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Erstes oder zweites Semester wann solltest du nach Melbourne kommen?

Auch in Australien ist das Studienjahr in zwei Semester aufgeteilt. Während meines Auslandsjahres in Melbourne habe ich beide erlebt – und verrate dir hier, welches sich für deinen Start Down Under am besten eignet.

Als ich im Februar in Melbourne ankam, war gerade Hochsommer – 30 Grad und Sonne. Später durfte ich dann auch das Wintersemester erleben. Beide Semester haben ihre Vor- und Nachteile.

Semester überschneiden sich

Deutschland
Wintersemester: Oktober – März
Sommersemester: April – September

Australien
1. Semester: März -Juni (Orientierugswoche schon im Februar)
2. Semester: Juli – November

Wer aus Deutschland kommt, muss sich an einen ganz neuen Rhythmus anpassen: Statt wie gewohnt im Oktober ins Wintersemester zu starten, fängt das akademische Jahr an der Monash University in Australien schon im März an und endet mit der Prüfungsphase im Juni. Danach folgt im Juli das zweite Semester, das im November endet. Die Semesterzeiten in Australien überschneiden sich also überhaupt nicht mit den deutschen. Du musst dich darauf einstellen, vor dem Beginn des Auslandsaufenthalts im Februar noch einige Monate überbrücken zu müssen, ich selbst habe in der Zeit ein Praktikum gemacht.

Erstes Semester

Alle Austauschstudierenden an der Monash University kommen bereits im Februar vor dem offiziellen Semesterbeginn im März nach Melbourne, um an den umfangreichen Orientierungsveranstaltungen teilzunehmen. Das erste Semester ist auch für alle australischen Erstsemester-Studierende der Start ins Studium, darum veranstaltet die Monash University eine umfangreiche Orientierungswoche im Februar. Dabei erwarten dich unzählige Stände mit Snacks und Essen, einiges sogar kostenlos, sowie Informationsveranstaltungen und vor allem stellen sich die unzähligen Clubs (für Sportarten, Sprachen, Nationalitäten, Fakultäten und Hobbys) der Uni vor. Meist kannst du kostenlos verschiedenste Sportarten ausprobieren, es gibt eine Pride Parade und an einem Tag ein kleines Festival mit DJs und einer riesigen Bühne. Kurz gesagt, die Orientierungsveranstaltungen sind auf jeden Fall umfangreicher im ersten Semester und so ergeben sich auch mehr Möglichkeiten, andere Studierende kennenzulernen.

Ein weiterer Unterschied zum zweiten Semester ist der Zeitpunkt des Mid-semester Breaks, im ersten Semester findet diese vorlesungsfreie Woche nämlich tatsächlich mitten im Semester im April statt, sodass du anschließend noch neun Wochen Uni hast und sich wahrscheinlich weniger Hausarbeiten angestaut haben, als später im Semester. Diese freie Woche wird oft zum Reisen genutzt.


Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Semestern ist allerdings die Jahreszeit: Im Februar ist in Melbourne noch Sommer mit Temperaturen bis zu 26 Grad, während der Studienzeit kannst du also mit all deinen neuen Freunden Melbourne bei gutem Wetter erkunden. Sei es Surfen im Meer, Campen in den vielen Nationalparks oder der Besuch der vielen Stadtfeste wie das St. Kilda Festival oder die Pride Parade. Auch auf dem Campus gibt es viele und nach meinem Empfinden auch größere Events draußen, von denen du dadurch einfacher mitbekommst z.B. die wöchentlichen Wednesday Sessions, das sind Konzerte von lokalen Künstlerinnen und Künstlern auf dem Campus.

Man sieht eine Karte Australiens, Melbourne im Süden unten und Brisbane ungefähr mittig an der Ostküste. Cairns liegt ebenfalls an der Ostküste allerdings ganzoben im Norden.
Wie du siehst befindet sich Melbourne ganz im Süden Australiens, wo die Temperaturen niedriger sind. Brisbane und Cairns befinden sich entlang der Ostküste und sind weiter nördlich und dadurch wärmer.


