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Wenn die Zweifel lauter werden

Kennst du das auch? Du zweifelst an deiner Studienwahl und auf einmal siehst du deine Zukunft nicht mehr so klar vor dir? Ich bin gerade in so einer Phase, wo ich vieles anzweifle. Vier Tipps, wie du mit Zweifeln umgehen kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Ich glaube Herausforderungen und Zweifel gehören ebenso zu einem Studium oder Auslandsaufenthalt, wie auch zum „normalen“ Leben. Sie bringen uns tiefer in Verbindung mit uns selbst, mit dem wahren Kern unserer Existenz. Dennoch, Zweifel zu haben kann auch ganz schön anstrengend sein.

Herausforderung am Arbeitsplatz

In einem Land, dessen Landessprache man nicht beherrscht, ein Praktikum zu absolvieren kann die eine oder andere Herausforderung mit sich bringen. Das durfte ich erfahren. Denn für ein Spreadsheet mit Online-Karten rund um die Themen wie Klima, Wirtschaft und Eigentümerschaften habe ich mit Webseiten auf Niederländisch zu tun. Bedauerlicherweise, lassen sich diese nicht ins Englische übersetzen. Mit Hilfe einer Übersetzer-App auf meinem Handy, gelingt mir die Übersetzung zwar, jedoch ermüdet es mich trotzdem. Es ist mir nicht immer möglich den Inhalt sofort zu erfassen.

Meine Augen werden dann ganz schwer, ich hänge in meinem Bürostuhl und frage mich, was ich hier eigentlich mache. Was mich oft überfordert, versuche ich dennoch irgendwie als Chance der Verbesserung zu sehen. Diese Aufgabe bringt mich dazu, die niederländische Sprache zu lernen und ich stelle mit Erstaunen fest, ein tieferes Verständnis für diese zu bekommen. Die Situation so positiv zu sehen, fällt mir nicht immer leicht und anfangs bin ich einfach nur antriebs- und kraftlos.

Der Blick auf eine Gracht in Amsterdam bei Sonnenuntergang. Das Farbspiel der Sonne und Wolken taucht die Szene in eine mystische Stimmung.
Manchmal muss ich nach einem stressigen Arbeitstag auf dem Nachhauseweg kurz eine Pause einlegen und innehalten. 

Ich arbeite zurzeit also an einer langwierigen Aufgabe, welche mich bestimmt noch bis zum Ende meines Praktikums beschäftigen wird. Mir bleibt nichts anderes übrig, als es so hinzunehmen und zu versuchen das Beste draus zu machen. Es gibt jedoch auch Aufgaben, die mir Spaß machen oder wo die Zeit schnell vergeht. Beispielsweise gab es für das Projekt in Gouda zwischendurch (spontane) Deadlines. Das konnte zwar einerseits stressig sein aber anderseits brachte es mir auch Spaß. Ich arbeite produktiver und fokussierter, wenn ich weiß, dass etwas in einer bestimmten Zeit wirklich fertig sein muss. 

Zweifeln bis hin zur eigenen Existenz

Seit einigen Tagen wird eine Stimme in mir immer lauter, die fragt, wie und was ich in Zukunft arbeiten möchte. Seit Beginn meines Studiums war für mich klar, ich möchte Stadtplanerin werden. Jetzt gerade bin ich nicht mehr in Kontakt mit dieser Überzeugung. Diese Verbindung und das Feuer, dass mich mit dem Studiengang und dem Beruf verband, spüre ich nicht mehr. Seit zwei Monaten bin ich nun fast tagtäglich mit dem Beruf Stadtplanung beschäftigt, doch gerade zweifle ich daran, ob dieser Beruf das Richtige für mich ist. Ich bin mir dessen bewusst, dass dies wahrscheinlich gerade nur eine Phase ist und diese Verbindung oder Überzeugung bald wiederkommen wird. Doch trotzdem ist diese Stimme da und sie will gehört werden.

