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Im Paradies tanzt du Salsa

Santiago de Cali, die selbst ernannte Welthauptstadt von Salsa. Und es stimmt wirklich, dieser leidenschaftliche Gesellschaftstanz erwartet dich auch im letzten Winkel der Stadt. Was aber tun, wenn mit zwei linken Füßen gesegnet? Erfahre hier, wie ich mich bei meiner ersten Salsastunde geschlagen habe und welche drei Ratschläge du auf jeden Fall berücksichtigen solltest, um das meiste aus deiner Zeit in Cali zu machen.

Selten wurden meine Erwartungen in Kolumbien so in den Wind geblasen wie mit dieser Stadt. Mit knapp zweieinhalb Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes, garantiert doch sicher allein ihre schiere Größe eine schöne Zeit, gefüllt mit Kultur, Historie und Einzigartigkeit. Dachte ich jedenfalls. Paradoxerweise gibt es aber in der südwestlichen Metropole keine wirklich herausstechenden Aktivitäten oder Attraktionen!
Hier sind drei gute Gründe, warum sich Cali trotzdem absolut lohnt.

1. Die Sache mit dem Hüftschwung

Ob Cali quasi der Eiffelturm Kolumbiens ist, liegt im Auge des Betrachters. Während seines Aufenthaltes in der Stadt nicht mit Salsa in irgendeiner Weise in Berührung zu kommen, wäre aber definitiv wie am warmen Strand zu sitzen und nicht auch mal ins Wasser zu gehen. Cali zelebriert die Tanzform in beeindruckender Manier und der entsprechende Rhythmus tönt auch bis in die letzte Straßenecke. Jedes Hostel bietet kostenlose Salsastunden an, oftmals mit der Möglichkeit, das frisch Erlernte wenig später in einem Club oder einer Tanzbar direkt zu erproben. Solltest du (wie ich) über ziemlich bescheidene Tanz-Vorerfahrungen verfügen und von dieser ganzen Sache eher eingeschüchtert sein, kann ich dich beruhigen. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unwohl gefühlt und versucht, dem Ganzen eine ehrliche Chance zu geben. Mein Salsalehrer im Hostel war ein echter Profi darin, der wild zusammengewürfelten Gruppe zu ersten Erfolgserlebnissen zu verhelfen. Innerhalb einer Stunde hat er uns – anfangs mehr oder weniger verkrampften Lippenbeißern – schnell zu lächelnden Gesichtern verholfen. Ich war überrascht, wie schnell auch ich die Schrittsequenzen nachahmen konnte … und wie viel Spaß es letztendlich gemacht hat!

Solltest du an Salsa par excellence interessiert sein, sind die professionellen Aufführungen nur zu empfehlen. Beschrieben als ein Mix aus Musik, Tanz, Cirque du Soleil und ein Hauch von Cabaret, bieten die Shows von zum Beispiel Delirio oder Mulato Cabaret beste Unterhaltung. Habe ich jedenfalls mehrfach so gehört, aufgrund der Osterfeiertage habe ich es leider in keine Aufführung geschafft.

eine Nebenstraße in Cali mit bunten Fassaden, einer aus dem zweiten Stock hängenden Kolumbien-Flagge und einer Wandbemalung mit "Sin salsa no hay paraíso", ohne Salsa gibt es kein Paradies
Kein Salsa, kein Paradies.
Das scheint in jedem Fall das Credo der Stadt zu sein und ist außerdem der Titel eines bekannten Liedes der Band „El Gran Combo de Puerto Rico“.