Die meisten Austauschstudierenden verlassen Melbourne nach dem Ende der Vorlesungszeit (Juni und Juli), um Australien zu bereisen. Dies passt gut, denn im australischen Winter sinken die Temperaturen in Melbourne auf bis zu 14 Grad. Viele Reiseziele auf der Bucketlist liegen entlang der Westküste Australiens, wo im australischen Winter angenehme Temperaturen herrschen z.B. durchschnittlich 21 Grad in Brisbane und 26 Grad in Cairns, wo es im Sommer bis zu 40 Grad heiß wird. Mein persönliches Highlight des australischen Winters waren allerdings die Wale! Von Mai bis November migrieren huderte Wale von der Antarktis in die wärmeren Küstengewässer Australiens, um ihre Kälber zu gebären. Bei meinem Roadtrip entlang der Ostküste im Juli habe ich auf jedem Bootstrip Wale entdeckt und das sogar ohne Waltour.

Zweites Semester

Auch das zweite Semester beginnt mit Orientierungsveranstaltungen für Austauschstudierende, allerdings ohne große Orientierungswoche für alle Studierenden. Weiterhin ist das Mid-Semester Break etwas später im Semester (Ende September), sodass anschließend nur noch drei Wochen lang Vorlesungen stattfinden und es einige Deadlines für Hausarbeiten gibt. Ich persönlicher fand das frühere Mid-Semester Break im ersten Semester etwas angenehmer.

Paula hält ein rotes Herbstblatt in der Hand. Im Hintergund sieht man buntes Laub auf dem Boden.
Was viele nicht erwarten, im Süden Australiens wird es im Winter tatsächlich kalt. Besonders Melbourne ist bekannt für seinen eisigen Wind.

Den größten Unterschied macht allerdings die Jahreszeit. Wenn du im Juli in Melbourne ankommst, ist es Winter mit durchschnittlich 14 Grad, oft bewölkt und gelegentlich verregnet. Ab und zu gibt es auch einige sonnige Tage mit 21-24 Grad, wirklich verlässlich warm wird es allerdings erst wieder im November, wenn die Vorlesungszeit bereits zu Ende ist und nur noch Prüfungen geschrieben werden.
Während dem zweiten Semester in Melbourne verbringst du daher wahrscheinlich seltener Zeit am Strand, allerdings kannst du das Nachtleben Melbournes erkunden, den guten Kaffee probieren für den Melbourne bekannt ist und wenn du willst sogar in Australien mit dem Wintersport-Club Skifahren gehen.

Möchtest die vorlesungsfreie Zeit November bis Januar zum Reisen nutzen, kannst du mit deutlich höheren Temperaturen rechnen, z.B. über 30 Grad in Cairns. Das Sommerwetter kann aber auch angenehm sein, denn mir wurde bei meinem Roadtrip entlang der Ostküste im Juli beim Campen auf K’Gari Island (früher Fraser Island genannt) nördlich von Brisbane, ziemlich kalt. Auch beim Schnorcheln in den Whitsudays Inseln habe ich im kurzen Sommer-Neoprenanzug, den ich bekommen hatte, so gefroren, dass ich frühzeitig das Wasser verlassen musste. Das waren allerdings zum Glück die einzigen Momente in denen ich lieber im Sommer dort gewesen wäre. Möchtest du z.B. den weltbekannten Felsen Uluru im Zentrum von Australien besuchen, mache dies am besten zum Beginn des zweiten Semesters, da es dort im australischen Sommer bis zu 40 Grad heiß wird.

Viele Austauschstudierende reisen auch während der Vorlesungszeit, da die meisten nur an zwei Tagen Veranstaltungen haben, an denen sie persönlich teilnehmen und es je nach Studiengang oft keine Anwesenheitspflicht gibt. Ich persönlich hatte aber fast jede Woche eine Abgabe einer Hausarbeit, wodurch das Reisen in der vorlesungsfreien Zeit angenehmer war.

