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In 10 Schritten zum Langzeitvisum inkl. Check-In-Verweigerung


Senegal hat am 1. Mai 2015 die Visumspflicht für viele Staaten für Aufenthalte jeglicher Art von bis zu drei Monaten abgeschafft. Senegalesische Botschaften stellen seither keine Visa mehr aus, diese soll man vor Ort beantragen. So weit, so gut. Trotzdem verweigerte man mir zunächst die Einreise; ich sah mein Praktikum in Gefahr. Wie ich dennoch zu meinem Langzeitvisum kam…

  1. Recherche zu Langzeitaufenthalten in Senegal auf den Webseiten des Auswärtigen Amtes und der Botschaft Senegals in Berlin. Die Angaben widersprachen sich, daher
  2. Telefonischer Kontakt zur Botschaft Senegals in Berlin: Visa würden im Ausland nicht mehr ausgestellt, wurde mir gesagt. Alle Visaanträge werden innerhalb der visafreien drei Monate Aufenthaltserlaubnis ab Ankunft in Senegal bei den örtlichen Behörden gestellt.
  3. Schock am Flughafen: Check-In verweigert. Grund: Unzureichende Reiseunterlagen. Die visafreie Aufenthaltserlaubnis erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Monaten ab Ankunft, danach benötige ich ein Visum. Mein Rückflug lag neun Monate in der Zukunft; von diesen neun Monaten hatte ich also für sechs Monate keine gültige Aufenthaltserlaubnis.
    Da Verkehrsunternehmen die Zurückweisungskosten bei unzureichenden Dokumenten zur Einreise in ein Land tragen, wollte mich die Fluggesellschaft nicht befördern. Mein Praktikum schien in Gefahr. Ich bestand jedoch darauf, mit einem/einer Vorgesetzten zu sprechen, dem/der ich das Problem erklärte: Es bestand keine Möglichkeit, bereits in Deutschland das Visum zu erhalten. Und nur deshalb einen teureren Flug mit Rückflug innerhalb der drei Monate zu buchen, den man anschließend ändern kann, scheint mir nicht die Lösung. Nachdem ich noch die offizielle Visawebseite der senegalesischen Regierung mit der Information vorzeigte (zum Glück gibt es Smartphones!), durfte ich einchecken.
  4. Bei der Einreise in Senegal gab es keine Probleme.
  5. Langzeitvisa erhält man bei der Direction de la Surveillance du Territoire (DST). Der Antrag wird vorher schriftlich beim Ministère de l’Intérieur et de la Sécurité publique (Innenministerium) gestellt.
    Benötigte Unterlagen:
    • Einfache Kopie des Reisepasses (die Seite mit persönlichen Daten)
    • Kopie des Einreisestempels und
    • eventueller vorheriger Visa für Senegal
    • Bestätigung des Arbeitgebers bzw. der Universität oder ein anderer Nachweis für den Aufenthaltsgrund und Mietvertrag (Quittung für Bezahlung eines Zimmers reicht auch).
  6. Das Interview: Für ein Langzeitvisum bzw. der Verlängerung der visafreien Aufenthaltserlaubnis von drei Monaten nach Ankunft in Senegal („Prorogation“) werden Interviews ohne vorherige Terminvergabe mittwochs und freitags von 8 bis 13 Uhr in der DST gemacht. Empfehlung: Früh da sein. Benötigte Unterlagen: Bearbeitungsnummer, die man bei der Beantragung im Innenministerium erhält, und Reisepass.
  7. Nach einigen Wochen: Anruf von der DST: „Bitte bringen Sie Ihren Pass vorbei, Ihre Aufenthaltserlaubnis wurde erteilt.“
  8. Abgabe des Passes und Terminvereinbarung zur Abholung, meistens noch am gleichen Tag.
  9. Überraschung bei der Abholung: Das Dossier wurde wieder ans Innenministerium zurückgesandt. Es bestehe aber kein Grund zur Sorge. Ein Papier des Innenministeriums zu meinem Antrag fehle. Der Fehler sei erst entdeckt worden, nachdem ich den Pass am Morgen abgegeben hatte. Panik stieg in mir auf. Der Beamte versicherte, innerhalb der nächsten Tage anzurufen. Also fuhr ich niedergeschlagen zurück ins Büro. 24 km bin ich umsonst durch Staub und Sonne gefahren…
  10. Zwei Tage später mich der Beamte, wie ausgemacht, wieder an: „Jetzt können Sie Ihren Pass wirklich abholen“.

Fazit: Ich bin nun stolzer Besitzer eines Ein-Jahres-Visums. Mit den senegalesischen Behörden bin ich ebenfalls sehr zufrieden: Sowohl die mehreren Ein- und Ausreisen, die ich bisher hinter mir habe, als auch die Beantragung des Langzeitvisums und das dazugehörige Interview verliefen sehr angenehm und unkompliziert. Auch mit der Bearbeitungsdauer bin ich zufrieden: Ich habe den Antrag Ende November eingereicht und habe Mitte Januar meine Aufenthaltserlaubnis erhalten.

Für alle, die einen Aufenthalt in Senegal planen, wird es also in dieser Hinsicht nicht außerordentlich kompliziert.

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