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Auf der Zielgeraden: Wie ich mein zürcher Onlinesemester bisher gemeistert habe


In knapp drei Wochen endet bereits meine Vorlesungszeit an der Uni Zürich. Was habe ich bisher gelernt? Wie komme ich mit den Lehr- und Lernmethoden hier klar? Zeit für ein kleines Update!

Das wohl Wichtigste zuerst: Das gesamte Semester an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uni Zürich war und ist ausschließlich ein Onlinesemester. Das Prinzip war also eigentlich das Gleiche wie schon die vergangenen zwei Semester in Deutschland. Dennoch: Es war bisher für mich eine andere Art des Lernens.

Mehr Live Vorlesungen – mehr Struktur?

Vor allem im ersten Onlinesemester gab es an meiner deutschen Uni kaum Live-Vorlesungen: Hauptsächlich waren es aufgezeichnete Podcasts. Entsprechend war der Tag für mich persönlich recht unstrukturiert. In Zürich läuft das anders ab. Die Professoren veranstalten zum Großteil Live-Vorlesungen und zeichnen diese gleichzeitig auf, sodass jeder wählen kann, welches Format für ihn oder sie am besten passt. Zudem werden die Vorlesungsmaterialien und Urteile, mit denen wir uns beschäftigen sollen, auch meist schon vor der Vorlesung bereitgestellt. Das macht die Vor- und Mitarbeit deutlich einfacher.

Ich habe, so weit es möglich war, bisher immer an den Live-Vorlesungen teilgenommen, da es mir persönlich deutlich mehr Struktur für meinen Alltag gibt und die Motivation hebt. Schön ist auch, dass die Professoren öfter Rückfragen zu Gerichtsurteilen oder dem Stoff allgemein stellen, sodass wir Studierenden nicht abschweifen. Zwischendrin kann jeder jederzeit Fragen stellen – dabei habe ich gemerkt, dass die Professoren hier sehr gut auf die Studierenden eingehen. Außerdem werden ab und zu kurze Pausen eingelegt.

Ich sitze zuhause am Schreibtisch
Der heimische Schreibtisch ist nach wie vor der Ort, an dem ich die meiste Zeit verbringe. Die Art des Online-Lernens hat sich im Laufe der Zeit aber verändert.

Vor- und Nachbereitung: Deutschland vs. Schweiz

Die meisten meiner Vorlesungen wie „International Criminal Law“ und „European Private Law“ sind speziell für internationale Studierende ausgelegt oder für solche, die später im internationalen Umfeld arbeiten wollen. Gesprochen wird hier also Englisch; trotzdem kann ich meine deutschen Gesetzestexte (wie das Statut des Internationalen Strafgerichtshof) benutzen und diese im Kopf dann sinngemäß übersetzen.

Mein aufgeschlagenes Gesetzbuch, im Hintergrund steht mein Laptop auf dem Schreibtisch
Meine deutschen Gesetze kann ich glücklicherweise auch in den englischsprachigen Vorlesungen benutzen. Ich muss sie nur im Kopf übersetzen 😉

Während der Vorlesungen schreibe ich mit. Das habe ich aufgrund der Stoffmenge in Deutschland eher selten gemacht und ist demnach auch der größte Unterschied zum Studium in Deutschland für mich. Allerdings ist mein Stundenplan hier auch übersichtlicher: Ich belege zehn Semesterwochenstunden juristische Vorlesungen und zwei Stunden Spanisch. Daher kann ich mir die Zeit nehmen, mitzuschreiben, die Vorlesungen vorzubereiten, indem ich Gerichtsurteile und wissenschaftliche Zeitungsartikel vorwiegend auf Englisch lese und am Ende dann auch ein wenig nachbereiten.

Extra Literatur zum Nachbereiten habe ich mir nur für „European Private Law“ gekauft, da ich hier eine Prüfung ablegen werde. Für meine Prüfung in Kriminalwissenschaften wird uns Studierenden ein Skript gestellt, das die relevanten Inhalte enthält. Das ist im Übrigen auch die einzige Vorlesung, die als reine Vorlesungsaufzeichnung zur Verfügung gestellt wird. Nach Ende der Vorlesungszeit werde ich das Skript also durcharbeiten.

im Vordergrund mein tablet mit Vorlesungsskript, daneben ein Glas Wasser und mein Laptop auf dem Schreibtisch
Das Skript im Kurs „Kriminalwissenschaften“ wird uns zur Prüfungsvorbereitung zur Verfügung gestellt. Während der Vorlesung kann ich also konzentriert zuhören und muss nicht zwingend mitschreiben.

Bib oder nicht Bib, das ist hier die Frage

Zu Beginn des Semesters hatte ich mir vorgenommen, ab und zu eine Vorlesung in den geöffneten Bibliotheken zu schauen. Mit Maske ist dies nämlich möglich.  Dieses „Projekt“ muss ich aber wohl noch vertagen, da ich zum einen aktuell noch etwas weiter von der Bibliothek entfernt wohne. Zum anderen habe ich während des Semesters festgestellt, dass die Vorlesungen eher interaktiv angelegt sind. Das macht das Arbeiten in einer stillen Bibliothek eher schwierig.

Sobald die Vorlesungszeit aber beendet ist und es in die Lernphase geht, werde ich ganz sicher in die rechtswissenschaftliche Bibliothek fahren, denn da bin ich nicht mehr an die frühmorgendlichen Vorlesungszeiten gebunden 😉 . Außerdem ist diese Bibliothek ein echter Hingucker!

Was ich für meinen persönlichen Wissensschatz bisher mitgenommen habe

Mein Ziel war es, durch mein Auslandsstudium das deutsche Recht beziehungsweise meinen bisher gelernten Stoff besser einordnen und verstehen zu können. Dass mir das gelungen ist, merke ich vor allem in der Vorlesung „European Private Law“. Hier konnte ich meine Kenntnisse im deutschen Kaufrecht und Europarecht recht gut verfestigen und besser einordnen, da die Professoren hier auch mit sehr vielen praktischen Beispielsfällen arbeiten.

Die Vorlesung „Demokratie“ hilft mir zwar für mein deutsches Jurastudium nicht allzu viel, aber hat mir sehr gut geholfen, das politische und juristische System der Schweiz besser zu verstehen. Was genau eine Volksinitiative ist und wie Abstimmungen durchgeführt werden, war mir bis dahin nicht so recht klar. Der Professor erklärt die Inhalte aber sehr ausführlich und vor allem sehr neutral, sodass man sie selbst als ausländischer Studierender versteht. Tatsächlich konnte ich mich auch ein wenig in die juristischen Diskussionen in diesem Kurs einbringen. Aufgrund der allgemeinen Atmosphäre im Kurs würde ich die Demokratie-Vorlesung demnach auch als meine liebste Vorlesung in diesem Semester betiteln.

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