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Mein WG-Leben auf dem Campus

In meinem Auslandssemester in Kajaani lebe ich in einer 5-er WG auf dem Campus der Kajaani University of Applied Sciences. Aber wie habe ich eigentlich einen Wohnheimplatz bekommen? Welche Besonderheiten sind mir im Vergleich zu Deutschland in der Wohnung aufgefallen? Und wie empfinde ich das Zusammenleben mit vier weiteren Mädels? Zu all den Fragen findest du Antworten in diesem Blogbeitrag.

Wie finde ich einen Wohnheimplatz?

Wenn du dich entscheidest, an der Kajaani University of Applied Science ein Auslandssemester zu absolvieren, bekommst du automatisch einen Wohnheimplatz in einer WG auf dem Campus zugewiesen. Das geschieht bei der externen Bewerbung an der Auslandsuni über das Online-Bewerbungssystem SoleMove. Dazu erhältst du automatisch einen Link per E-Mail, nachdem deine Heimatuni dich bei der Partneruni nominiert hat. Du musst dich also nicht durch Internetseiten quälen, um eine Unterkunft im Ausland zu finden. Das fand ich damals sehr hilfreich, da es viele andere Vorbereitungen im Hinblick auf mein Auslandssemester gab. Weitere Informationen zur Bewerbung an der Auslandsuni findest du hier.

Die Wohnheime befinden sich auf dem Campus, du hast also maximal fünf Minuten Fußweg zur Uni. Alle Wohnungen haben die selbe Aufteilung: fünf Zimmer, eine Küche mit Essbereich und drei Bäder. Wenn dich interessiert, wie das Ganze aussieht, dann schau gerne auf meinem TikTok Kanal vorbei. Dort habe ich eine WG-Tour gefilmt.

Besonderheiten im finnischen Zuhause

Im Folgenden berichte ich von ein paar Besonderheiten, die mir hier im finnischen Wohnheim im Vergleich zu Deutschland aufgefallen sind.

Ebenerdige Dusche

In Finnland solltest du lieber nicht mit Socken ins Bad gehen, nachdem jemand geduscht hat. In Deutschland ist die Dusche durch ein Duschbecken oder der Badewanne klar vom trockenen Bereich abgegrenzt. In finnischen Bädern dient dazu lediglich ein Duschvorhang, welcher leider nicht viel vom Wasser aufhält. Dadurch kann es ganz schön nass werden. Es befindet sich zwar ein Fensterwischer mit langem Stiel im Bad, jedoch kannst du damit nur das gröbste wegwischen.

finnische Dusche
Besser nicht mit Socken ins Bad: Unsere ebenerdige Dusche.

Po-Dusche neben der Toilette

Zuerst wusste ich nicht, was dieser Schlauch mit kleinem Duschkopf neben der Toilette zu suchen hat. Da sie aber auch auf den Toiletten der Uni zu finden waren, leuchtete mir ein, dass es Bidet-Duschen sein müssen. Diese dienen aber nicht nur dazu um das Hinterteil zu säubern, sondern sind auch praktisch um das Bad zu putzen. Jeden Donnerstag kommt im Wohnheim die Reinigungskraft vorbei, um die geteilten Bereiche zu säubern. Sie nimmt dann einfach die kleine Bidet-Dusche und macht damit das ganze Bad nass.

Bidet-Duschkopf
Neben jeder Toilette findest du eine Po-Dusche in Finnland.

Vorrichtung über der Spüle

Eine Sache, die ich hier lieben gelernt habe: Es gibt eine Vorrichtung über der Spüle, auf die du dein abgewaschenes Geschirr stellen und trocknen lassen kannst. Diese Vorrichtung befindet sich hinter einer Schranktür. Somit ist dein Geschirr auch direkt gut verstaut.

Vorrichtung über der Spüle, in dem das Geschirr trocknen kann.
In Finnland gibt es eine Vorrichtung über der Spüle, wo das Geschirr trocknen kann und direkt gut verstaut ist.

Doppelte Fenster

Im finnischen Wohnheim sind alle Fenster doppelt. Zwischen den beiden Verglasungen befindet sich ein Rollo, welches du auf und zuziehen kannst. Da es im Winter bis zu -30 Grad werden können, finde ich diese Konstruktion sehr praktisch, denn so bleibt es drinnen schön warm. Ein Minuspunkt wäre hier aber, dass sich die Fenster nicht besonders weit öffnen lassen.

Fenster in Finnland: doppelte Verglasung
Die Wohnheimfenster haben eine doppelte Verglasung.

WG-Leben zu Fünft

Wer schon mal in einer WG gelebt hat, weiß, dass es nicht immer so einfach ist und manchmal Konflikte aufkommen können. Vor allem, wenn die unterschiedlichsten Charaktere aufeinandertreffen. In den Wohnheimen auf dem Campus herrscht Geschlechtertrennung, folglich wohne ich mit vier weiteren Mädels zusammen (Altersgruppe von 19 bis 40 Jahre).

Am Anfang haben wir uns alle sehr gut verstanden. Mit der Zeit wurde das Verhältnis jedoch angespannter und es ging in eine Art Zweck-WG über. Mit ein paar der Mädels tausche ich am Tag lediglich ein „Hallo“ aus. Meiner Meinung nach, liegt das Problem an der fehlenden Kommunikation und den unterschiedlichen Wertvorstellungen. Ich habe eine strenge Auffassung von Sauberkeit. Es frustriert mich, wenn ich immer diejenige bin, die den Müll rausbringt oder wenn ich den Tisch mit den vielen Krümeln und Flecken sehe. In meinem zu Hause in Deutschland achte ich stets auf Ordnung, weil ich mich sonst nicht entspannen kann und es mir schwer fällt produktiv zu sein. Vielleicht kennst du das auch. Ein weiteres Problem ist die Übernahme von Verantwortung im Hinblick darauf, wer Klopapier oder Spülmittel nachkauft. Bei diesem Thema gab es häufig Unstimmigkeiten darüber, wie viel die Personen zur WG-Kasse beizusteuern haben. Wir benutzen dafür eine App, in der gekaufte Dinge für die WG eingetragen werden können und der Betrag dann in unserem Fall durch fünf geteilt wird. Jedoch funktioniert diese Methode leider auch nicht immer optimal.

Als Tipp kann ich daher nur mitgeben: Wenn du in einer WG wohnst, dann setzt euch alle von Anfang an zusammen und besprecht, wie ihr bestimmte Dinge seht und findet dafür gemeinsam eine Lösung, mit der alle einverstanden sind. Seid dabei ehrlich. Es bringt nichts, wenn ihr am Anfang etwas zustimmt, womit ihr eigentlich gar nicht einverstanden seid.

Zwei Sachen, die ich während meines WG-Lebens gelernt habe: 1. Kommunikation ist das Wichtigste, wenn euer Zusammenwohnen funktionieren soll. 2. Es ist okay, seine Meinung zu sagen und zu vertreten, auch wenn es dem ein oder anderen nicht gefällt. Bleib bei dir und deinen Werten und denk immer daran: Du bist nicht allein.

Bis Bald, Michelle <3

Hast du noch Fragen?

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