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Carlo-Schmid-Programm: So meisterst du das Auswahlverfahren


Über die Vorteile und Möglichkeiten des Carlo-Schmid-Programms habe ich bereits hier berichtet. Doch wie läuft das Auswahlverfahren eigentlich ab? Wo findet man die wichtigsten Informationen zur Bewerbung und wie bereitet man sich auf das Auswahlgespräch vor?

Phase 1: Schriftliche Bewerbung – Sprachnachweis nicht vergessen.

Für die schriftliche Bewerbung des CSP bietet der DAAD sehr ausführliche Informationen und unterstützt die Bewerber mit einer Checkliste und  Bewerbungshinweisen. Hier findet man Antworten zu allen Fragen bezüglich der schriftlichen Bewerbung und den Bewerbungsvoraussetzungen. Ein Teil der Bewerbung, um den ich mich noch sehr kurzfristig kümmern musste, war der Sprachnachweis. Jeder Bewerber muss gute Kenntnisse in mindestens zwei UN-Sprachen vorweisen. Kümmert euch also rechtzeitig darum eure Englischkenntnisse und eine weitere UN-Sprache nachzuweisen. Dies kann übrigens auch kostenlos (oder gegen ein kleines Entgelt) über ein DAAD-Sprachzertifikat am Sprachzentrum der eigenen Universität erfolgen und muss nicht unbedingt durch einen teuren Sprachtest erledigt werden.

Gedruckte Version der Checkliste für das CSP-ProgrammMit der Bewerbungscheckliste behält man den Überblick über alle benötigten Unterlagen.

Phase 2: Auswahlgespräch mit der Praktikumsstelle

Nachdem meine Bewerbungsunterlagen kontrolliert wurden und ich es in die nächste Runde geschafft habe, wurden meine Unterlagen an die Praktikumsstelle weitergeleitet. Wie die nächste Auswahlphase genau abläuft, hängt sehr stark von der Praktikumsstelle und deren üblichen Auswahlverfahren ab. In meinem Fall lief das ganze sehr spontan und einfach und ich habe einige Tage später einen netten Anruf von meinem Praktikumsleiter aus Moskau erhalten. Das Telefonat war sehr kurz und diente vor allem dazu, herauszufinden wie gut meine Russischkenntnisse sind. Der Praktikumsleiter hat mich gebeten ein paar Worte zu meinem Lebenslauf zu sagen und zu erzählen wie gut ich meine Russischkenntnisse selbst einschätze. Nach einigen Minuten war dieser Bewerbungsteil auch schon vorbei und der Praktikumsleiter empfiehl mich glücklicherweise für das weitere Auswahlverfahren weiter.

Phase 3: Auswahltag – auf dein Verhalten kommt es an

In der letzten Phase des Auswahlverfahrens wurde ich vom DAAD zu einem Auswahltag nach Bonn eingeladen. Der Auswahltag für die Aufnahme in das Carlo-Schmid-Programm besteht aus einem etwa 15-minütigen Einzelgespräch und einem 30-minütigen Gruppengespräch. Während das Einzelgespräch auf Deutsch stattfindet und nur einige Fragen auf Englisch oder auf der Sprache des Ziellandes gestellt werden, findet das Gruppengespräch komplett auf Englisch statt. In meiner Gruppe haben wir die Frage „Is populism a result of global economic failure?“ besprochen und am Ende unsere Antwort präsentiert. Beim Gruppengespräch ist es wichtig zu zeigen, dass man sich gut in das Team einfügen kann, andere Teilnehmer aussprechen lässt, Kompromisse eingeht und eine aktive aber nicht zu dominante Rolle einnimmt. Hier wird weniger darauf geachtet, was man bespricht oder wie gut man Englisch spricht, sondern mehr auf das einzelne Verhalten in der Gruppe.

Laptop-Bildschirm mit elektronischer Einladung zum AuswahlgesprächGanz erfreut: nach erfolgreichem Gespräch mit der Praktikumsstelle, erhält man die Einladung zum Auswahltag im Online-Bewerbungsportal.