Wenn die Walsaison im November endet, beginnt die „Stinger Season“. Von November bis Mai zieht die warme Wassertemperatur an der Ostküste giftige Quallen (Stinger) an. Besonders „Box jellyfish“ and „Irukandji“ Quallen sind gefährlich, da ihre Stiche extrem schmerzhaft bis tödlich sein können. Darum trägt man meist einen Stinger-Suit, also einen schützenden Anzug ,und es gibt Netze an einigen Stränden. Das Meer bei Melbourne ist den Quallen zum Glück meist zu kalt, weswegen du sie im Sommer nicht antreffen wirst.

Viele Austauschstudierende möchten auch Neuseeland und Tasmanien besuchen. Noch weiter südlich gelegen als Melbourne, wird es dort im Winter wirklich kalt und in Neuseeland schneit es sogar. Wenn du dich fürs Wandern interessierst aber keine schweren Winterklamotten kaufen oder im Gepäck transportieren möchtest, bietet das zweite Semester eine gute Gelegenheit, beide Orte stattdessen im Sommer zu bereisen.

Oder einfach beide Semester mitnehmen?

Ich habe mich für ein Auslandsjahr entschieden, da ich so mehr Module belegen kann und mir dachte, wenn ich schon so weit weg fliege, möchte ich auch gleich lange bleiben. Das Jahresstipendium des DAADs deckt bis zu zwölf Monate Studium ab, wodurch mir mein Auslandsjahr ermöglicht wurde. Mehr zum Thema Finanzierung erfährst du in meinem Blogbeitrag.

Da ich zwei Semester in Australien bleibe, war ich weniger gestresst als andere Austauschstudierende, die innerhalb von 6 Monaten quer durch Australien gejettet sind. Es war zudem einfacher, Freundschaften mit Australiern zu schließen, da auch sie wussten, dass ich nicht bereits nach einigen Monaten wieder weg bin. Bleibst du länger dort, lohnt es sich auch mehr größere Investitionen zu machen. Ich habe mir ein eigenes Surfboard gekauft und würde ich das Auslandsjahr nochmal machen, hätte ich mir sofort nach meiner Ankunft ein Auto gekauft. Denn sehr viele Orte in Australien lassen sich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen und es ist einfach entspannter, nicht immer auf das Mieten oder Freunde angewiesen zu sein, die ein Auto besitzen. Gleichzeitig musst du bedenken, dass viele Austauschstudierende nur ein Semester in Melbourne bleiben. Bei mir ist zum Beispiel mein halber Freundeskreis nach dem ersten Semester abgereist, darum war das zweite Semester auch für mich ein Neustart.

Fazit

Das erste Semester bietet dir Sommerwetter, eine umfangreiche Orientierungswoche, viele Events auf dem Campus und sogar die Möglichkeit, während der Walsaison entlang der Ostküste zu reisen. Im zweiten Semester erlebst du Melbourne im Winter, kannst die Kaffee- und Kulturszene entdecken und hast nach Semesterende im Sommer die Gelegenheit ,Melbourne im Hochsommer zu erleben oder ideale Bedingungen, um Neuseeland und Tasmanien zu bereisen.

Ich persönlich habe beide Semester miterlebt und würde dir das erste Semester empfehlen, falls du die Wahl hast. Durch das gute Wetter fand ich es einfacher, andere Austauschstudierende kennenzulernen und wir konnten während des Semesters bei gutem Wetter die Natur um Melbourne herum erkunden. Zudem hatte ich subjektiv den Eindruck, dass es im ersten Semester mehr Events auf dem Campus und in der Stadt gab. Am Ende gibt es kein richtig oder falsch: Beide Semester haben ihre Vorzüge. Entscheidend ist, was du dir von deinem Auslandssemester wünschst.

Hast du noch Fragen?

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