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Die Stadt ohne WGs meine Wohnungssuche in Genf

In Genf eine Wohnung zu finden ist alles andere als einfach. Schon vor dem Beginn meines Praktikums wusste ich aus Erzählungen Bekannter, wie schwer es werden würde, ein Zimmer oder eine Wohnung zu finden. Wie ich es trotzdem geschafft habe, jetzt in einem schönen, zentralen Zimmer in Genf zu wohnen und welche Tipps & Tricks dir dabei helfen, eine Unterkunft in Genf zu finden, erfährst du hier. 

Genf als Stadt ist eigentlich nicht sonderlich groß. Dennoch ist Wohnen und das finden einer Unterkunft eines der Hauptprobleme von vor allem jungen Menschen. Viele kommen hier her, um ein Praktikum zu absolvieren oder um zu studieren. Die Stadt gilt als einer der internationalen Hubs für Studierende, die International Business, Global Affairs oder Internationale Beziehungen studieren. Sowohl die Vereinten Nationalen sind hier mit einem ihrer Headquarter vertreten, als auch alle anderen großen internationalen Organisationen. Dementsprechend gibt es eine Vielzahl an diplomatischen Vertretungen, aber auch von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und anderen Unternehmen, die international vertreten sind. Die Welt kommt in Genf zusammen, es gibt jede Woche Konferenzen, Veranstaltungen und Meetings zu den verschiedensten Themengebieten auf internationaler Ebene, hier wird Politik gemacht. 

Sarah im Spiegel, im Hintergrund das Wohnzimmer
Ich war wirklich sehr erleichtert einen Ort gefunden zu haben, an dem ich mich Zuhause fühle.

Dementsprechend viele junge Menschen kommen nach Genf, um nach dem Einstieg in eine internationale Karriere zu suchen. Es geht dabei viel um Networking, Erfahrungen sammeln und die richtigen Kontakte zu knüpfen, um genau diesen Einstieg zu finden.

Doch wie findet man in einer Stadt mit knapp 200.000 Einwohnern und sehr begrenzten Wohnkapazitäten denn jetzt ein Zimmer? Gleichzeitig ist Genf eine Stadt in der Schweiz, die nicht gerade dafür bekannt ist, günstig zu sein. Der Durchschnittspreis für ein Zimmer beträgt hier zwischen 700 und 1.200 Schweizer Franken (CHF) im Monat. Dabei sind 700 CHF Miete quasi nur möglich, wenn man in einem der wenigen und heiß begehrten Studierendenwohnheimen wohnt. Nachdem ich hier einige Menschen kennengelernt habe, weiß ich inzwischen, dass es verschiedene Varianten gibt, um in Genf wohnen zu können. Diese will ich dir im Folgenden kurz vorstellen, um einen Überblick über die Wohnmöglichkeiten für junge Menschen in Genf zu geben.

Variante 1: Wohnheime für Studierende und Praktikant:innen

Einige meiner Freunde wohnen in Wohnheimen, die hier Foyers genannt werden. Es gibt verschiedene Foyers, manche sind nur für Frauen, manche sind gemischt. Immer muss du dafür aber einen Nachweis vorlegen, aus dem klar wird, dass du in Genf entweder studierst oder ein Praktikum absolvierst. Dabei ist mein Tipp: Wenn du einen Wohnheimplatz in Genf bekommen willst, solltest du dich so früh wie möglich bewerben, am besten kurz nachdem die Bewerbungsfrist startet. Die Plätze sind immer sehr schnell weg, weil die Wohnheime die günstigste Methode sind, um in Genf ein Zimmer zu finden und zu wohnen.

Einige Beispiele für Foyers in Genf findest du hier verlinkt:

Variante 2: Wohnen bei Privatpersonen 

Eine sehr übliche Wohnsituation in Genf ist, dass junge Menschen zusammen mit älteren Menschen wohnen, die ein freies Zimmer in ihrer Wohnung untervermieten. Da es eine so hohe Nachfrage nach freien Zimmern gibt, hat es sich etabliert, dass viele Privatpersonen Zimmer untervermieten und du dann wie in einer WG zusammenlebst. Tatsächlich habe auch ich diese Methode gewählt und wohne aktuell in einem Zimmer in einer Wohnung zusammen mit meiner Vermieterin, die wesentlich älter ist als ich. Anfangs kam mir der Gedanke komisch vor, eine solche Wohnkonstellation einzugehen. Mittlerweile verstehe ich aber, warum so viele Menschen ein Zimmer in ihrer Wohnung untervermieten und was daran auch schön sein kann. Ich spreche mit meiner Vermieterin Französisch und kann so meine Sprachkenntnisse verbessern. Wir tauschen uns aus und lernen dabei voneinander über unsere jeweiligen Länder und Kulturen. Das sind nur einige Beispiele, die sowohl für mich als auch für sie eine Bereicherung sind.

