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Korea, Corona und ich ein Update


In Deutschland gibt es seit Ende des letzten Jahres einen strengen Lockdown. Wie hat sich die Corona-Lage währenddessen in Korea entwickelt? Mehr über die dritte Welle, Beschränkungen, und den koreanischen Alltag mit dem Virus erfahrt ihr hier.

Wochenmarkt mit vielen Menschen

Von Lockdown keine Spur – hier ein belebter Markt im Stadtteil Mangwon-dong.

Die dritte Welle in Südkorea

Im November habe ich in diesem Artikel über Corona-Lage in Korea berichtet, über ein “new normal“, das sich beinahe wie ein Leben in einer Parallelwelt, von wenigen Einschränkungen im Alltag und relativ beständigen Corona Zahlen. Das hat sich leider kurz darauf etwas geändert. Ab Anfang Dezember fingen die Fallzahlen an, rasant zu steigen. Von einer „dritte“ Welle blieb auch Korea nicht verschont. Im Laufe des Dezembers kam es zu bis zu 1.200 bestätigten Infektionen täglich. Im Vergleich zu Deutschland mag das noch nach relativ wenig klingen, doch für hiesige Verhältnisse war dies ein exponentieller Anstieg zu den bisherigen Fallzahlen und wurde mit großer Vorsicht und Sorge begegnet.

Einschränkungen im Alltag

Auch bei dieser Infektionswelle kam es hier nicht zu einem Lockdown. Doch die Regierung agierte schnell mit Maßnahmen, die sich nach ihrem Social-Distancing-System richteten. Geschäfte hatten weiterhin offen, doch Restaurants durften nur bis 9 Uhr Gäste empfangen. Cafés durften nur noch „Take away“ anbieten. Da die koreanische Café-Kultur ein sehr wichtiger Bestandteil des Lebens ist, war diese Regelung vermutlich am spürbarsten und diejenige, die am meisten den Alltag eingeschränkt hat. Weitere designierte High-Risk Orte wie Karaoke Bars mussten ebenfalls schließen. Darüber hinaus wurden auch Testkapazitäten hinausgefahren; jeder Einwohner Seouls konnte sich (und kann dies auch immer noch) kostenlos und unkompliziert auf Corona testen lassen.

Im Vordergrund stand das Social Distancing: seit Mitte Dezember dürfen sich nur Gruppen von maximal vier Leuten treffen. So sollten auch Menschenansammlungen über Weihnachten und Neujahr vermieden werden, das sind in Südkorea eher weniger Familienfeste, eher Feste, die man gemeinsam mit Freunden feiert. Ich habe mich in der Zeit meistens nur mit ein bis zwei Personen gleichzeitig getroffen. Die Maskenpflicht besteht natürlich weiterhin überall. Dennoch bin ich nicht nur daheim geblieben, sondern war viel draußen, habe Ausflüge in der Umgebung gemacht und mir Museen, Sehenswürdigkeiten und neue Gegenden in Seoul angeschaut.

Das National Folk Musuem of Korea, von außern ein traditioneller koreanischer Bau.

Ein Besuch beim „National Folk Museum“ of Korea: mit Maske und am besten auch noch einer Reservierung möglich.

Wie geht es weiter?

Anfang Februar wurden die Beschränkungen wieder gelockert. Man konnte wieder in Cafés gehen (zuerst bis 9 Uhr, nun bis 10 Uhr abends). Die 4-Personen Regel besteht noch, geplant ist sie bis Mitte März. Ob sie dann gelockert wird, steht noch nicht fest. Letzte Woche hat Südkorea zudem seinen Impfstart gehabt. Der Plan ist dabei, hierzulande bis zum Herbst den Großteil der Bevölkerung geimpft zu haben. Auch ausländische Staatsangehörige sollen nach Plan kostenlos geimpft werden.

Diese Woche hat das Sommersemester in Korea angefangen, es wird wieder merklich voller in den Straßen Seouls und auf dem Campus. Aktuell liegen die täglichen Fallzahlen zwischen 300-500 für ganz Korea, die Lage scheint soweit stabil zu sein. Aber es kann natürlich jederzeit wieder zu einem neuen Ausbruch kommen, insbesondere da viele Leute auch wieder etwas weniger vorsichtiger leben.

Ein Schild in einem Buchladen, das an die Maskenpflicht erinnern soll.
Die Maskenpflicht wird sicherlich noch eine Weile bestehen bleiben.

Ich denke nach wie vor, dass man in Südkorea noch ein vergleichsweise „normales“ Leben führen kann (abgesehen natürlich von den bestehenden Vorsichtsmaßnahmen), aber umso normaler fühlt es sich an, wenn man es mit der aktuellen Lage in Deutschland vergleicht. Eigentlich hätte ich im Dezember zurück gehen sollen, doch der bestehende Lockdown in Deutschland mit wenig Aussicht auf baldige Besserung hat meinen Wunsch bestärkt, noch eine Weile hier zu bleiben. Bislang habe ich die Entscheidung, noch länger in Korea zu bleiben, kein bisschen bereut; im Gegenteil, ich bin glücklich über jeden Tag, den ich hier sein kann.

 

Kommentare
  1. Schlegel,Rene

    5. April 2021

    Ich finde deinen Beitrag sehr hilfreich.Dazu habe ich noch eine Frage?Haben die Musikgeschäft e geöffnet?Ein Kunde aus Korea schreibt mir ,alle Geschäfte haben nur Stundenweise oder gar nicht mehr geöffnet.Ich Stelle Blockflöte n her und mein Händler in Korea ..

Antwort an Schlegel,Rene

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