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Als Freemover Leben in der Bay Area finanzieren

Stell dir vor, du arbeitest im Labor von Jay Keasling an der UC Berkeley – einem der führenden Köpfe in der synthetischen Biologie. Für mich, einem Lehramts-Studenten der Universität Augsburg, u.a. mit dem Didaktikfach Biologie und Masterstudent in Molekular- und Zellbiologie an der LMU München, war das ein absoluter Traum. Doch ein Auslandspraktikum in der Bay Area ist nicht nur eine akademische Herausforderung, sondern auch eine finanzielle. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen und Tipps, wie ich mein Praktikum in den USA finanziert habe – und wie du das auch schaffen kannst!

Die Kosten: Was ein Praktikum in der Bay Area wirklich kostet

Ein Praktikum in den USA ist teuer – San Francisco ist die dritt-teuerste Stadt der Welt, nach Zürich und New York. Meine Visa-Aussteller haben mir empfohlen, mit etwa 3000 US-Dollar pro Monat zu rechnen – das gilt für Berkeley. Für mein sechsmonatiges Praktikum an der UC Berkeley bedeutete das: 18.000 Dollar. Flug, Unterkunft, Lebenshaltungskosten, Visum – das summiert sich schnell. Und wie viele in der Wissenschaft wissen: Praktika sind oft unbezahlt. Du lernst zwar unglaublich viel, aber die Laborausstattung ist teuer, und Forschungsgelder sind knapp. Das hat mich zunächst ziemlich demotiviert. Doch ich habe Wege gefunden, die Kosten zu stemmen.

Finanzierungsmöglichkeit 1: Erasmus+ und Social Top-up

Im Juli 2024 habe ich angefangen, mich zu informieren. Zuerst bin ich auf Programme wie den DAAD gestoßen, aber die passten nicht zu meinem Vorhaben. Auch hochkarätige Stipendien wie die Studienstiftung des deutschen Volkes oder die Stiftung der Deutschen Wirtschaft waren für mich keine Option, da ich dort nicht aufgenommen wurde. Doch dann habe ich eine Lösung gefunden: Bedingt durch meine Doppel-Immatrikulation konnte ich mich an meinen beiden Heimatuniversitäten informieren und habe erfahren, dass die Universität Augsburg Erasmus-Mittel für Auslandspraktika bzw. Auslandsforschung u.a. auch in der sog. „Internationalen Dimension“ vergibt. Für mich bietet das Erasmus-Programm 700 Euro monatlich plus eine Reisekostenpauschale von 1735 Euro. Zusätzlich konnte ich aus dem Erasmus + pool ein Social Top-up von 250 Euro pro Monat beantragen, da ich während meinem Studium erwerbstätig war und bin. Insgesamt kamen so 7435 Euro zusammen – ein guter Start, aber bei weitem nicht genug.

Kosten und Finanzierung meines Auslandspraktikums in der Bay Area

Gesamtkosten: Ca. 18.000 USD für 6 Monate (3.000 USD/Monat für Unterkunft, Lebenshaltung, Visum, Flug)

Finanzierung:

  • Erasmus+: 700 €/Monat + 1.735 € Reisekostenpauschale + 250 €/Monat Social Top-up = 7.435 €
  • Deutschlandstipendium: 300 €/Monat = 1.800 € für 6 Monate
  • KfW-Studienkredit: 4.800 € (in 4 Jahren zurückzahlbar)
  • Familiäre Unterstützung: 600 €/Monat = 3.600 € für 6 Monate
  • Nebenjobs: Ersparnisse aus Fundraising beim Malteser Hilfsdienst
  • Crowdfunding: Geplante Kampagne (z. B. Kickstarter) zur Deckung der Restkosten
  • Gesamt eingeplante Mittel: 17.635 € (Rest über Crowdfunding)
  • Tipp: Früh planen, Stipendien kombinieren und kreative Lösungen nutzen!

Finanzierungsmöglichkeit 2: Deutschlandstipendium und KfW-Studienkredit

Um die Lücke zu schließen, habe ich mich für das Deutschlandstipendium beworben, das an vielen deutschen Unis vergeben wird. Die Bewerbung ist relativ unkompliziert, und mit etwas Glück bekomme ich 300 Euro monatlich – das wären 1800 Euro für sechs Monate. Trotzdem fehlten immer noch rund 14.000 Euro. Also habe ich einen KfW-Studienkredit in Höhe von 4800 Euro aufgenommen, den ich in vier Jahren inklusive Zinsen zurückzahlen muss. Ein großer Schritt, aber ich wusste: Dieses Praktikum ist es wert.

Finanzierungsmöglichkeit 3: Unterstützung von Familie und Nebenjobs

Ein riesiges Dankeschön geht an meine Eltern, die mich mit 600 Euro monatlich unterstützen – ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen. Zusätzlich habe ich über die Jahre als Fundraiser für eine Hilfsorganisation gearbeitet. Dieser Studentenjob war nicht nur finanziell lukrativ, sondern hat mich auch offener, eloquenter und selbstsicherer gemacht. Mein Tipp: Probiere solche Jobs aus – sie bringen dich aus deiner Komfortzone und helfen, Geld für große Projekte wie ein Auslandspraktikum zu sparen.

Finanzierungsmöglichkeit 4: Crowdfunding als letzte Option

Mit Erasmus+, dem Deutschlandstipendium, dem KfW-Kredit und der Unterstützung meiner Eltern komme ich auf 17.635 Euro – immer noch knapp unter den geschätzten Kosten. Deshalb plane ich, eine Spendenkampagne auf Plattformen wie Kickstarter oder GoFundMe zu starten. Crowdfunding kann eine tolle Möglichkeit sein, Freunde, Familie oder sogar Fremde für dein Projekt zu begeistern.

Ein Auslandspraktikum ist machbar – mit Planung und Durchhaltevermögen

Mein Praktikum in der Bay Area hat mich finanziell an meine Grenzen gebracht, aber ich bereue keinen Moment. Mit einer Mischung aus Stipendien, Krediten, familiärer Unterstützung und Nebenjobs habe ich es geschafft – und du kannst das auch! Mein größter Tipp: Fang früh an, dich zu informieren, und scheue dich nicht, kreative Wege wie Crowdfunding auszuprobieren. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie ich als Freemover in der Bay Area überlebe und alles organisiere, folge mir auf Instagram.

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