Und was passiert im Einzelgespräch? Jedes Einzelgespräch ist natürlich unterschiedlich und ich kann nur aus meiner eigenen Auswahlgespräch-Erfahrung berichten. Hier einige Vorbereitungstipps und Hinweise, die ich mitgenommen habe:

1. Das eigene Bewerbungsschreiben vor dem Gespräch noch einmal lesen

Seitdem man die Bewerbungsunterlagen zusammengestellt hat, ist zum Zeitpunkt des Auswahltages schon etwas Zeit vergangen. Aus diesem Grund ist es ganz hilfreich, noch einmal einen Blick in die Unterlagen zu werfen. So ist man auf alle möglichen Fragen zum Lebenslauf und zum Motivations-/Bewerbungsschreiben bestens vorbereitet. Mir wurden Fragen zu meinen bisherigen Studien- und Auslandserfahrungen gestellt und ich sollte erklären, warum ich mich als Amerikanistik-Studentin für ein Praktikum in Russland interessiere. Außerdem soll man natürlich auch erzählen können, was man nach dem Abschluss des Praktikums und in der Zukunft karrieretechnisch plant.

2. „Competency-based interview“

In einem weiteren Teil des Auswahlgesprächs sollte ich verschiedene Situationen beschreiben, in denen ich bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen unter Beweis stellen konnte.  „Beschreiben Sie eine Situation in der Sie viele verschiedene Aufgaben in einer kurzen Zeit erledigen mussten. Wie sind Sie mit dieser Situation umgegangen?“ – eine Frage, die in meinem Gespräch gestellt wurde. Hierbei musste ich in drei Schritten, kurz und präsize auf den Punkt kommen: eine Arbeits-/Studiensituation beschreiben, kurz erzählen wie ich gehandelt habe ich dieser Situation und das Ergebnis meiner Handlung zusammenfassen. Diese Methode wird auch competency-based interview genannt und wird bei den Vereinten Nationen häufig genutzt.  Welche Kompetenzen die Vereinten Nationen schätzen, kann man hier nachlesen und die Praktikumsausschreibungen enthalten ebenfalls wichtige Informationen dazu.

3. Wissen über die Internationale Organisation und das Gastland

Natürlich habe ich mich vor dem Auswahlgespräch auch ausführlich mit den Vereinten Nationen und der aktuellen politischen Situation Russlands auseinander gesetzt. Man sollte sich auch die Praktikumsausschreibung noch einmal genau anschauen und sich merken, welche Aufgaben auf einen zukommen könnten im Praktikum und welche wichtigten Personen man beim Namen kennen sollte (zum Beispiel den zukünftigen Chef).  Fragen zu aktuellen Weltereignissen sind auch häufig Teil des Gesprächs, also schadet es nicht, morgens noch einmal genauer die Zeitung zu lesen. Auf Russisch wurde ich nicht interviewt beim Auswahltag, dies könnte jedoch bei jeder anderen Sprache oder bei anderen Personen im Auswahlteam trotzdem vorkommen.

4. Sich nicht verunsichern lassen

Am wichtigsten ist es, sich nicht verunsichern zu lassen im Auswahlgespräch. Einige Kandidaten erzählten mir, dass sie im Gespräch gebeten wurden bestimmte Gedichte deutscher Dichter aufzusagen und Leon erzählte mir, dass sogar seine Japanischkenntnisse im Gespräch abgefragt wurden, obwohl es für ihn nach Westafrika gehen sollte. Hierbei wird lediglich getestet, wie man in so einer Stresssituation reagiert. Mir wurden glücklicherweise keine gemeinen Fragen gestellt. Bei Fragen zu denen ich einfach keine Antwort wusste (ich sollte z.B. die meistverkauften russischen Tageszeitungen benennen), habe ich versucht ruhig zu bleiben und erklärt, warum ich mich in diesem Bereich noch nicht auskenne und wie ich mich drauf freue mehr zu diesem Thema während meines Praktikums zu lernen.

Kommentare
  1. Xenia Smetanin

    27. Oktober 2017

    Hallo Ksenia,
    zurzeit studiere ich in Bochum und werde gerne mit dir kontaktieren.

Hast du noch Fragen?

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