROFESSOR DOKTOR Ulrich Fröschle „Zur Arbeit mit deutscher Lyrik im tadschikischen Deutschunterricht“. Bei der zweiten Workshop-Runde sah es schon besser aus: elf Leute entschieden sich für mich und mein Thema.

Die Lehrer_innen, die meinen Workshop besuchten, schienen sehr zufrieden damit. Mein Ziel war es, möglichst viele motivierende Methoden, Strategien und Übungen zum Schreiben im DaF-Unterricht vorzustellen und direkt auszuprobieren. Und so schrieben wir Urlaubskarten, teilten Wortschlangen und stellten uns mit Hilfe einer Schreibübung vor. Sogar die Diskussion fand ohne zu sprechen statt: schriftlich auf einem Blatt Flipchartpapier.

Mit den Lehrer_innen ins Gespräch zu kommen, war auch eine Bereicherung für mich. Am Rande meines Workshops erhielt ich auch viele Tipps und Einladungen, was ich in Tadschikistan noch alles machen kann. Gut, dass ich meinen Rückflug erst für einige Tage später gebucht hatte – so konnte ich noch das ein oder andere erleben.

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