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Auf geht’s nach Russland


Zwei Auslandssemester und keines davon war Pflicht – warum ich es trotzdem mache, was ich von den zwei Auslandsaufenthalten erwarte und ob meine Erwartungen sich erfüllen, erfahrt ihr in den nächsten Monaten.

Ich bin Natalie, 26 Jahre alt und gerade in meinen vierten Mastersemester. In Deutschland studiere ich an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) Internationale Beziehungen. Das letzte Semester habe ich an der Catholic University of America in Washington, D.C. verbracht und auch von dort als Correspondent berichtet. Jetzt gehe ich für ein zweites Auslandssemester nach Moskau.

Warum nochmal ins Ausland?

Ehrlich gesagt waren zwei Auslandssemester gar nicht geplant. Für die USA habe ich mich über meine Heimatuni beworben. Nach Russland gehe ich als Freemover. Als die Zusagen von der KU und der Partneruni in den USA kamen, hatte ich bisher noch keine Rückmeldung aus Russland erhalten und somit entschied ich mich dazu, in die USA zu gehen. Nachdem ich das amerikanische Visum beantragt und die Gebühren bezahlt hatte, kam die Zusage aus Moskau – sechs Monate nachdem ich die Bewerbung abgeschickt hatte. Ich antwortete Ihnen, dass ich mich sehr über die Zusage freue (hätte ich zwischen D.C. und Moskau wählen können, wäre ich nach Moskau gegangen), aber schon mitten in den Vorbereitungen für die USA stecke und deswegen die Zusage nicht annehmen könne. Ein paar Minuten später bekam ich die Antwort, dass ich auch gerne ein Semester später kommen könne.

Und da hatte ich den Salat. An sich hätte ich am liebsten sofort zugesagt, aber ich treffe die Entscheidung nun mal nicht für mich allein, sondern gleichzeitig für meine Tochter. Das Ganze würde auch sehr teuer: Die Lebenshaltungskosten in Washington sind um einiges höher als die in Deutschland. Meine Ersparnisse hatte ich für diesen Auslandsaufenthalt eingeplant. In Russland würden neben den alltäglichen Ausgaben auch noch die Studiengebühren auf mich zu kommen. Als Freemover ist man davon nicht befreit.

Ich erzählte meinen Eltern von der Zusage für das Staatliche Moskauer Institut für Internationale Beziehungen . Die Universität gilt sozusagen als Russlands Diplomatenschule und gleichzeitig als die beste Uni des Landes. Die Zusage der Uni erfüllte besonders meine russische Mutter aufgrund ihrer persönlicher Beziehung zum Land mit sehr viel Stolz. Sie bot mir daher an, mit den Semestergebühren zu helfen und auch auf meine Tochter aufzupassen.

Meine Wünsche für Moskau

Für die Zeit in Russland habe ich mir einige Dinge vorgenommen und hoffe, sowohl privat als auch beruflich Erfahrungen zu machen. Ich möchte

  1. das Land meiner Vorfahren besser kennenzulernen,
  2. mein Russisch, vor allem im akademischen Bereich zu verbessern,
  3. Russlands akademische Welt kennenzulernen, vor allem im politischen Bereich und
  4. mit Russlands zukünftigen Diplomaten und auch mit Studierenden der Internationalen Beziehungen aus aller Welt in Kontakt zu treten.

Ich könnte mir vorstellen, nach meinem Studium im Bereich der internationalen Zusammenarbeit zu arbeiten, zum Beispiel beim Auswärtigen Amt . In den kommenden Monaten wird sich der letzte Punkt meiner Liste als meine Mission, durch meine Beiträge ziehen. Ich werde euch an meinen Erfahrungen, Fortschritten oder Misserfolgen teilhaben lassen und berichten, ob meine Erwartungen erfüllt wurden. Außerdem möchte ich euch in meinem Blog in ein Land mitnehmen, das zwar viele zu kennen glauben, über das sie aber gleichzeitig kaum etwas wissen.

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