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Finanzspritze oder Erspartes So finanziere ich mein Auslandssemester

Mit einem Auslandssemester kommen natürlich auch einige Kosten auf einen zu. So finanziere ich meinen Aufenthalt in Tokio.

Ich hatte schon länger einen Minijob, wusste aber, dass das nicht ausreicht, um genug Geld für ein Auslandssemester in Japan zu sparen. Deshalb habe ich mir einen zweiten Job gesucht.

Hinweis für einen zweiten Job

Ich war bei meinem zweiten Job als kurzfristig Beschäftigter angemeldet. Deshalb musste ich für diese zusätzlichen Einnahmen keine Steuern oder Sozialabgaben zahlen. Wichtig ist aber, dass ich dabei höchstens drei Monate am Stück oder 70 Tage im Jahr arbeiten darf.

Damit meine beiden Jobs sich möglichst wenig überschneiden, habe ich mich für eine Stelle in einem Club in meiner Stadt entschieden. So konnte ich in der Zeit arbeiten, in der ich sonst nichts zu tun gehabt hätte. Diese Arbeit habe ich in den letzten drei Monaten vor meiner Abreise erledigt. Außerdem konnte ich bei meinem ersten Job einige Überstunden sammeln. Diese wurden mir im ersten Monat meines Auslandssemesters ausgezahlt. Zwar war das alles viel Arbeit, aber für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Ich habe dadurch mehr zur Verfügung und bin auch für Notfälle abgesichert.

Aber nur mein Erspartes reicht nicht aus. Das liegt auch daran, dass ich schon vor meiner Abreise die gesamte Kaltmiete für mein Wohnheim in Japan bezahlen musste. Das hätte ich alleine nicht geschafft. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass meine Eltern mir geholfen haben. Auch jetzt während des Semesters bekomme ich Unterstützung, ohne die das Auslandssemester nicht möglich wäre.

Tipps für den BAföG-Antrag und Stipendien

Eigentlich hatte ich nicht vor, mein Auslandssemester komplett aus meinem Ersparten und mit Unterstützung meiner Eltern zu finanzieren. Leider habe ich einen Fehler gemacht und auch einige Absagen bekommen. Ich habe einen Antrag auf Auslands-BAföG gestellt, allerdings erst zwei Monate vor Semesterbeginn und damit zu spät. Im Nachhinein wurde mir gesagt, dass die Bearbeitung bis zu sechs Monate dauern kann.

Deswegen lautet mein Tipp: Gib den Antrag so früh wie möglich ab. Achte vor allem darauf, dass alle Dokumente enthalten sind. Das können auch Dokumente sein, die beim Antrag an sich von dir gar nicht gefordert werden. Das wusste ich leider nicht und muss mich jetzt im Auslandssemester damit beschäftigen.

Zusätzliche Dokumente BAföG

Diese Dokumente wurden während des Antrags nicht gefordert, aber müssen jetzt von mir nachgereicht werden:
Erklärung zur Unterkunft während der Ausbildung im Ausland
Nachweis zu Vermögenswerten (< 10.000€)
– Immatrikulationsbescheinigung
Formblatt 05 Leistungsbescheinigung
– Einschreibebescheinigung der ausländischen Universität
Certificate of Enrolment

Neben dem BAföG habe ich mich für das Deutschlandstipendium und die DAAD-Promos-Förderung beworben. Für das Deutschlandstipendium wird neben deinen Noten auch auf dein soziales Engagement und deinen familiären Hintergrund geschaut. Bist du beispielsweise in wohltätigen Verbänden tätig oder ein Erstakademiker in deiner Familie, dann hilft dir das auf jeden Fall in der Bewerbung.
Ich habe leider keine der Förderungen erhalten, aber ein Versuch lohnt sich immer!

Meine Fixkosten

Wie schon vorher erwähnt, sind auf mich noch vor Beginn einige Kosten zu gekommen. So musste ich schon vor Abreise die gesamte Kaltmiete meines Wohnheims in Tokio in Höhe von ca. 2600€ überweisen. Der Flug hat mich 900€ für Hin- und Rückweg gekostet. Auch hier ein kleiner Hinweis: Lieber früh als spät buchen! Dadurch, dass ich das immer weiter rausgezögert habe, habe ich am Ende etwa 100€ mehr bezahlt.

Monatliche Kosten

Wie hoch meine monatlichen Kosten sind und wie sie aufgeteilt sind, kannst du ganz einfach hier sehen.

Meine Spartipps für Tokio


In Tokio gibt es verschiedene Möglichkeiten, Geld zu sparen. Es gibt viele Second-Hand-Geschäfte mit einer großen Auswahl an Videospielen, Elektronik, Kleidung und Büchern. Ich habe für mein Zimmer eine Animefigur gekauft, die normalerweise mindestens doppelt so teuer ist – aussehen tut sie trotzdem wie neu.

Außerdem habe ich mir für manche Tage ein 24h-Ticket für die Tokyo Metro geholt. Ich konnte die U-Bahn-Linien der Tokyo Metro 24 Stunden lang unbegrenzt nutzen. Das Ticket kostet 4,55 € (800 ¥) und lohnt sich ab der fünften Fahrt. Es gibt das Ticket auch als 48-Stunden-Version für 6,83 € und als 72-Stunden-Version für 8,54 €.

Mein letzter Tipp ist das Tokyo Metropolitan Government Building. In Tokio gibt es viele Aussichtsplattformen, um einen Blick auf die Stadt zu erhalten, aber einige davon kosten Eintritt. Das Tokyo Metropolitan Government Building hingegen ist komplett gratis und für jeden zugänglich. Ich kann es jedem nur empfehlen, dort einmal hinzugehen, da es sehr beeindruckend ist, Tokio aus einer anderen Perspektive zu sehen.

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