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Uni in Kanada: 4 Klausuren, 3 Essays, 2 Tests & 1 „Genderbread“


Ein Studium im Ausland ist anders, das war mir klar, als ich mich dazu entschlossenen hatte ein Semester in Kanada zu verbringen. Zwischen dem Studiensystem und den Unis in Deutschland und Kanada gibt es aber doch mehr Unterschiede, als gedacht. Außerdem erfahrt ihr, was es mit dem „Genderbread“ auf sich hat, und warum wir so etwas auch in Deutschland brauchen.

1. Lernen, Lernen, Lernen

Ein Studium soll Wissen vermitteln, das ist in beiden Ländern gleich. Doch während in Deutschland meistens nur eine finale Klausur pro Fach geschrieben wird, gibt es in Kanada gut und gerne auch 10 verschiedene Prüfungsleistungen pro Modul!

Meistens gibt es drei sogenannte „Midterms“, also Zwischenklausuren und ein „Final“, die finale Abschlussklausur. Dazu kommen Essays und Berichte, wöchentlich gibt es Quizzes und ab und an Präsentationen, die vorbereitet werden müssen.

Alles in allem ist hier das Studium also inhaltlich nicht unbedingt schwerer, dafür aber wesentlich mehr Aufwand. So viel Zeit wie hier, werde ich wohl kaum wieder in einer Bibliothek verbringen – immerhin haben wir einen fantastischen Blick of die Rocky Mountains beim Lernen!

Und aufgepasst: Pro Kurs ist es verpflichtend sich Bücher zu kaufen, die in den Vorlesungen behandelt werden. Das heißt pro Buch sind das im Durchschnitt $100, was bei 5 Kursen am Anfang das Semester schon mal über $500 für Materialen werden können.

2. Sport wird groß geschrieben

Wie an vielen nordamerikanischen Universitäten, wird auch hier auf Vancouver Island Sport groß geschrieben. Es gibt eine Reihe von Sportstipendien, diverse Universitätsmeisterschaften und eine riesige Auswahl an Sportangeboten. Von 5 verschiedenen Arten Yoga, über Bauch-Beine-Po, bis hin zu Gewichtheben und Kampfsport ist hier alles dabei.

Ich wollte vieles direkt ausprobieren und bin so bei Volleyball, Kickboxen, Cycling und dem Fitnessstudio gelandet.

Es ist hoch angesehen in einem der Teams der Uni zu spielen, ob Fußball, Volleyball oder Golf – jeder hier hat mindestens ein Sport-Shirt der Uni und eigene Personal Trainer im Fitnessraum sorgen für eine perfekte Betreuung.

3. Ausflüge und Trips wohin das Auge reicht

Kanada ist vor allem bekannt für seine umwerfende Natur. Das weiß auch die Universität und bietet deshalb viele verschiedene Trips an. Man kann wandern gehen, Wasserfälle begutachten, in Höhlen klettern, Bunjee Jumping ausprobieren oder Surfen an einem der zahlreichen Strände auf der Insel. Da alle Aktivitäten über die Uni organisiert werden, kann man preiswert viel von der Insel entdecken und Neues ausprobieren.

Mein erster Versuch auf dem Surfboard sah so aus:

4. Männlich – Weiblich – Weiß nicht?

Ganz abseits der Vorlesungsräume ist mir noch eine Besonderheit in Kanada aufgefallen: Sowohl in Schulen als auch in der Uni werden die Themen Sexualität und Geschlechterrollen immer wieder aufgegriffen. Während es im deutschen Schulunterricht kaum thematisiert wird, gibt es hier schon in der Grundschule Plakate, die aufklären welche Geschlechter es gibt, und dass es mehr als einfach nur „Mann und Frau“ sind.

Das „Genderbread“ soll dabei helfen – in meinen Augen eine klasse Idee, die man sich manchmal auch in Deutschland wünschen würde.