Es kommen Fragen auf, ob ich von dem Studiengang und dem späteren Beruf zu hundert Prozent überzeugt sein muss – wahrscheinlich muss ich das nicht sein. Müssen wir zu unserem Beruf einen so hohen Anteil an Verbindung oder Freude empfinden, um im Leben glücklich und zufrieden zu sein? Wahrscheinlich auch nicht. Der Grad der Überzeugung wird mit großer Wahrscheinlichkeit im Verlauf des Arbeitens mal stärker und mal weniger präsent sein. Möchte ich später in einem freien Büro arbeiten oder mich gar selbstständig machen? Zurzeit sehe ich mich eher in einem Angestelltenverhältnis, aber wer weiß was mich im Leben noch erwarten wird. Möchte ich überhaupt noch Stadtplanerin werden? Sind die Tätigkeiten des Berufs noch jene, in denen ich mich in Zukunft noch sehe? Was ist mein warum? Was war mein warum, dass mich überzeugte Stadtplanung zu studieren? Es war die Natur, das soziale und gesellschaftliche Geflecht im städtischen Zusammenhang, dass mich zum Stadtplanungsstudium brachte. Nicht alle Fragen kann ich beantworten. Aber sie regen mich zum Nachdenken an. 

Paula ist im Profil. Ihr Gesicht ist der Sonne zugewandt, das Haar zerzaust. Sie befindet sich in der Dünenlandschaft Zandvoorts.
Manchmal möchte ich wegrennen, möchte niemand mehr sein. Keine Sorgen haben, einfach nur Materie sein.

Es sind Zweifel, die mir auch Angst machen. Angst, weil ich meinen groben Weg schon vor mir sah, doch nun kommt er mir wieder so unsicher vor. Sind es nicht auch Zweifel, die uns daran erinnern wirklich hinzuschauen wer und was wir sein wollen, wer wir wirklich sind? Wo unsere Stärken und Fähigkeiten und wo unsere Schwächen liegen? Während ich so nachdenke, wer ich überhaupt bin, zoome ich soweit raus, bis ich nur noch ganz klein bin und mir das Universum so groß erscheint. Dann sehe ich wieder die vielen Herausforderungen und Abenteuer, die auf mich warten und merke wieder, dass ich die Berge der Herausforderungen wie ein Riese überqueren kann.

Das Leben bietet Chancen für Wachstum. Für mich besteht die Kunst darin, eine Balance zu finden zwischen dem Hinterfragen von Dingen und dem nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken meiner Gedanken. Ich erkenne ein Muster darin. Sooft schon, wenn mein (Uni-)Alltag mit einigen Herausforderungen oder Schwierigkeiten durchzogen war, stellte ich mir Fragen, ob der Studiengang noch das Richtige sei. Es kommt in mir der Instinkt fliehen zu möchten. Um mir in solch einer Situation den Stress zu nehmen, sage ich mir, dass ich immer wieder neu wählen darf, was und wer ich sein möchte. Das Berufsfeld der Stadtplanung ist so divers, aber auch wenn ich einmal feststellen sollte, dass ich gar keine Freude darin verspüre, dann darf ich mich neu ausrichten. Irgendwie wird es immer einen Weg geben. Das Studium und mein Praktikum sind da, um mich auszuprobieren. Ich möchte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Aber ich bin frei in dem wer ich wähle zu sein.  

Eine von Paula gemalte Affirmation mit der geschwungenen Aufschrift: „Hallo Wunderschöne:r! Du darfst jeden Tag neu wählen wer du sein möchtest.“
Diese Affirmation habe ich in das WC unseres Büros gehängt. Zu Deutsch: „Hallo Wunderschöne:r! Du darfst jeden Tag neu wählen wer du sein möchtest.“

Bin ich gut genug?

Viele Zweifel haben eins gemeinsam: Die Frage „Bin ich gut genug?“. Wie oft stellte ich mir diese Frage in den vergangenen Wochen, gar in den vergangenen Monaten und Jahren. Es ist nicht immer nur ein Zweifeln am Studiengang, sondern auch ein Zweifeln an sich selbst. Zweifel, die mich während meiner Schulzeit, meines Studiums und jetzt in meinem Praktikum begleiten. Bin ich gut genug für meinen Studiengang? Erbringe ich die Leistung, die von mir erwartet wird? Ist mein Chef mit meiner Arbeit zufrieden? Muss ich schneller arbeiten und besser sein? Kann ich später einmal dafür sorgen, dass es mir finanziell gut geht? Werde ich erfolgreich sein, mit dem was ich mache? Bin ich kreativ genug, für meinen Studiengang? 

