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„Welcome to Palestine“ Mein Weg in die Westbank


In zwölf Stunden von Düsseldorf über Frankfurt nach Tel Aviv, nach Jerusalem und schließlich nach Ramallah – ich bin im Westjordanland angekommen.

Wer in die Westbank will, muss über Israel oder Jordanien einreisen. Ich flog von Düsseldorf über Frankfurt nach Tel Aviv. Als das Flugzeug zum Landen ansetzte, verspürte ich den ersten Anflug von freudiger Aufregung – es ging los!

Flugzeug über den Wolken
Gleich geht es los!

Kaum hatte ich das Flugzeug verlassen, sprach mich der erste Israeli an und fragte interessiert, was ich in Israel machte. “Urlaub, ich reise herum”, antwortete ich vage – und ärgerte mich über mich selbst. Warum hatte ich nicht erzählt, dass ich für ein Summer Work Camp der Birzeit University in die Westbank gehe? In Wahrheit war ich unsicher, wie Israelis auf Palästina-Reisende reagieren würden. Ich schimpfte mich innerlich einen Feigling und beschloss, von nun an zu meinem Reiseziel zu stehen – schließlich habe ich gute Gründe dafür. Meinen Entschluss konnte ich kurz darauf in die Tat umsetzen, doch dazu später mehr. Zuerst einmal ging es durch die Passkontrolle.

Israelische Passkontrolle: Ehrlichkeit zahlt sich aus

Zugegebenermaßen war ich ziemlich nervös, als meine Identität überprüft wurde. Im Vorfeld hatten mir einige Camp-Teilnehmer geraten, bei der Passkontrolle nicht zu erzählen, dass ich in die palästinensischen Gebiete wolle. Doch diese Idee verwarf ich sofort wieder: Man muss nur einmal meinen Namen googlen und auf diesen Blog stoßen, um die Wahrheit herauszufinden. Ich beantwortete alle Fragen der Sicherheitsbeamtin wahrheitsgemäß. Im Vergleich zu den anderen Einreisenden wurde ich deutlich länger befragt. Auch fiel mir auf, dass sich einige Fragen wiederholten. Das ist eine Befragungsstrategie: Wer sich in Ungereimtheiten verstrickt, lügt wahrscheinlich. Nach endlosen Minuten Ungewissheit nahm ich erleichtert meinen Pass und mein Ausreisepapier entgegen – ich war drin!

Nach der Landung kommt die Organisation

Meine erste Amtshandlung: Geld abholen und eine SIM-Karte kaufen. Die war teurer als gedacht. Für zwei Gigabyte mobiles Internet bezahlte ich 260 Schekel, das sind umgerechnet etwas mehr als 60 Euro. Der Handyverkäufer wollte wissen, was mich nach Israel zog. Diesmal war ich ehrlich. Er reagierte überrascht, aber nicht negativ, und fragte nach meiner Motivation. “Ich war letztes Jahr in Israel und mochte das Land sehr. Jetzt will ich mir die ‘andere’, die palästinensische Seite anschauen”, gab ich zurück. Sein Kollege, der die Unterhaltung zwischen dem Verkäufer und mir verfolgt hatte, reckte den Daumen nach oben: “That’s how it should be!”

Mein Weg ins Land – 760 km Mauer trennen das Westjordanland von Israel

Mit dem Sammeltaxi ging es anschließend nach Jerusalem, von wo ich den Bus nach Ramallah nahm. Unterwegs passierten wir einen Teil der israelischen Sperranlagen, eine Mischung aus Mauer und Zaun, die auf 760 Kilometer das Westjordanland von Israel trennt – aus Schutz vor Terroranschlägen. An der Endstation in Ramallah stieg ich aus und war überwältigt von fremden Gerüchen und Geräuschen. Die palästinensische Stadt war viel lebendiger, als ich mir sie vorgestellt hatte. Hupenden Autos, laute Gesprächsfetzen und arabische Musik begleiteten meinen Fußweg zum Hostel. Dort übernachte ich eine Nacht, bevor ich mich morgen Nachmittag auf den Weg nach Birzeit mache, wo das Camp stattfindet.

Blick über Ramallah kurz nach dem Sonnenuntergang
Von der Dachterasse meines Hostels hat man einen fantastischen Blick auf Ramallah. So lässt es sich aushalten!

Jetzt sitze ich müde, aber glücklich auf der Dachterasse, lausche den Gesprächen der anderen Hostel-Gäste (es geht um Israel und Palästina, um Siedler, um Terror und die AfD) und lasse meinen ersten Tag ausklingen.

Kommentare
  1. Dilan

    13. November 2021

    Hallo, danke Für den Bericht. In welchem Hostel warst du in Ramallah und wie kommt man von Ramallah nach Birzeit?
    DANKE!!

    1. Carolina

      15. November 2021

      Hallo Jana, ich war im „Hostel in Ramallah“: https://www.facebook.com/HostelInRamallah/
      Nach Birzeit bin ich, wenn ich mich richtig erinnere, mit einem Minibus (shared taxi) gekommen. Falls du eine Reise dorthin planst, können dir dabei die Leute im Hostel weiterhelfen.
      Liebe Grüße, Caro

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