2. Tranquilo! Weniger ist mehr …

… und bei diesem angenehmen Wetter auch mehr als genug. Nicht wenige Reisegefährten waren sehr angetan von dieser Stadt, mitunter gerade weil sie gar nicht allzu viel zu bieten hat! Ausnahmsweise einmal keine hochhaushohen Erwartungen, keine langen To-do-Listen, kein Marathon von und zu all den Attraktionen. Stattdessen die Sache einmal ganz ohne Reue etwas ruhiger angehen, die Sonne mit einem kühlen Getränk der Wahl genießen und sich durch die Stadt treiben lassen. Die Galería Alameda bietet eine hervorragende Gelegenheit, exotische Früchte zu verköstigen. Superlecker, megasympathisch und mit vielen veganen Optionen bestückt ist La Wacha, ein kleines Restaurant direkt am ebenfalls empfehlenswerten Parque Artisanal Loma de la Cruz (mit schöner Aussicht). Entlang des Río de Cali befindet sich unter anderem El Gato del Río, einem vom Künstler Hernando Tejada errichteten Park voller Katzenskulpturen. Der Menschenmenge gefolgt, kannst du entspannt den Boulevard entlang flanieren. Dir wird sich unweigerlich die Chance bieten, eine kulinarische Besonderheit der Stadt, Ensalada de Frutas, auszuprobieren. Der Fruchtsalat in Cali wird neben den frischen Früchten außerdem mit Eis, geriebenen Käse, Kondensmilch, Honig, Erdnüssen und Kokosnuss zubereitet. Weiter gen Norden triffst du auf die berühmte Iglesia La Ermita sowie auf den Plaza de Caicedo, dem Hauptplatz der Stadt. Er ist umringt von imposanten Regierungsgebäuden und kommt dir vielleicht sogar bekannt vor. Die ein oder andere entscheidende Szene (in der dritten Staffel) der amerikanisch-kolumbianischen Fernsehserie Narcos wurden nämlich hier gedreht. Viele der Cafés und Bars befinden sich in dem in den Hügeln gelegenem Altstadtviertel San Antonio. Einer absoluten Empfehlung gebührt La Interna, der seit 1937 bestehenden und nach wie vor auf traditionelle Weise produzierende Plakatfabrik. Absolut ikonisch und Quelle exzellenter Souvenirs!

3. Auf Tuchfühlung mit Schmetterlingen

Das Mariposario Andoke war mein absolutes Highlight in Cali. Kolumbien verfügt Schätzungen zufolge über 1.600 Schmetterlingsarten, wobei mehr als 200 als endemisch gelten – nirgendwo sonst gibt es eine solche Artenvielfalt wie hier. Unweit des Cristo Rey in den Bergen gelegen, ist dieses lebendige Naturmuseum definitiv die Reise wert. Wir konnten nicht nur Hunderte Schmetterlinge von Nahem beobachten und mit ihnen interagieren, sondern haben auch eine ganze Menge über die schönen Geschöpfe gelernt. Zudem ist der aufwendig angelegte Gartenbereich, der eine Rekonstruktion der verschiedenen Klimata und geografischen Besonderheiten Kolumbiens widerspiegelt, superinteressant und beeindruckend umgesetzt. Das Projekt ist ein Familienunterfangen und die Liebe zum Detail ist auf dem gesamten Gelände zu spüren. Vor der Covid-Pandemie wurde das Schmetterlingshaus ausschließlich für Bildungszwecke genutzt, glücklicherweise ist es nun auch uns allen zugänglich.
Bonustipp: Es liegen einige Miradores (Aussichtspunkte) auf der Route – du kannst also mit Leichtigkeit kurz anhalten und eine grandiose Aussicht über das gesamte Tal genießen.

Was bei meinem nächsten Besuch nicht fehlen darf:

Wie eigentlich immer, hatte ich leider nicht genügend Zeit in Cali. Meine Freund*innen und ich hatten uns entschieden, die erste Hälfte der Osterwoche in Juanchaco an der Pazifikküste und die letzten Tage in Cali zu verbringen. Aufgrund der Feiertage waren aber leider einige Attraktionen geschlossen oder fanden nicht statt.

Wenn ich also das nächste Mal in Cali bin,

Solltest du ebenfalls an der Humboldt Uni studieren, besteht sowohl eine Kooperation mit der Javeriana in Bogotá als auch der Schwester-Universität in Cali. Wenn dich mein Leben als Rolo in der Hauptstadt interessiert, klick dich gern mal durch meine anderen Beiträge oder schreib mir einfach privat.

Erlebe Es – am besten selbst! 🙂

– Julius

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