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Ramadan So verhaltet ihr euch respektvoll (Teil 2)

Während meines Auslandsaufenthalts in Jordanien erlebe ich Ramadan, den Fastenmonat im islamischen Glauben. Wie sich der Alltag im Ramadan unterscheidet und worauf Nicht-Muslim*innen zu dieser Zeit achten sollten, möchte ich euch mit diesem Blogeintrag zeigen.

Seit Beginn meines Aufenthalts ist der Ramadan ein großes Thema. Was der Ramadan eigentlich ist und wie es hier in Jordanien abläuft, könnt ihr in Teil 1 nachlesen. Der Ramadan hat hier einen ähnlichen Stellenwert, wie bei uns Weihnachten, nur dass dieser einen ganzen Monat lang begangen wird. Mangels eigener Erfahrungen mit dem Thema wusste ich nicht, was ich erwarten sollte. Zum Glück habe ich dennoch viel dazu gelernt.

Ich vor einem beleuchteten Schild beim bekanntesten Kunafeh Laden Habibas in Downtown
Ich warte nach Iftar, also dem Fastenbrechen in der Schlange vor dem bekanntesten Kunafeh Laden „Habibas“. Kunafeh ist eine typische Süßspeise in Jordanien und besteht aus Zucker, Rosenwasser sowie Käse. Ihr solltet es auf jeden Fall probiert haben, wenn ihr einmal hier seid!

Lange stand noch nicht fest, wann der Ramadan dieses Jahr beginnt. Der Muezzin verkündete es dann einen Tag vorher und man konnte spüren, wie die Aufregung stieg.

Mein Alltag während des Ramadans

Der Alltag, während des Ramadans unterscheidet sich stark vom normalen jordanischen Alltag. Tagsüber ist es sehr ruhig auf den Straßen, viele Geschäfte, Cafés und Restaurants haben geschlossen oder andere Öffnungszeiten. Daher wird aktuell mehr zu Hause gegessen und auch mehr gekocht. Selbst die Uni passt sich an: Meine Uni-Kurse finden früher und online statt. Generell ist es so ruhig geworden, dass ich nachmittags oft nicht weiß, was ich machen soll, weil alles zu hat. Die ersten Tage empfand ich als merkwürdig und wusste nicht ganz, wie ich mich verhalten sollte. Mittlerweile habe ich meine Routine gefunden und weiß, was ich zu beachten haben.

Darauf solltest du achten

Ich finde es wichtig, die Kultur im Gastland zu respektieren und diese Tipps möchte ich euch mit auf den Weg geben:

Essen und Trinken in der Öffentlichkeit: Essen und Trinken in der Öffentlichkeit sind während des Ramadans verboten. Ich esse meistens zu Hause oder in den Cafés und Restaurants, die trotz Ramadan geöffnet haben. Anfangs habe ich mich schlecht gefühlt, mir ganz selbstverständlich Essen oder Getränke zu bestellen. Mittlerweile weiß ich, dass ich das nicht muss, denn schließlich haben diese Geschäfte sich etwas bei ihren Öffnungszeiten gedacht. Außerdem heißt es, dass Muslim*innen, die in Gegenwart von Menschen, die nicht fasten, fasten, so etwas wie Pluspunkte erhalten. Interessant ist, dass die Cafés und Restaurants, die tagsüber geöffnet haben, ihre Fenster beklebt und die Türen geschlossen haben. Ähnliche Regeln, wie für Essen und Trinken gelten auch für das Rauchen. In Downtown Amman habe ich mal eine Touristin rauchen sehen. Das fand ein Jordanier nicht gut und hat sie darauf hingewiesen, dass Ramadan ist und es eigentlich in der Öffentlichkeit verboten ist. Solltet ihr also gegen die Regel verstoßen, kann es sein, dass Jordanier*innen euch darauf aufmerksam machen.

Uhrzeit beachten: Ich faste zwar nicht, trotzdem habe ich meinen Alltag angepasst und gehe oft nach Iftar auswärts essen. Das Fastenbrechen findet immer gegen 19 Uhr statt. Solltet ihr in dieser Zeit essen gehen wollen, lasst den Leuten am besten erstmal Zeit in Ruhe zu beten und/oder zu Essen und zu trinken. Geht also, falls möglich, erst eine halbe Stunde später ins Restaurant. Tastet euch an die jeweilige Situation heran.

Reisen in Jordanien: Ich habe während des Ramadans Ausflüge gemacht und war in Petra sowie Wadi Rum. Dort stellt es in der Regel kein Problem dar in der Öffentlichkeit zu Essen oder zu Trinken, schließlich sind dort nur Tourist*innen unterwegs und man stört eher keine Fastenden. Natürlich arbeiten dort in der Regel Muslim*innen, die allerdings oft ihre Restaurants offen haben und auch wollen, dass Menschen dort einkehren, da sie von den Tourist*innen abhängig sind. Achtet bei der Planung eurer Ankunftszeiten, nicht unbedingt zu Iftar anzukommen, damit die Fastenden das Fasten brechen können. Uns ist es einmal in Wadi Rum passiert, dass wir zu Iftar ankamen und abgeholt wurden. Wir hatten ein ziemlich schlechtes Gewissen.

Verkehr auf den Straßen: Auch der Verkehr ändert sich. Morgens und um Iftar rum ist es auf den Straßen ruhiger. Gegen Mittag/Nachmittag wird es dann auf den Straßen voller. Außerdem habe ich gehört, dass gegen Mittag/Nachmittag die Unfallquote höher sei. Die Menschen sind zu der Zeit nämlich müder und nicht mehr ganz so konzentrationsfähig. Solltet ihr öffentliche Busse nutzen, solltet ihr beachten, dass die Busse andere Fahrtzeiten haben. Plant das also bei euren Ausflügen oder auch generell in eueren Tagesabläufen mit ein.

Tausch dich aus und frage nach

Ich habe mich vor und während des Ramadans viel mit meiner jordanischen Mitbewohnerin und meinen Kommiliton*innen an der Uni über das Thema unterhalten, da es mich faszinierte, wie alle über den Ramadan sprechen und vor allem, wie sehr sie die Zeit lieben. Natürlich hatte ich auch einige Fragen und wenn ich etwas nicht wusste, habe ich immer nachgefragt, um das Thema zu verstehen und mir keinen Fauxpas zu erlauben. Solltet ihr euch unsicher fühlen, fragt am besten nach. Meiner Erfahrung nach sind Jordanier*innen hilfsbereit und freuen sich, wenn ihr euch für ihre Kultur, sowie Religion interessiert und diese auch respektiert.

Auch wenn es hart klingt, den ganzen Tag draußen nichts essen oder trinken zu können, versichere ich euch, dass es machbar ist. Wenn die Fastenden dies von Sonnenaufgang bis -untergang schaffen, dann schafft ihr das auch für nur ein paar Stunden.
Vergesst dabei nicht, es ist eine Sache des Respekts!

Teja <3

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