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Richtig wohnen in Groningen: Die Wohnungssuche Teil 1


Die Wohnungssuche in Groningen ist schwer: 100 Nachrichten, einen Monat Suche und zehn Besichtigungstermine später halte ich endlich einen Vertrag für ein WG-Zimmer in der Hand. Den langen Weg dahin könnt ihr hier nachlesen.

Zur Einordnung, warum dieser Artikel jetzt erst kommt und nicht zu Beginn meines Studiums: Das erste Jahr in den Niederlanden habe ich in einem internationalen Studentenwohnheim der Firma SSH-housing gelebt. Dort konnte ich aber nur maximal ein Jahr lang leben, dann läuft der Vertrag aus. Eine Verlängerung ist ausgeschlossen. Das heißt für mich diesen Monat: ausziehen. Und eben auch eine neue Bude finden.

Hier sieht man eine Häuserreihe .
Eine Wohnung zu finden ist kein Zuckerschlecken.

Weil die Wohnungssuche in Groningen kompliziert ist, habe ich diesen Artikel in zwei aufgeteilt. In diesem Teil geht es vor allen darum, warum die Wohnungssuche in Groningen so schwierig ist. Außerdem möchte ich etwas genereller auf die Situation hier eingehen und worauf ihr euch einstellen müsst. Im zweiten Teil geht es dann für euch vor allen um praktische Tipps, wie auch ihr am besten eine Wohnung findet.

Eigentlich warnt einen jede Website, jeder Blogbeitrag und jede Person, die schon mal in den Niederlanden studiert hat, vor der berühmt berüchtigten Wohnungsknappheit hier. Aber ganz so schwer, wie sich die Wohnungssuche dann herausgestellt hatte, habe ich mir die Sache nicht vorgestellt. In den letzten Jahren musste die Universität sogar Zeltcamps zu Unibeginn aufstellen, um den Studierenden zumindest zeitweise ein (Zelt-)Dach über dem Kopf zu geben, die bis dato nichts gefunden hatten. Mit diesem Wissen gestaltete sich die Suche für mich als nervenaufreibender, als ich gerne zugeben würde.

Ist das noch Suche oder schon Odyssee?

Eigentlich hatten zwei meiner Freundinnen und ich geplant, im nächsten Jahr gemeinsam nach einer Wohnung zu suchen. Frohen Mutes fingen wir im Dezember 2020 an, das Internet nach einer Wohnung ab Mitte 2021 zu durchforsten. Mit dem ernüchternden Ergebnis, dass sich das gemeinsame Suchen als extrem schwierig bis unmöglich herausstellte. Wir bekamen nur Absagen, wenn überhaupt. Woran das lag, darauf gehe ich später in diesem Artikel noch einmal genauer ein. Im Mai einigten wir uns dann darauf, dass wir auch einzeln nach einem Zimmer suchen wollten.

Daraufhin meldete ich mich in unterschiedlichen Facebook Gruppen sowie bei einem auf Studierende ausgelegtem Portal, kamernet, an. Das funktioniert so, dass entweder der oder die Vermieter*in oder die Einwohner selbst eine Anzeige schaltet, auf die ihr dann reagieren könnt. Gesagt, getan. Im Mai waren dort aber meist nur Anzeigen für Mai oder Juni zu sehen, ich brauchte aber etwas für Juli oder August. Ich habe dann insgesamt über 100 Nachrichten schreiben müssen und hatte zehn Besichtigungen, bis mir dann tatsächlich ein Zimmer zugesagt wurde, das mir auch gefiel. Das Ganze hat etwa einen Monat gedauert. Ich habe noch nie in Deutschland außerhalb meines Elternhauses gewohnt. Deshalb habe ich keinen Vergleichswert und kann keine objektive Aussage treffen, ob so etwas „normal“ ist. Ich empfand es aber im Vergleich zu Berichten meiner Freund*innen daheim als stressiger und zeitaufwendiger.

Hier sieht man die Kanäle Groningens.
Auf einem Hausboot würde es sich bestimmt auch gut leben!

Ansprüche und Realität bei der Wohnungssuche

Mein neues Zimmer, das ich ab Juli beziehen kann, kostet 360 Euro warm. Im Vergleich zu meinem Zimmer im Wohnheim (480 Euro) oder zu Zimmern in Städten wie Amsterdam (oft 600 Euro aufwärts) ein Schnäppchen. Letzten Endes kommen meine neuen vier Wände aber auch „nur“ auf acht Quadratmeter. Ich hoffe also auf keinen weiteren Lockdown im nächsten Semester. Bei der Wohnungssuche in den Niederlanden sollte man also eventuelle Ansprüche zurückschrauben. In meiner neuen Bude habe ich ein sehr geräumiges Wohnzimmer, das ich mir mit meinen beiden neuen Mitbewohnerinnen teile. Das ist aber nicht der Normalfall. Man sollte sich auf ein Zimmer zwischen neun und fünfzehn Quadratmetern plus (tendenziell ziemlich kleiner) Küche ohne Gemeinschaftsraum einstellen. Ich habe mir Zimmer angesehen, die auf etwa elf Quadratmetern noch eine Küche inbegriffen hatten, folglich gab es also kaum Wohnraum.

Das sind also die Realitäten bei der Groninger Wohnungssuche. Ich hatte allerdings ein paar Ansprüche, die mir das Leben eventuell ein wenig erschwert haben. Das Zimmer mit Küche zum Beispiel habe ich abgelehnt. Ich hätte keine Mitbewohner*innen gehabt und meine einzige Wohnfläche hätte sich auf diese elf Quadratmeter beschränkt. Das hätte ich mir vor allen in einer Pandemie als potenziell einsam vorgestellt. Auch auf andere Zimmer habe ich mich aufgrund der gegebenen Hygienebedingungen in diesen Häusern nach der Besichtigung nicht beworben.

Wenig Angebot, viel Nachfrage

Die Suche in Groningen lief für mich und die meisten anderen über zwei Wege ab: Facebook Gruppen und/oder die Plattform kamernet. Etwa eine halbe Stunde nach der Online-Stellung der Anzeigen hatten schon bis zu 50 Menschen unter dieser kommentiert. Jede*r Vermieter*in, mit dem oder der ich gesprochen hatte, berichtete von bis zu hundert Anfragen.

Die Sache mit den Lizenzen

Damals, als wir noch zu dritt gesucht hatten, haben wir oft die folgende Nachricht von potenziellen Immobilienmakler*innen bekommen: Wir vermieten nicht an Studierende. Warum?, haben wir uns damals oft gefragt. Das liegt daran, dass Vermieter*innen dann eine spezielle zusätzliche Lizenz brauchen, sollten sie an mehr als zwei nicht eine Familie bildende Personen vermieten. Diese Lizenz haben viele nicht, weswegen sie ihre Wohnungen nicht als WGs vermieten.

Nächste Woche geht es dann hier um praktische Tipps, um euch die Wohnungssuche so einfach wie nur möglich zu gestalten.

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