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Von Siedlern und Besiedelten: Der Nordirland-Konflikt


Eine Insel, zwei getrennte Länder. Doch wie kam es eigentlich zu der Spaltung zwischen Nordirland und der Republik? Eine bewegende Geschichte über Macht, Religion und Völker, die kamen und gingen. In kurz und knackig.

Irland, ein besiedeltes Land

Für den Beginn unserer Geschichte müssen wir weit in die Vergangenheit zurückreisen. Seit der Steinzeit wurde Irland von verschiedenen Völkern besiedelt, die es auf unterschiedliche Art und Weise als das Land geprägt haben, das wir heute kennen.

Die irische Sprache und Kultur findet ihren Ursprung in den Kelten, die im Jahre 400 v. Chr. zum ersten Mal ihren Fuß auf die Insel setzten und die ansässige Bevölkerung unterwarfen.

Doch sie wurden vom Jäger zum Gejagten. Vier Jahrhunderte später drangen die Wikinger in das Land. Raubzüge und Plündereien, besonders von Klöstern, waren an der Tagesordnung.

Erst im 11. Jahrhundert gelang den Iren der Befreiungsschlag. Doch so frei waren sie gar nicht, denn Mitte des 12. Jahrhunderts eroberten die Normannen weite Teile Irlands. Sie waren friedlicher gestimmt als die Kelten und die Wikinger und versuchten, eine gewisse Akzeptanz in der irischen Bevölkerung zu erreichen. Demnach war Irlands Bevölkerung bunt gemischt.

Und dann kamen die Engländer

Es geschah im selben Jahrhundert, dass England begann, seine Fühler gen Irland auszustrecken, denn es galt als wichtiger Stützpunkt im Kampf gegen die wachsende spanische Vorherrschaft.

Eine Wandbemalung in Derry/Londonderry zeigt eine Szene des "Blutigen Sonntag"
Eine Wandbemalung in Derry/Londonderry: Am 30 Januar 1972, auch bekannt als der „Blutige Sonntag“, schoss die britische Armee auf Beteiligte einer Bürgerrechtsbewegung. Als Rechtfertigung behaupteten sie, nur auf bewaffnete Personen gezielt zu haben. 14 Menschen starben, darunter auch Kinder.

1801 wurde Irland, damals noch ein Land, Englands erste Kolonie nach Jahrzehnten blutiger Konflikte zwischen den protestantischen Engländern, die sich vermehrt im Norden ansiedelten, und den katholischen Iren. Beide Kirchen wurden „zwangsverheiratet“. Das war, natürlich in Anbetracht der Umstände, eine glückliche Fügung für die Katholiken Irlands. Als Teil des englischen Königreiches begann für sie eine friedlichere Zeit.

Die Kartoffelpest

Die gesamte irische Bevölkerung ernährte sich zu dieser Zeit hauptsächlich von der Kartoffel, die günstig war, einfach anzubauen und satt machte. 1845 und in den darauffolgenden Jahren vernichtete ein Kartoffelpilz die Ernte fast vollständig. Es kam zur Katastrophe. Insgesamt starben rund eine Million Iren starben an Hunger und Seuchen, doppelt so viele verließen ihre Heimat. Ein beliebtes Ziel war Amerika, was den heutigen irischen Bevölkerungsanteil dort erklärt. Es steht geschrieben, dass die Anzahl von US Amerikanern mit irischen Wurzeln sieben Mal höher sei als die der in Irland wohnenden Iren. Eine beeindruckende Zahl.

Der lange Weg in die Unabhängigkeit

Plakat an einem Mast, auf dem steht: Brits out now
Weder vergessen noch vergeben. Zeilen wie diese liest man häufig bei einem Rundgang in Derry/Londonderry.

Das 19. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch Debatten, Konflikte und brutale Auseinandersetzungen zwischen Herrschern und Bevölkerung, denn die Iren wollten sich die Bevormundung durch die englischen Kolonialherren nicht länger gefallen lassen. Bürgerkriegsähnliche Zustände und blutige Zerschlagungen irischer Aufstände durch die Engländer waren die Folge. Jedoch hatten nicht alle Iren ein Verlangen nach Unabhängigkeit, denn der während der Kolonialisierung überwiegend protestantisch gewordene Norden profitierte von englischen Gesetzen.

Als 1922 nach langen Diskussionen und Konflikten zwischen irischen Nationalisten (Anhänger der patriotischen Sinn-Féin-Bewegung) und der britischen Armee „Südirland“ endlich die Selbstständigkeit unter englischer Krone zugestanden wurde, blieb der Norden bei Großbritannien. Das Land war geteilt.

Die geschwungene Friedensbrücke in Derry/Londonderry
Die Friedensbrücke in Derry/Londonderry symbolisiert das friedliche Zusammenleben der Katholiken und Protestanten in der Stadt. Sie verbindet die katholische und protestantische Seite.

Irlands Unabhängigkeit wurde erst nach dem Ende des zweiten Weltkrieges anerkannt. Das Ende einer langen Ära als englische Kolonie.

Damit keine Verwirrungen entstehen: Wenn von Irland geredet wird, meint man damit die Republik Irland. Irland und Nordirland sind zwei komplett unabhängige Länder, die sich gemeinsam die grüne Insel teilen.

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