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Studieren in Jordanien: Ist das eigentlich sicher?


Ein leises, aber penetrantes „Piep“ ertönt. Schnell werde ich abgetastet und muss alle meine Gegenstände in einen Korb legen. Ein freundliches, aber bestimmtes Kopfnicken und ich darf weitergehen. Nein, ich befinde mich nicht an einem Flughafen oder vor einer Botschaft, sondern mitten in der vier Millionenstadt Amman. Vor dem Eintreten in Kaufhäuser, Supermärkte, Hotels und andere Veranstaltungen gehört ein Security-Check zum täglichen Alltag.

Wie schon in meinem letzten Blogbeitragangesprochen, wurde ich vor meiner Reise nach Jordanien oft gefragt, ob das Land sicher genug ist, um ein Auslandssemester dort zu verbringen. Zugegeben: Jordanien ist umringt von instabilen Regionen und die Hauptstadt Amman nah an der syrischen Grenze, dem Westjordanland und auch dem Irak. Also: Wie steht es um die Sicherheit hier vor Ort?

In diesem Artikel nehme ich euch ein Stück mit durch das turbulente Leben in Amman und zeige euch, warum man sich auch in Jordanien sicher fühlen kann.

Amman: 7 Hügel mit wenig Platz zum Atmen
Amman: Entstanden auf sieben Hügeln mit wenig Platz zum Atmen.

Trotz der Lage umringt von instabilen Regionen hat es Jordanien bis jetzt eindrucksvoll geschafft, den Frieden im Land zu wahren. Der hier im Mittleren Osten umstrittene Friedensvertrag mit Israel und die kontrovers diskutierte militärische Kooperation mit den USA sind ohne Zweifel das Fundament dieses Friedens.

Schöne Orte in Amman
Verborgene Schätze: Bei einer kleinen Suche findet man die schönen Orte.

Auf meinem Weg zur Uni, auf den Straßen und auch generell habe ich mich bis jetzt immer sicher gefühlt. Als Mann kann man auch nachts problemlos in meiner Nachbarschaft überall hinlaufen. Damals in meinem Auslandssemester im Bachelor in der brasilianischen Stadt Fortaleza war das nicht immer möglich. Als weibliche Austauschstudentin sollte man, je nach Situation, etwas mehr aufpassen, wo man nachts alleine unterwegs ist. In Gruppen ist das allerdings etwas anderes.

Israel-Palästina Konflikt

Grundsätzlich ist der Israelisch-Palästinensische-Konflikt eine Rivalität um Land, Religionen, Sicherheit von Grenzen und die Einigkeit über Anerkennung von Staaten in der Region.

Der Ursprung liegt in den Konflikten zwischen jüdischen und arabischen Nationalbewegungen, wurde jedoch auch von der britischen Mandatszeit in Palästina maßgeblich beeinflusst. An dieser Stelle will ich gar nicht weiter auf das Thema eingehen. Für mich lässt sich sagen: Zum Glück gibt es einen Friedensvertrag zwischen Israel und Jordanien. Die Beziehungen sind jedoch trotz wirtschaftlicher Verflechtungen nach wie vor angespannt.

Neue politische Spannungen zeigen sich, seid der jordanische König Abdullah II. überraschend vor genau einem Jahr die Pachtverträge für zwei Enklaven auflöste, die Jordanien für 25 Jahre an Israel für landwirtschaftliche Aktivitäten verpachtet hatte.

Nach wie vor sind die Beziehungen jedoch so moderat, dass sogar Wasser, Strom, Gas und auch Waren zwischen den Ländern gehandelt werden. Zudem gibt es Grenzübergänge und sogar vereinzelt (in geringer Anzahl) Israelis, die in Jordanien arbeiten und umgekehrt.

Für mich als europäischen Studenten wirkte das zunächst nicht  außergewöhnlich. Schaut man jedoch auf die Geschichte und auch auf die Beziehung zwischen Israel und anderen arabischen Ländern, so ist dieser Fortschritt doch beeindruckend.

 

Ausgestellt Panzer:
Ausgestellte Panzer vor dem königlichen Militärmuseum  in Amman.

Erschreckend finde ich, dass manchmal nicht zwischen der Kritik an Israels Außen- und Innenpolitik und dem Judentum generell unterschieden wird. Der Konflikt hat leider Jahrtausende alte Vorurteile gegen Juden weiter getragen. Trotzdem war ich überrascht, wie viele Jordanier doch ruhig und sachlich mit mir über den Konflikt reden, obwohl einige von ihnen palästinensische Wurzeln und einen Flüchtlingshintergrund in der Familienhistorie haben.

Militärmseum
Wandbild zur Militärgeschichte Jordaniens.

Sicherheitsmaßnahmen vor der Abreise

Vor eine Reise oder auch einem Auslandssemester in Jordanien kann es nicht schaden, einen Blick auf die Internetseite des deutschen Auswärtigen Amtes zu werfen. Derzeit rät das Auswärtige Amt grundsätzlich davon ab, Reisen in das syrisch-jordanische Grenzgebiet und in den Nordosten des Landes in die Nähe des Iraks zu unternehmen. Natürlich ist eine gute Auslandskrankenversicherung Grundvoraussetzung. Wer allerdings ganz sichergehen will, kann sich auch in eine Krisenvorsorgeliste eintragen und die „Sicher-Reisen-App“ des Auswärtigen Amtes herunterladen.

Reale Gefahr ist gering

Schaut man auf die Statistiken, lässt sich jedoch sagen: Die statistische Wahrscheinlichkeit von Terroranschlägen liegt in Jordanien nicht höher als in Deutschland oder Frankreich. Von dem nur wenige Hundert Kilometer entfernten Bürgerkrieg in Syrien ist im Alltagsleben in Amman wenig zu merken.

Außerordentlich freundliche und nette Menschen

Obwohl kulturelle Unterschiede von Gästen oft erst mal einmal begriffen werden müssen, sieht man überall freundliche Gesichter in Jordanien und viele Menschen, die einem helfen oder zum Essen einladen wollen. Kaum lässt man sich auf sie ein, sitzt man schon in großer Runde und trinkt Tee und isst lokale Köstlichkeiten.

Verhaltenskodex beachten

Als Gast sollte man als Tourist oder auch wie ich als Austauschstudent die ortsüblichen Sitten und Gebräuche respektieren, zumindest soweit das für einen selber möglich ist. Was man hierbei beachten sollte und welche Dinge man wirklich nicht tun sollte, erfahrt ihr in meinem nächsten Blogbeitrag, in dem es um die Fauxpas in Jordanien als Austauschstudent bzw. generell als Ausländer gehen wird.

Traut euch!

Die jordanische Gastfreundschaft wird euch beeindrucken, das Essen zum Schwärmen bringen und man wird sich genauso sicher wie in Deutschland fühlen, wenn man ein paar Dinge beachtet.

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