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Chinesische Freundschaften, so geht’s


Vorweg: Ich liebe meine asiatischen Freunde. Mein bester Kumpel aus der Schulzeit ist Japaner, meine erste Freundin in Berlin Indonesierin und meine liebste Mitbewohnerin Chinesin. Man könnte sagen, dass ich einen guten Draht zu den Menschen auf dieser Seite der Weltkugel habe. Ich schätze ihre Liebe zum Detail, ihren raffinierten Intellekt und vor allem ihre Liebe zu richtig geilem Essen. Also machte ich mir erstmal keine Sorgen, in China Anschluss zu finden. Obwohl ich nach fünf Monaten nun sagen kann, dass ich ein paar Menschen hier wirklich ins Herz geschlossen habe, gilt einiges zu beachten, wenn man in China (gute) Freunde finden möchte.

Vor dem Nanjing- Museum mit meinen internationalen Chinesen aus Palo Alto, Paris und London
Vor dem Nanjing-Museum mit meinen internationalen Chinesen

Respekt und Etikette – typisch chinesische Tugenden

Die Chinesen sind oft großzügig und zuvorkommend. Deswegen ist es wichtig, ihre freundlichen Gesten auch zu erwidern. Das fängt damit an, dass ihr eure neuen Bekanntschaften nach dem Treffen zurück zur U-Bahn begleitet. Die Chinesen achten auf sowas. Ebenfalls wird geschätzt, wenn man sich für eine Verabredung anständig kleidet und pünktlich ist. Auf gar keinen Fall sollte man kurzfristig absagen oder nicht auf Nachrichten antworten. So etwas irritiert Chinesen besonders, da sie dadurch ihr Gesicht verlieren. Andere nicht zu blamieren und sie oder ihn nicht durch die eigenen Handlungen oder Worte in unangebrachte Situationen zu bringen, das ist wohl eine der wichtigsten Verhaltensregeln in China.

Tauscht Hotpot-Essen gegen deutsches Frühstück!

Ihr möchtet zum Hotpot-Essen mit Chinesen eingeladen werden? Dann wagt den ersten Schritt und zeigt euren neuen chinesischen Freunden doch mal ein deutsches Frühstück oder eine Techno-Party mit ausländischen Teilnehmern. Das ist für eure neuen Bekanntschaften ein absolutes Highlight und sie werden sich dafür revanchieren wollen. Damit kommen wir zum nächsten Thema.

Ganz pragmatisch – Bekanntschaften nützen Ausländern und Chinesen

Unabhängig von der Nationalität ist es schön, Freunde zu haben. Man teilt die guten und die schlechten Momente, man schmiedet Pläne und sucht Rat. Bei lokalen Bekanntschaften sucht man jedoch sicherlich auch einen Weg in die landeseigene Kultur und Gesellschaft. Dementsprechend ist in jeder Ausländer-Einheimischer-Beziehung ein gewisses Interesse vorhanden, das über die persönliche Sympathie hinausgeht. Dies passiert auf beiden Seiten. Für eure chinesischen Freunde repräsentiert ihr den Kontakt zum „Ausland“, zur „freidenkenden Welt“, oder schlicht den Schlüssel zur spannenden Gemeinschaft der Ausländer in China. Seid euch dessen bewusst und haltet die Türen weit offen.

Zum ersten Mal Donuts mit Alison

Erfreut euch an den Privilegien, aber ohne Herablassung

Mit einem EU-Reisepass seid ihr privilegiert, was den Zugang zu Bildung, Reisen, Medien, Informationen und vielem anderen angeht. In China macht euch das interessant. Es ist für Chinesen weitaus schwieriger, wenn nicht fast undenkbar, ohne signifikante Visa-Hindernisse zu reisen. Ebenso wenig können sie ohne VPN-Anschluss über Inhalte, die in China zensiert werden, recherchieren. Seid dankbar für euer Privileg und geht nicht arrogant damit um.  Das heißt, urteilt nicht allzu schnell, wenn einige Chinesen wenig gereist sind oder zu bestimmten Themen keine kritische Meinung haben. Jeder Mensch bringt unterschiedliche Lebenserfahrungen mit. Man kann von jedem etwas lernen.

Internationale Chinesen helfen die Kultur zu verstehen

Gerade mit geringen Kultur- und Sprachkenntnissen ist die Barriere noch etwas zu hoch, um mit den Locals wirklich warm zu werden. Zum Glück gibt es überall Chinesen, eben auch in westlichen Kulturkreisen. Derzeit strömen, so habe ich gehört, jährlich Zehntausende junger US- , UK- und Kanada-Chinesen ins Land ihrer Vorfahren, um am Wirtschafts- und Kultur-Boom Chinas teilzuhaben. Das sind oft sehr interessante Menschen. Für Neuankömmlinge sind sie der beste Draht zur chinesischen Kultur. Zwar spricht man dann tendenziell eher Englisch miteinander. Dennoch ist der Übergang ins Chinesische umso einfacher, sobald Dritte, (einheimische) Chinesen, dazustoßen. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich vor allem meinen chinesischen Freunden im Westen sehr viel näher gekommen bin. 

Zum Schluss möchte ich mich herzlich bei meinen chinesischen Freunden bedanken, die mir das Leben hier so viel schöner machen. Im nächsten Artikel schreibe ich zu einzelnen wirklich ganz besonderen Bekanntschaften in Asien.

Kommentare
  1. Bernd

    20. April 2018

    Schöner Beitrag,
    sowas hilft uns überheblichen Westlern ihre durch die Medien anerzogenen Vorurteile abzubauen.

Antwort an Bernd

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