Eine Aufnahme, die eine Gracht in Gouda in der Morgensonne zeigt. Das Bild ist von Bäumen und Pflanzen gerahmt. Das Haus sowie das Pampagras spiegeln sich im Wasser wider.
Wie möchte ich leben und wer bin ich überhaupt?

Vier Tipps für dich, wenn du zweifelst

Zweifel sind vollkommen in Ordnung. Sie zeigen dir, dass du wieder mehr hinschauen darfst. Dir wieder erlaubst, den Fokus mehr auf dich zu richten. Es ist schon mal ein guter Anfang, dass du dir deinen Zweifeln bewusst bist. Hier nun vier Tipps, um ein bisschen Klarheit in das Zweifeln zu bringen.

  • Versuche deine Gedanken zu den Zweifeln aufzuschreiben. Was genau bringt dich zum Zweifeln? War eine bestimmte Situation der Auslöser dafür? Welche Fragen tun sich dir auf? Du darfst hier alles notieren, was dir in den Kopf kommt und auf deinem Herzen liegt. Wenn Schimpfwörter deine momentane Gefühlsebene beschreiben, dann darfst du auch diese hier benutzen. 
  • Worin liegen deine Stärken und deine Fähigkeiten? Es kann hilfreich sein, wenn du dir bewusst wirst, was du gut kannst. Es lenkt deine Aufmerksamkeit für einen kurzen Moment woanders hin. Und dieser kurze Moment, ist nachhaltig gesehen ein langer Moment. Hast du zum Beispiel ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen? Kannst du gut mit Zahlen umgehen? Liegen dir analytische oder kreative Tätigkeiten? Bist du kommunikativ und gehst gerne auf andere zu? Fällt es dir leicht deinem Gegenüber mit Empathie zu begegnen? Es können Eigenschaften sein, die sich nicht nur auf den beruflichen Alltag fixieren. Vielmehr geht es darum, dass du dir deine Begabungen vor Augen führst.
  • Was ist dein warum? Um wieder mehr in Kontakt mit deinem Studiengang zu kommen, kannst du versuchen dein Antrieb, deine Motivation herauszufinden. Was interessiert dich an diesem Studiengang oder auch an dem späteren Beruf? Wenn dir das nicht gelingt, ist das vollkommen in Ordnung. Du könntest zum Beispiel auch aufschreiben, wo du dich in fünf Jahren siehst und wie du dich siehst. Schließe deine Augen und nehme einen tiefen Atemzug. Dann stelle dir einmal deinen Alltag in diesen fünf Jahren vor. Was spielt sich spontan vor deinem inneren Auge ab? Welche Emotionen nimmst du wahr? Lasse diese Bilder zu. Wie hat sich das angefühlt? Was hat sich dir gezeigt?
  • Rede über deine Zweifel, Sorgen und Ängste. Rede mit deinen Kommiliton:innen, deinen Freund:innen oder deiner Familie drüber. Du wirst feststellen, dass du mit deinen Gedanken und Emotionen nicht alleine bist. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann gut tun. Aber sich auch Hilfe in universitären Anlaufstellen zur Studienberatung und psychischen Beratung holen kann von Vorteil sein.

Du bist genug. Du bist stark und du bist kraftvoll. Versuche deine Zweifel anzuhören. In dieser Welt wartet noch so viel auf uns und wir dürfen in das Meer der Möglichkeiten und in den Fluss des Lebens eintauchen. 

Kommen dir manchmal auch Zweifel auf, ob du das „Richtige“ studierst oder wo und wie du dich selbst in der Zukunft siehst und sehen möchtest? Was hilft dir dabei? Schreibe es gerne in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu hören. 

Ganz viel Liebe für dich,

Deine Paula

Paula sitzt in der Sonne auf ihrem Balkon. Ihr Gesicht ist der Sonne zugewandt. Sie hat ein warmes Lächeln im Gesicht und ist zufrieden. Das Wetter ist ebenfalls warm und sie trägt ein Top.
 Du darfst strahlen, so wie die Sonne. Dir darf es gut gehen.
Hast du noch Fragen?

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