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Was die Iren so irre irisch macht Teil 1


Momente, in denen ich mich so richtig deutsch fühle, habe ich im irischen Alltag einige. Eine Anekdote über das alltägliche Leben auf der grünen Insel und über manch irische Eigenheit.

Irisches Fenster mit roten Blumen im Blumenkasten davor
Dass Irland ein wirklich schönes Land ist, merkt man immer wieder an jeder noch so kleinen Ecke.

Die Iren sind ein wahrlich freundliches Völkchen

Kein Zweifel. In der Uni lässt dir niemals jemand die Tür vor der Nase zuknallen. Hat man mal eine Frage, bekommt man nicht nur eine passende Antwort, sondern auch ein nettes Lächeln. Jedoch hätte ich mir nie erträumen lassen, wie weit die irische Nächstenliebe wirklich geht. So stand die Tage bei einer Veranstaltung eine Runde „Mensch ärgere Dich nicht“ an, das ja bekanntlich ein Spiel voller Spannung, Wendungen und neugeborener Hoffnung ist. Fein, denke ich mir, das hast du ja schon lange nicht mehr gespielt! Voller Vorfreude auf eine spannende Partie setze ich mich also an den Tisch und beginne, meine Gegenspieler zu analysieren. Allerdings dauert es nicht lange, bis ich mit der gnadenlosen Realität konfrontiert werde. „Wir spielen ohne Rausschmeißen“ wird erklärt, als ich meine Figur auf ein schon besetztes Feld vorrücke und mit einem charmanten Lächeln die andere in ihr Häuschen zurückschicken will. „Das wäre zu gemein.“ Naja, solange sie bei Monopoly nicht die Mieten weglassen… Es war auf jeden Fall ein schöner Abend ganz im Sinne des „Mensch würfle lustig“.

Es gibt diese eine Sache, die die Leute hier besonders gut können und die mich immer wieder erfreut: Sie haben ein Talent zum in-der-Schlange-Stehen. Da drängelt niemand, guckt genervt oder macht unnötige Kommentare. Hier haben die Leute verstanden, dass der Busfahrer nicht einfach aus Schadenfreude irgendwann die Tür schließt und die letzten Passagiere im Regen stehen lässt. Das macht das Ganze gleich viel entspannter.

Die Iren machen sich das Leben nicht komplizierter, als es sowieso schon ist

Wieso kompliziert, wenn es auch einfach geht? Wenn du in einer Kneipe bist, hol dir dein Bier selbst. Wenn du in einem Café sitzt, bezahl beim Abmarsch an der Kasse. Glaubt mir, es lohnt sich nicht, am Tisch auf die Rechnung zu warten. Sie kommt nicht. Zumindest nicht überall.

Gestapelte Holzkisten mit Deko in einem irischen Café
Viele liebevoll eingerichtete Cafés findet man in der Innenstadt – für gemütliche Stunden bei ungemütlichem Wetter.

Die Iren sind notorische Stromsparer

Alle Steckdosen sowie Herd und Ofen sind mit Schaltern versehen, die man bei Nichtnutzung immer brav auszuschalten hat, um Energie zu sparen. Definitiv kein blöder Gedanke. Am ersten Tag stand ich noch mit knurrendem Magen zwanzig Minuten vor dem Herd und wunderte mich, wieso das Nudelwasser nicht heiß wurde. Selbst das warme Wasser für die Dusche muss man zu Beginn an einer langen Schnur aktivieren, die an diese Notfallvorrichtungen auf Behindertentoiletten erinnert. Sehr lobenswert, finde ich, und mein Blick wandert gedankenverloren zu unserer Haustür, die so schlecht isoliert ist, dass man den kalten Luftzug von draußen spüren kann, wenn man die Hand davor hält… und ich bekomme das Gefühl, dass das ganze Konzept „Stromsparen“ irgendwie nicht richtig zu Ende gedacht wurde.

Die Iren gehen lieber auf Nummer sicher

So zieht es mich eines regnerischen Tages in den Supermarkt, um meine Vorräte aufzufüllen. Meine Mitbewohnerin begleitet mich. Bei einem Gang durch die Getränkeabteilung stelle ich fest, dass der Erwerb von alkoholischen Genussmitteln hier dank stolzer Preise definitiv keinen Spaß macht. Trotzdem müssen manche Besorgungen einfach erledigt werden und ich nehme ein, zwei Bierchen mit. An der Kasse dann die Überraschung: Nicht nur ich muss meinen Ausweis vorzeigen, sondern auch meine Mitbewohnerin. „Weil wir zusammen hier sind“, lautet die Begründung. Na, das nenne ich sicher!

Und dann noch das Thema Linksverkehr… Offensichtlich hat man hier schon viele Erfahrungen mit gedankenverlorenen Ausländern gemacht oder die Iren wollen einfach nur vorbeugen: An vielen Straßenübergängen sind Hinweise geschrieben, in welche Richtung man bei Überquerwunsch zuerst schauen sollte. Am Anfang hat mich das noch zum Schmunzeln gebracht, letztendlich war es doch eine gar nicht so schlechte Idee.

Hinweis auf der Straße: Look right
Wer unbedingt links fahren will…

Die Iren tun so, als würden sie nicht frieren

Es ist wirklich unglaublich, aber selbst bei Morgenfrost und knappen 10 Grad sieht man Leute in kurzen Hosen oder leichten Oberteilen, während ich kaum aus dem Bett komme und als erste Amtshandlung dicke Socken und Pulli überstreife. So richtig abnehmen kann ich ihnen ihre Kälteimmunität nicht. Ich bin gespannt, was man da noch alles zu sehen bekommt!

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