31. März 2025
Ich wusste, dass diese Zeit irgendwann enden würde – aber wie schnell sind bitte sechs Monate vergangen? Eben noch stand ich mit meinem Koffer am Flughafen, überfordert von der Luftfeuchtigkeit und all den neuen Eindrücken. Und jetzt? Jetzt sitze ich hier und schreibe über den Abschied. Aber ich will ja nicht zu sentimental werden – also let’s start with the recap!
Zwischen Overload und Durchblick
Mehr Abgaben, mehr Tests, mehr Struktur und ich wollte gleichzeitig reisen. In Deutschland konnte ich mir meine Zeit frei einteilen, hier lief alles nach Plan. Aber irgendwann hatte ich den Dreh raus und konnte gleichzeitig viel von Südostasien sehen. Du musst nur lernen, Feiertage strategisch zu nutzen, Abgaben früh zu erledigen und nicht auf andere zu warten, sondern einfach zu machen.
Jetzt frage ich mich, ob ich in Deutschland vielleicht auch öfter To-do-Listen schreiben und den Lernstoff direkt nach der Vorlesung abhaken sollte, anstatt alles auf den letzten Drücker zu erledigen (mal schauen ob das klappt).
Auch wenn ich Gesellschaft liebe, habe ich hier gemerkt, dass es manchmal gut tut, allein unterwegs zu sein. Man nimmt die Umgebung bewusster wahr, wird selbstständiger und lernt, sich noch besser auf sich selbst zu verlassen.
Mein tägliches Uni-Survival
Mein Alltag war wie ein tägliches Mini-Abenteuer – von Affen, die meine Wasserflasche klauten, bis hin zu Waranen, die lässig über den Campus spazierten. Und das Wetter? Unberechenbar. Entweder brannte die Sonne oder ein plötzlicher Regenschauer verwandelte den Weg zur Uni in ein kleines Schwimmbecken. Dann die tropischen Früchte: Ich habe neue Lieblingsfrüchte entdeckt wie Mangosteen und Rosenapfel – aber Durian bleibt für mich einfach ein No-Go.
Dinge, die ich gelernt habe:
- Trag IMMER einen Regenschirm dabei. Du denkst, es bleibt trocken – Spoiler: Tut es nicht.
- Schlappen statt Sneaker. Wenn du nicht möchtest, dass deine Schuhe nach fünf Minuten komplett durchnässt sind.
- Spontanität macht alles besser. Nicht zu lange überlegen, einfach machen – die besten Erlebnisse kommen meist ungeplant.
Heimat auf Zeit und Freundschaften fürs Leben
„Es sind die Menschen, die eine Stadt besonders machen”– und genau das habe ich hier erlebt. Spontane Gespräche beim Essen, nächtliche Spaziergänge mit tiefgründigen Gesprächen, das gemeinsame Staunen über Wasserfälle oder bunte Nachtmärkte. Wir kamen alle als Fremde her, doch irgendwie haben wir uns zusammen ein kleines Zuhause geschaffen. Aber nicht nur unter uns Austauschstudierenden habe ich viel gelernt. Auch die Einheimischen haben mir so vieles beigebracht – von der respektvollen Begrüßung älterer Menschen bis hin zur Frage, welcher Feiertag gerade gefeiert wird (gefühlt gab es alle zwei Wochen einen neuen!).
Das Beste? Diese Freundschaften gehen nicht mit dem Flugzeugticket verloren. Ich weiß, dass wir uns irgendwo auf der Welt wiedersehen werden – sei es in Deutschland, Malaysia oder an irgendeinem Ort, den wir noch nicht kennen.
Von Alltag zu Abschied
Die letzten Tage waren eine einzige Sammlung von Abschieden und Emotionen. Letztes gemeinsames Frühstück, letzte Runde Kartenspielen, letzter Spaziergang über den Campus. Ich weiß nicht, wie man sich darauf vorbereitet, einen Ort zu verlassen, der sich wie ein zweites Zuhause anfühlt. Aber ich weiß, dass Malaysia mir viel gegeben hat: Erinnerungen, Freundschaften und ein anderes Gefühl von Spontanität und Gelassenheit.
Und vielleicht ist genau das der Trick – nicht „Tschüss“ zu sagen, sondern „Bis bald“.