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Tipps für Studierende mit Behinderung

Wie viel Vorlauf solltest du einplanen?

Studierende mit Behinderung müssen im Vergleich zu solchen ohne Behinderung mit etwas mehr Planungsaufwand rechnen, weil es beispielsweise spezielle Bedarfe finanzieller oder gesundheitlicher Art zu berücksichtigen gilt. Deswegen solltest du drei bis vier Semester vor dem anvisierten Auslandsaufenthalt mit der Planung beginnen.

Wo willst du hin?

Frage dich bei der Suche, welches Land dich interessiert und welche Sprache du lernen möchtest. Interessiert dich ein Studienfach, das es nur im Ausland gibt? Oder möchtest du unbedingt ein Praktikum bei einem bestimmten Unternehmen machen?
Erfahrungsgemäß wählen viele Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten für ihren Auslandsaufenthalt den anglo-amerikanischen Raum, denn hier ist der Diskriminierungsschutz seit vielen Jahren gesetzlich verankert und gewährt behindertengerechte Standards auch an den Hochschulen. Und: Eine Hochschule, die z.B. baulich barrierefrei und deshalb für Rollstuhlfahrende gut geeignet ist, ist vielleicht nicht gut auf blinde und sehbeeinträchtigte Studierende eingestellt.

Alles so, wie du es brauchst?

Informiere dich, ob die gewünschte Hochschule oder dein Arbeitsplatz barrierefrei ist, und ob es spezielle Ansprechpartner für dich gibt. Ob deine Wunschuni bzw. der Zielort auf deine individuellen Bedürfnisse eingestellt sind, kannst du mit Hilfe deines Auslandsamtes herausfinden.
Es gibt Unis, an denen ein Nachteilsausgleich für Studierende mit Behinderung vorgesehen ist, an denen behinderte Studierende bei der Vergabe von Wohnheimplätzen bevorzugt werden, in deren Bibliotheken Sonderarbeitsplätze mit höhenverstellbaren Arbeitstischen und Großbildschirmen stehen oder die Hörsäle mit induktiven Höranlagen ausgestattet sind.

Wie finanzieren?

Nicht alle Leistungen, die du in Deutschland beziehst, werden auch im Ausland weitergezahlt. Dafür gibt es aber Sondermittel und Stipendien, die speziell für Auslandsaufenthalte von Studierenden mit Behinderung gedacht sind. Wer mit dem Erasmus+ Programm ins Ausland geht, kann beispielsweise eine Zusatzförderung für die behinderungsbedingten Mehrkosten beantragen, das können bis zu 15.000 Euro pro Semester bzw. 30.000 Euro pro Jahr sein. Ausführliche Informationen auch zu weiteren Finanzierungsmöglichkeiten findest du beim Deutschen Studierendenwerk.

Auslandsversicherung

Achte auch auf die richtige Versicherung. Eine normale Auslandsreisekrankenversicherung reicht nicht aus, denn sie gilt nur für Urlaube bis zu sechs Wochen. Neben dem benötigten Geltungszeitraum sollte sie auch deine individuellen Bedarfe bestmöglich abdecken.

Wer dir bei der Organisation helfen kann

Sowohl deine Heimat- als auch deine Gasthochschule können dir bei vielen Dingen helfen, beispielsweise können sie dir eine Unterkunft besorgen oder dich bei der Wahl der Versicherung beraten. Melde dich am besten gleich zu Beginn deiner Planungen beim Akademischen Auslandsamt bzw. International Office.

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