Kommentare
  1. Felicitas

    19. Februar 2021

    Hallo liebe Kim,
    ich studiere gerade Interkulturelle Wirtschaftspsychologie im ersten Semester an der Hochschule Hamm-Lippstadt. Ich weiß jetzt schon, dass ich unbedingt ein Auslandssemester machen möchte und habe daher früh angefangen mich zu informieren.
    Kanada ist schon ganz lange ein Ziel auf meiner Reiseliste und ich habe mich gefragt, welche Kurse du dir anrechnen lassen konntest oder ob du ein extra Semester an der HS Osnabrück machen musstest.
    Hast du dich auch an anderen Unis informiert oder war für dich klar, dass du dein Auslandssemester in Kanada machen möchtest?
    Ich freue mich auf deine Antwort.

    Liebe Grüße

    1. Kim

      19. Februar 2021

      Hallo liebe Felicitas,
      danke für Deine Fragen, die ich natürlich gerne beantworte! 🙂

      Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Studienstart in einem tollen Studiengang bei mir in der alten Heimat! Ich hoffe Du hattest trotz Corona einen guten Semesterstart und konntest viel aus den ersten Kursen mitnehmen. Klasse, dass Du bereits jetzt erste Überlegungen anstellst und Dich informierst – das ist die beste Voraussetzung für ein gelungenes Auslandssemester.

      Die HS Osnabrück hat eine Vielzahl an Partnerunis auf der ganzen Welt, daher habe ich – als für mich klar war, dass ich gerne in’s Ausland möchte – erstmal auf der Liste der Partnerunis geschaut, was mich anspricht. Für mich war klar, dass ich gerne in ein englischsprachiges Land möchte, weil ich meine „academic english skills“ weiter ausbauen und verbessern wollte. Da ich zum Zeitpunkt meines Auslandssemesters erst 19 geworden bin, hatte ich die USA ausgeschlossen, da ich hier für einen Auslandsaufenthalt gerne volljährig (d.h. 21) gewesen wäre. Kanada hat mich schon immer gereizt, daher hatte ich in der engeren Auswahl überwiegend kanadische Partnerhochschulen. Die VIU habe ich dann gewählt, weil mich das angebotene Fächerprofil, die internationale Ausrichtung und der Standort überzeugt haben.

      Bei uns wurden alle Studierenden ermutigt, ein sogenanntes „Learning Agreement“ abzuschließen. Das ist eine Vereinbarung zwischen Dir und Deiner Uni, dass Du gewisse Kurse ablegst, die Dir dann in Deutschland angerechnet werden. Ich hatte mir vorher daher vier Kurse rausgesucht (3x im Bereich Marketing & Marktpsychologie und 1x International Finance), die ich meinem Marketingprofessor in Osna vorgestellt habe. Zusammen mit einer kurzen Kursbeschreibung wurde mir dann im Learning Agreement zugesichert, dass ich diese Kurse in meinem deutschen Bachelorstudium angerechnet bekomme. Das war für mich v.a. auch wichtig, weil mein Stipendium daran gekoppelt war, dass ich mind. 20ECTS angerechnet bekomme.

      In meinem Fall habe ich daher vier Kurse erfolgreich im Auslandssemester gemacht und die noch fehlenden beiden Kurse dieses Semesters vorgezogen (da es bei uns 6 Kurse pro Semester gibt). So bin ich auch mit dem Auslandssemester in der Regelstudienzeit geblieben. Das hat für mich damals gut gepasst, viele Freund:innen haben aber auch noch ein Semester extra gemacht. Die Erfahrungen, die man im Ausland sammelt, sind einmalig und das wäre mir jedes Extrasemester wert gewesen! Lass Dich also nicht davon „abschrecken“, wenn Du ggf. mit einem Auslandssemester ein (oder ein paar) Semester länger studierst. Wenn Du einen guten Abschluss machst und internationale Erfahrung gesammelt hast, dann ist das später bei der Bewerbung auf Masterstudiengänge und im Beruf viel mehr wert, als ein Abschluss in Regelstudienzeit. Sowohl für mein anschließendes Masterstudium in Oxford, als auch für den Berufseinstieg in San Francisco waren die Erfahrungen und Learnings aus meiner (Studien-)zeit im Ausland Gold wert!

      Ich hoffe das beantwortet Deine Fragen erstmal. Melde Dich gerne, wenn Du genauer in die Planung gehst und ich Dir noch an anderer Stelle Dinge beantworten oder Einblicke geben kann!

      Bis dahin alles liebe und bleib gesund,
      Kim

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