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Nepalesische Küche: Gibt’s das auch in vegan?


Vor meiner Reise nach Nepal habe ich oft gelesen, dass die Lokals hauptsächlich Reis essen – und das morgens, mittags, und abends. Aber ist das wirklich so, und wie kommt man hier als Veganer*in  zurecht?

Nepal ist ein geografisch und kulturell diverses Land. Es beherbergt viele verschiedene Ethnien, die die nepalesische Küche mit ihren traditionellen Gerichten prägen. Auch die unterschiedlichen Bodenarten in den drei Klimazonen, dem tiefgelegenen Terai, dem Mittelgebirge und der Hochgebirgsregion, tragen zur Vielfalt der Landesküche bei.

Ein typisch nepalesisches Mahl

Das nepalesische Nationalgericht Dal-bhat-tarkari wird in allen Teilen des Landes verzehrt. Dal ist der Name für eine Suppe aus Linsen und Gewürzen, die gemeinsam mit Reis oder Getreide (bhat) und Gemüsecurry (tarkari) serviert wird. Zu einem vollständigen Dhal-bhat-tarkari Teller gehören außerdem kleine Mengen von scharfen Chutneys und Pickles. Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, ist dieses Traditionsgericht komplett vegan. Einige Variationen beinhalten Joghurt und Fleisch, es gibt aber fast in jedem Restaurant auch die originale (vegane) Variante. Ich finde Dal-bhat-tarkari lecker und vor allem sättigend. Allerdings essen es viele Nepali jeden Mittag – anscheinend auch die Schüler und Lehrer der Schule, an der ich hier arbeite. Drückt mir die Daumen, dass ich mit dieser Vermutung daneben liege.

Die sogenannten Momos sind in Nepal sehr beliebt. Die Teigtaschen kommen ursprünglich aus Tibet und werden mit Büffelfleisch gefüllt, sind aber hier mit anderen Gewürzen und Füllungen weit verbreitet. Momos bekommt man auch ohne Fleisch – diese Variante ist für Veganer*innen geeignet und könnte zu meinem nepalesischen Lieblingsgericht werden. Besonders gefällt mir die große Auswahl an verschiedenen Soßen, mit denen sie traditionell serviert werden.

Ein gemischter Dhal-bhat-tarkari Teller
Ein gemischter Dhal-bhat-tarkari Teller
Momos mit Sauce
Die leckeren Momos

Der Nachmittagssnack

Nepali folgen einem anderen Rhythmus als wir Deutschen. Üblicherweise nehmen sie vier Mahlzeiten zu sich: Früh morgens gibt es nur Tee oder Kaffee mit ein paar Keksen, dafür wird schon gegen elf Uhr zu Mittag gegessen. Zwischen vier und fünf Uhr kommt man zu einem Nachmittagssnack zusammen. Abendessen gibt es meistens erst nach 20 Uhr. Während mittags und abends Dhal-bhat-tarkari-Variationen, Momos oder abgewandelte Gerichte aus anderen asiatischen Ländern verzehrt werden, reicht man zum Nachmittagssnack typische nepalesische Kleinigkeiten. Dazu gehören unter anderem Thukpa, eine Nudelsuppe mit Fleisch oder Gemüse, Pakora, mit Kichererbsenmehl frittiertes Gemüse oder Alu Chat, Kartoffeln, Kichererbsen und Zwiebeln in würzigem Chutney. Nepali bestellen sich mit ihrer Gruppe verschiedene Snacks, die in die Tischmitte gestellt und gemeinsam verspeist werden. Fast alle beliebten Snacks sind vegetarisch und viele sogar vegan – auch hier ist die pflanzliche Ernährung also sehr gut machbar.

Süße Leckereien

Wenn Nepali das Verlangen nach etwas Süßem verspüren, greifen sie zu Gebäckteilchen, getrockneten Früchten (Mithai) und Nüssen oder Milch- und Reispudding. Während viele Naschereien Milch oder Eier enthalten, gibt es auch hier vegane Optionen: Zum Beispiel Jerry, ein sehr süßes frittiertes Gebäck aus Mehl und Zucker. Mein persönliches Highlight ist aber frische Kokosnuss. Die habe ich in Nepal zum ersten Mal skeptisch probiert, da mir Süßigkeiten mit Kokosnussgeschmack noch nie geschmeckt haben. Eine richtige Kokosnuss ist damit nicht zu vergleichen: Sie schmeckt nussig und frisch und hat mich direkt überzeugt!

Die süßen Jerrys
Süße Jerrys
Frische Kokosnuss
Frische Kokosnuss

Insgesamt ist es überhaupt kein Problem, sich in Nepal vegan zu ernähren. Bei einigen Gerichten muss man nach den Zutaten fragen, da nicht alle Nepali mit dem Begriff „vegan“ etwas anfangen können. Letztendlich findet man aber in jedem Restaurant mehrere vegane Optionen – zumindest in Kathmandu. Wer lieber selber kocht, bekommt im Supermarkt oder am Gemüsestand an der Straße alle Basics für eine gesunde pflanzliche Ernährung. Mein Highlight im Supermarkt waren die Avocados: Wie ihr im Bild unten seht, sind diese hier fast dreimal so groß wie bei uns in Deutschland.

Im Supermarkt in Kathmandu gibt es viele vegane Lebensmittel
Im Supermarkt in Kathmandu gibt es viele vegane Lebensmittel
Riesige Avocados
Die Avocados hier sind fast so groß wie mein Gesicht!

Andere Länder, andere Sitten

Die Tischmanieren in Nepal haben mich besonders in den ersten Tagen nach meiner Ankunft überrascht. Anders als bei uns in Deutschland ist es hier nicht unüblich, mit den Händen zu essen – oder eigentlich nur mit der rechten Hand. Diese wird vor und nach der Mahlzeit gewaschen, während die linke Hand das Essen nicht berühren darf. An öffentlichen Orten oder in Restaurants wird mit Messer und Gabel gegessen, im eigenen Heim ist das aber nicht selbstverständlich.

Wer empfindlich auf scharfes Essen reagiert, sollte die nepalesische Küche mit Vorsicht genießen. Mir hat mein erstes Dhal-bhat-tarkari die Tränen in die Augen getrieben und ich bin gespannt, wie lange meine Geschmacksnerven brauchen, um sich an die Schärfe zu gewöhnen…

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