Ich wohne in dem Zimmer ihrer Tochter, die schon lange ausgezogen ist. Dabei ist die Wohnung zentral und gut gelegen, um sowohl meine Arbeitsstelle als auch die Stadt gut und schnell zu erreichen. 

Variante 3: Wohnen in Frankreich

Die dritte Variante um hier zu wohnen, ist es gar nicht direkt in Genf zu wohnen, sondern in den angrenzenden französischen Orten. Da Genf in dem Zipfel der Schweiz liegt, der in Frankreich hineinragt, ist es von Frankreich umgeben. Viele Menschen nutzen das, um Geld zu sparen und trotzdem in Genf zu arbeiten. Vor allem die Orte Ferney Voltaire, Ornex und Annemasse sind typische Pendlerorte. Die Vorteile in Frankreich zu wohnen sind definitiv die niedrigeren Preise für Miete und Lebensmittel. Der Nachteil: Du bist auf Busse angewiesen um nach Genf zu fahren und wieder zurück zu kommen. Daher ist es nicht ganz so flexibel, spontan Dinge in der Stadt zu unternehmen. Das waren für mich der Grund, warum ich mich gegen ein Zimmer in Frankreich entschieden habe und in Genf gesucht habe. Auch wenn es teuerer ist, kann ich hier spontaner sein die Stadt zu entdecken und habe kurze Wege zu meiner Praktikumsstelle. 

Und was ist mit WGs in Genf?

Tatsächlich kenne ich niemanden, der in einer WG in Genf wohnt. In Frankreich gibt es einige WGs, aber da die Mietpreise in Genf so hoch sind und der Wohnungsmarkt sehr angespannt ist, ist es so gut wie unmöglich für eine Gruppe Studierender eine Wohnung zu finden, die du als WG nutzen könntest. Die wenigen WG-Plätze, die es (laut Gerüchten) wohl doch gibt, werden dann so gut wie immer an persönliche Bekannte vergeben, sodass ich bei meiner kompletten Wohnungssuche keine einzige WG in Genf gefunden habe. 

Die drei oben beschriebenen Varianten funktionieren aber für mich und meine Freunde hier, die in unterschiedlichen Varianten davon wohnen, genauso gut. 

Mission: Zimmer suchen & finden

Wie bereits erwähnt, der Wohnungsmarkt ist hart umkämpft und auch für meine Kollegen bei der Organisation war es schwer, bezahlbaren Wohnraum oder überhaupt ein Zimmer zu finden. Ich empfehle dir daher, deine Suche über Plattformen wie Glocals oder in Facebook Gruppen zu starten. Außerdem habe ich mich bei meiner Suche für eine Mailing Liste angemeldet, die mir regelmäßig Zimmeranzeigen zugeschickt hat, die meinen Suchkriterien entsprochen haben. Im Endeffekt habe ich meine Wohnung tatsächlich aber über einen Kommilitonen gefunden, der ein paar Monate vor mir sein Praktikum in Genf absolviert hat und deswegen noch Kontakt zu seiner alten Vermieterin hatte. Je früher du mit der Wohnungssuche anfängst allerdings, desto besser!

Ein letzter Tipp noch an dieser Stelle

Auf so gut wie jeder Seite zur Wohnungssuche wird vor Scam gewarnt und das zurecht. Sei extrem vorsichtig bei Angeboten, die sehr günstig erscheinen oder mit standardisierten Anzeigen locken. Prüfe immer vorher, ob die Wohnung, die du mieten willst, auch wirklich existiert. Ich habe immer vorher mit den Vermietern oder Bewohnern einen Videocall gehabt und mir die Wohnung zeigen lassen. Überweise niemals vorher Geld auf ein Konto und schau dir die Wohnung am besten vorher an, wenn du bereits vor Ort bist. Falls du dir unsicher bist: Höre auf dein Bauchgefühl oder ziehe eine andere Person in deine Überlegungen mit ein. Hier gilt: better safe than sorry.

Ich hoffe sehr, mein Beitrag konnte dir einen kleinen Einblick in die Wohnungssuche hier in Genf geben. Falls du dazu Fragen hast, schreib mir jederzeit gern auf meinen Social Media Plattformen!

Alles Liebe und bis ganz bald, 

Sarah

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