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Grenzerfahrungen: Fürs Visum bis in die Anden


Mein Studentenvisum sollte am 31. Dezember 2016 auslaufen. Deshalb hatte ich beschlossen mit meinen Eltern, die gerade zu Besuch waren, einen Ausflug von Mendoza aus nach Chile zu machen, um mein Visum zu erneuern. Auf diesem Roadtrip ist so einiges passiert.

Das Abenteuer ging schon am Tag vor dem Ausflug los

Meine Eltern hatten einen Mietwagen von Deutschland aus gemietet. Darum fuhren wir einen Tag vor dem Ausflug zum Flughafen von Mendoza, um ihn abzuholen. Dort angekommen wurde uns aber mitgeteilt, dass es zur Zeit keinen einzigen Mietwagen gäbe. Zudem braucht der Mietwagen um nach Chile zu fahren besondere Papiere. Und leider hatte der Verleiher in Mendoza nur wenige Fahrzeuge, die die Erlaubnis haben die Grenze zu überqueren.

Nach einer Stunde Wartezeit gab es dann doch einen Mietwagen für uns, wenn auch keinen mit dem wir die Grenze überqueren durften. Der Wagen war auch aus einer höheren Preisklasse, als der Gemietete. Für eine höhere Kaution durften wir es aber mitnehmen. Die höhere Preisklasse sollte sich später als sehr praktisch erweisen!

Auf dem Weg in die Anden

Mit dem Mietwagen ging es dann am nächsten Tag los in die Anden und zur chilenischen Grenze.

Die Argentinier fahren vor allem in den Sommerferien gerne nach Chile zum Einkaufen, denn dort ist vieles günstiger als in Argentinien. Deshalb gibt es meist vor der Grenze eine mehrere Kilometer lange Schlange. Darum sind wir direkt von Mendoza aus zur Grenze und haben alle Sehenswürdigkeiten auf dem Rückweg angeschaut (dazu mehr im nächsten Beitrag). Aber alleine der Weg lohnt sich schon, denn die Landschaft ist atemberaubend!

Bis zu Grenze, zum Stempel und wieder zurück

Wo ist die Grenze?

Um die argentinisch-chilenische Grenze zu überqueren, muss eine Mautstellee passiert werden, auf die unmittelbar ein Tunnel folgt. Im Tunnel selbst passiert man bereits die Grenze nach Chile (allerdings reist man offiziell erst weit danach nach Chile ein).

Nach dem Tunnel folgen weitere 5 Kilometer, dann kommt man zu einem großen gelben Gebäude. In dem Gebäude liegt der Zoll und das Amt für Migration. Vor dem Gebäude befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem jeder, der mit dem Auto die Grenze passiert sein Auto abstellen muss. Auch wenn man mit dem Bus die Grenze passiert muss man dort aussteigen. Denn man muss zu Fuß in das Gebäude gehen um seine Papiere vorzuzeigen.

Zu Fuß über die Grenze

Für meine Eltern und für mich war die Reise durch den Tunnel sehr abenteuerlich, denn eigentlich durften wir ja mit diesem Auto die Grenze nach Chile nicht übertreten. Nachdem wir den Tunnel passiert hatten und uns auf chilenischem Boden befanden, erwartete uns eine Autoschlange von 5 Kilometern. Wir warteten wie alle Anderen. Nach 40 Minuten gaben die Ersten auf und drehten um. Da es nur sehr langsam voran ging, machte ich mich zu Fuß auf den Weg zur Grenzstation. Das waren allerdings immer noch 4,5 Kilometer und das in der prallen Sonne. Es hatte zwar nur 16 Grad, aber die Sonne darf man in den Anden nicht unterschätzen!

