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Traditionen am „día de muertos“ und ein Tag in Guanajuato


Der „día de muertos“ gehört in Mexiko zu einem der wichtigsten Feiertage. Ich verbringe ihm am zweiten November in Guanajuato und lerne viel über die Traditionen dieses Feiertages kennen.

Gefeiert wird der „día de muertos“ in der Nacht vom 1. November zum 2. November. Der Ursprung liegt in der Vorkolonialzeit, denn hier war der Totenkult in der Kultur der indigenen Völker fundamental. Sobald jemand starb, wurde ein Fest gefeiert und der Tote somit auf den Weg nach „Mictlán“ begleitet. Die Familie bereitete das Lieblingsessen des Verstorbenen zu, weil sie glaubten, er könnte auf dem Weg Hunger bekommen. „Mictlán“ bezeichnet in der aztekischen Mythologie die Unterwelt und den Ort des Todes, den man in vier Jahren mit verschiedenen Prüfungen in neun Stufen durchlaufen muss. Das Ziel war „Omeyocan“, der Himmel, an dem die Seelen sich zu Vögeln verwandelten. Noch bis heute wird der Tag der Toten, vor allem in kulturreichen Gegenden wie Oaxaca, gefeiert. Es wird alles bunt dekoriert und mit den berühmten „cempasúchil“, den orangen Ringelblumen geschmückt. Außerdem werden Altare aufgebaut und mit Bildern der Verstorbenen, ihrem Lieblingsessen, buntbemalten Totenköpfen und Skeletten geschmückt.

Eine andere berühmte Figur ist die sogenannte „Catrina“, die eine wohlhabende Person darstellt, allerdings mit einem sarkastischen Unterton. Den Ursprung bekommt sie durch den mexikanischen Kupferstecher José Guadalupe Posada, der sich im Jahre 1913 mit dem Bild der „Catrina“ über die vorrevolutionäre Oberschicht unter Porfirio Díaz lustig machte.
Heute erkennt man sie in vielen kleinen Skulpturen oder den typischen bunten Fahnen, die überall aufgehängt werden. Auch viele Jugendliche schminken und kleiden sich wie „Catrinas“.

Traditionen am „día de muertos“ in Guanajuato

Den zweiten November verbringe ich in Guanajuato, der gleichnamigen Stadt des Staates Guanajuato, circa vier Autostunden von Guadalajara entfernt. Die Tour beginnt um 3 Uhr nachts, sodass wir schon gegen 7 Uhr am ersten Ausflugsziel ankommen. Bei dem Aussichtspunkt bestaune ich das schöne Guanajuato von oben, die Sonne geht gerade auf und taucht hinter den Bergen hervor. Danach geht es direkt zum „Mercado Hidalgo“, wo es zunächst Frühstück gibt.

Hier in Mexiko ist es typisch, schon zum Frühstück deftig zu essen. Als ein etwas leichteres Frühstück bieten sich also „Chilaquiles“ an. Das sind frittierte Tortilla-Ecken, mit wahlweise Hähnchen oder anderem Fleisch, einer Chili-Soße, Frischkäse und Creme fraîche, serviert mit Bohnen.

Danach geht es weiter zur mittlerweile stillgelegten Mine „La Valenciana“. Denn Guanajuato ist nicht nur UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch eine der berühmten Silberstädte. Bei einer Führung wird uns die alte Mine gezeigt.

In der Nähe der Mine steht auch der „Templo de San Cayetano Confesor“, der für seine Außenfassade aus der Barockzeit berühmt ist.

Im Zentrum gibt es schließlich Mittagessen und ich probiere die „Enchiladas minero rico“, ein traditioneller Teller aus Guanajuato. Die Tortillas sind gefüllt mit Hähnchenfleisch und überbacken mit roter Chilisoße. Dazu gibt es Kartoffeln und Möhren. Gut gestärkt erkunden wir nun das Zentrum, dass mittlerweile viele Touristen angezogen hat. Vor allem um den Feiertag im November füllen sich die Innenstädte.

 

Der Boden der Hauptstraße ist geschmückt mit verschiedenen „tapetes“, mit unterschiedlichsten Mustern und Bilder, die von verschiedenen Künstlern angefertigt werden.

Den Abend schließen wir mit einer typischen „Callejoneada“ ab. Musiker begleiten uns durch die Straßen Guanajuatos, singen verschiedene Lieder und erzählen Geschichten.

Passend zum „día de muertos“, möchte ich ein selbstverfasstes Gedicht, genannt „Calaverita“ anhängen, dass ich mit meiner Freundin Phili verfasst habe. In den kurzen Gedichten geht es im Kern darum, zu erzählen, warum einen der Tod, auch „la huesuda“ oder „la calaca“ genannt, noch nicht eingeholt hat.

Calaverita: „Entre Tequila y el cielo“

„Desde Alemania hemos viajado,

y en México nos hemos quedado.

Por Tequila nos hemos emborrachado,

pero la huesuda aún no nos ha encontrado.

En Guadalajara visitando el teatro Degallado,

creímos que la música al cielo nos había elevado,

pero de la calaca habíamos escapado.“

Übersetzung:

Von Deutschland aus sind wir gereist und in Mexiko sind wir geblieben. In Tequila haben wir uns angetrunken, aber der Tod hat uns bisher noch nicht gefunden.

In Guadalajara besuchten wir das Theater Degallado und wir dachten, dass uns die schöne Musik bis in den Himmel trug, bis wir es schließlich bemerkten und dem Tod gerade nochmal entflohen sind.

Weitere Reisepläne

Den „día de muertos“ in Mexiko zu verbringen ist magisch und besonders. Auch der Besuch in Guanajuato war wirklich eine Reise wert. Jetzt geht es weiter Richtung Cancún und Tulum, wo ich ab nun mit meinem Bruder zusammen weiterreisen werde.

In diesem Sinne: ¡Hasta pronto!

Kommentare
  1. LaraK.

    7. Februar 2024

    Ist der Tag der Toten als Tourist interessant und angebracht?
    Ich liebe die Spanische – Mexikanische Kulter. Man kommt früher oder später ja nicht mehr drum rum, sich den Tag der Toten anschauen zu wollen.
    Aber:
    Ist das für die Einheimischen in Ordnung, bzw. so gewollt, oder fühlen diese sich eher durch den Tourismus gestört?

    Dann würde mich noch interessieren, ob Mexiko zu dem Zeitpunkt besonders kriminiell ist, man also nicht unbedingt ohne Ortkundige herumlaufen darf?

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