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Verändert ein Auslandssemester die Persönlichkeit?


Hannah Kaindl war ein Semester in Dänemark, laut Studien eines der glücklichsten Länder der Welt. Gute Voraussetzungen für Hannah, dort die beste Zeit ihres Lebens zu verbringen. Aber Hand aufs Herz – was macht ein Auslandssemester mit einem selbst?

Studentin sitzt auf einem Steg am Meer
Hannah auf einem Steg in Aarhus.

Ganze vier Monate hat es für Hannah gedauert, bis sie sich im dänischen Aarhus wirklich heimisch fühlte. Ganz schön viel Zeit, wenn man bedenkt, dass ihr Auslandssemester kurz danach schon wieder vorbei war. „Nach vier Monaten hätte ich einen ganz normalen Alltag entwickeln können, stattdessen musste ich schon wieder meine Koffer packen“, erzählt die 25-Jährige.

Die Dänen und ihre Kultur kennenzulernen war für die Kommunikationsmanagement-Studentin erstmal gar nicht so einfach – das Land wirkte auf sie landschaftlich und kulturell eher „wie eine leicht verbesserte Version Deutschlands“ und die Menschen fand sie auf den ersten Blick „zwar hilfsbereit, aber oft reserviert und einsilbig“. Wie also Zugang finden zu einem Land, das man gefühlt bereits kennt, und zu Menschen, die man offenbar gar nicht erst kennenlernen kann? Hannah nahm ihr Glück selbst in die Hand. „Die Menschen kennenzulernen war mir enorm wichtig, es hilft, sich im Ausland wohlzufühlen, und ist schließlich auch irgendwie Sinn und Zweck eines Auslandsaufenthalts.“

Mitmachen, um anzukommen

Sie trat dem im Wohnheim angebotenen Bierbrauverein bei, lernte dort nicht nur Menschen kennen, sondern auch, Bier zu brauen. Sie ging regelmäßig zum „Swap-Language-Projekt“– einer Veranstaltungsreihe, die junge Studierende in einer Bar zusammenbringt, um verschiedene Sprachen zu sprechen. Sie engagierte sich beim Foodfilm-Festival, einem Event, das sich – der Name sagt es – um Essen in Filmen dreht. Neben zahlreichen internationalen Freunden traf Hannah so auch auf Aarhuser und stellte fest: „Wenn man die Dänen erst einmal etwas besser kennenlernt, sind sie die herzlichsten Menschen überhaupt.“

Generell war Hannah begeistert von dem Angebot der 275.000-Einwohner-Stadt im Osten Dänemarks: nach der Uni an den Strand, zum Lernen in die staatliche Bibliothek mit Massagestühlen, Meditationsraum und Boxsäcken, shoppen in kleinen Pop-up-Stores und Vintage-Läden oder das kulturelle Angebot im alten Güterbahnhof „Godsbanen“ – Hannah nutzte das Freizeitprogramm der Stadt in vollen Zügen.

Die ganze Stadt ist ein Campus

Aarhus ist außerdem sehr studentisch: 44.000 Studierende leben dort, davon sind etwa zwölf Prozent aus dem Ausland, mehr als 60 Studiengänge werden auch auf Englisch angeboten. Der Campus ist über die ganze Stadt verteilt, anfangs etwas verwirrend, aber dank einer gut programmierten App war für Hannah alles leicht zu finden. Die Uni ist modern, die Studienbedingungen sind in ihren Augen sehr gut. Aber in jedem Fall anders war für sie das Arbeitspensum: „Wenn man ehrlich ist, hört man bei dem Wort Erasmus auch gleich ein bisschen die Gläser klirren. Dass ein Auslandssemester jedoch nicht nur neue Freunde und Feierei bedeutet, bekommt man an der Uni Aarhus relativ schnell zu spüren“, sagt sie.

Zusammen lernt man besser

Anders als an ihrer Heimatuni in Hohenheim musste sie von Tag eins an Vorlesungen nicht nur nach-, sondern auch vorbereiten. Umfassende Literaturlisten und Case Studies waren für jedes Fach ganz normal. Hier half ihr die Atmosphäre – mit dem Prof ist man per Du und zum Lernen und Arbeiten gibt es Arbeitsgruppen. „Ich persönlich bin es gewohnt, nach der Uni einfach heimzugehen oder mich mit Freunden auf einen Kaffee zu treffen. Hier verabredet man sich nach der Vorlesung, um gemeinsam seine Unitexte zu lesen.“ Hannah schätzte vor allem, dass es unter den Kommilitonen und Kommilitoninnen weniger Ellenbogendenken gibt.

Was von ihrem Auslandssemester geblieben ist? „Ich bin positiver und gelassener geworden“, fasst sie ihre persönliche Erfahrung zusammen. Und dennoch bedauert sie eins – die Kürze ihres Aufenthalts: „Daher empfehle ich jedem, der die Möglichkeit hat, zwei Semester zu bleiben.“

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Ausgabe 2018 von „Erlebe Es – das Magazin für Auslandsaufenthalte“, das du hier herunterladen kannst.

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