Nach 5 Minuten laufen traf ich auf einen sehr netten Australier. Dieser war mit ein paar Amerikanern und einem Argentinier unterwegs, die er auf seiner Reise durch Argentinien kennen gelernt hatte. Wir unterhielten uns ein bisschen und ich erklärte, was ich vor hatte. Da schlugen die Jungs mir vor, dass der Australier mich mit seinem Motorrad bis zur Grenze fahren könnte. Das Angebot nahm ich natürlich dankend an und so war ich in Nullkommanichts an der chilenischen Grenzstation.

Meine Mitfahrgelegenheit zur chilenischen Grenze. Wer mehr über den netten Australier wissen möchte kann einfach mal auf seinem Blog vorbei schauen http://keentobeen.com/

Dort wird man gefragt, wie man über die Grenze gekommen ist. Da wir ja nicht mir dem Auto nach Chile fahren durften sagte ich, ich sie zu Fuß gekommen. Die Leute schauten mich etwas entgeistert an, da ich außer mir und meinem Pass mit Studentenvisum nichts dabei hatte.

Von der Polizeistation zum Stempel im Pass

Backpacker, die Grenze zu Fuß überqueren, müssen um einreisen zu dürfen erst zur Grenzpolizei. Dort bekommen sie die offizielle Erlaubnis die Grenze zu Fuß überqueren zu dürfen.

Noch nie in meinem Leben hatte ich die Empfindung, dass mir mein deutscher Pass irgendwelche Vorteile verschafft hätte, aber bei der Grenzpolizei in Chile war das absolut der Fall. Vor dem Büro der Grenzpolizei saßen 6 andere, echte Backpacker. Deswegen dachte ich, ich müsste noch eine Weile warten. Eine aus dem Büro tretende Polizistin fragte mich aber, was ich brauchen würde und betrachtete meinen Pass. Ich erklärte, dass man mich hier hin geschickt habe. Sie identifizierte mich und meinen Pass als deutsch. Danach gab sie den Polizisten in dem Büro klare Anweisungen, meinen Fall so schnell wie möglich zu bearbeiten.

In meiner geringen Wartezeit von maximal 10 Minuten forderte sie und andere ihrer Kollegen die Polizisten im Büro noch mehrfach auf sich so schnell wie möglich um mich zu kümmern.

Dann hatte ich die offizielle Erlaubnis zu Fuß die Grenze passieren zu dürfen und ich wurde zum Amt für Migration geschickt. Allerdings mit dem Hinweis mich nicht hinten in die Schlange zu stellen, sondern auf mich aufmerksam zu machen und zu erklären ich sei zu Fuß gekommen, denn dann würde ich sofort dran kommen. Mir war das sehr unangenehm!

Nach weiteren 10 Minuten und einem kleinen Interview, hatte ich dann meinen Stempel.

Zu Fuß ging ich dann zu meinen Eltern zurück, wobei mich der Australier und seine amerikanischen Freunde laut jubelnd begrüßten.

Der lange Weg zum neuen Visum

An der Mautstation auf argentinischer Seite wird man dann gefragt, ob man selbst samt Auto in Chile war. Zum Glück für uns saß an der Mautstation ein Polizist, dem ich schon auf dem Hinweg mein Vorhaben erklärt hatte. Er erkannte mich wieder und ließ uns ohne weitere Fragen passieren.

Die bürokratischen Hürden

In der argentinischen Grenzstation erklärte ich, dass ich zu Fuß von Chile über die Grenze gekommen sei. Leider hatte ich mein Visum nicht dabei, da ich davon ausging, dass ich das nun nicht mehr brauchen würde. Deshalb musste der Beamte, der meinen Fall bearbeitete erstmal im Internet nach meinem Visum suchen. Er teilte mir dann mit, dass mein Visum ja noch gültig sein. Nach der Erklärung, dass mir von der Einwanderungsbehörde in Córdoba gesagt wurde, dass ich auch ein paar Tage früher ausreisen und wieder einreisen könnte, gab er mir mein neues Touristenvisum.

Reisepass mit Stempeln
Das Touristenvisum ist nur ein Stempel mit dem Vermerk 90 Tage oder 3 Monate.

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Mehr zu #Córdoba (Arg.)

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