Hey, ich habe für vier Monate meine Grundschule im Sauerland gegen die German School Brooklyn getauscht. Warum ich ein Auslandspraktikum an einer bilingualen Schule mache und was das Ganze mit interkultureller Kompetenz zu tun hat, verrate ich in diesem Artikel.

Ich bin jetzt knapp fünf Monate in Brooklyn und noch immer ist jeder Tag hier ein kleines Abenteuer, an dem ich neue Facetten vom Leben in den USA kennenlerne. Ich weiß inzwischen, dass die Frage „How are you doing?“ keine echte Antwort von mir verlangt und ich finde es auch nicht mehr verwunderlich, wenn der Tag in der Schule mit dem „Pledge of Allegiance“ beginnt, dem Treue-Gelöbnis gegenüber der Nation und der Flagge. Ich finde das alles sehr spannend und genieße es, in diese andere Kultur einzutauchen.

Was ich in den letzten Monaten hier besonders lernen durfte: interkulturelle Kompetenz. Und die ist wichtig, denn wir leben in einer Welt, die immer mehr zusammenwächst und in der Menschen aus verschiedensten Kulturen aufeinandertreffen. Als Lehrerin werde ich später SchülerInnen mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen in den Klassen haben und muss in der Lage sein, effektiv mit dieser Vielfalt umzugehen. Die deutsche Schule in Brooklyn ist dafür eine ideale Vorbereitung.

Internationale Schulen ziehen SchülerInnen aus verschiedenen Ländern und kulturellen Hintergründen an. Der Schulleiter der German School Brooklyn Raphael Hillisch empfiehlt jeder neueinsteigender Lehrkraft ein Schuljahr an einer deutschen internationalen Auslandsschule:

„Als Lehrkraft ist es sehr reizvoll, an eine internationale Schule zu gehen. Die Klassen sind klein, erlauben individuelle Förderung, und sich auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler zu konzentrieren. Als Lehrkraft lernst du auch viel von den Einheimischen, du lernst das Land und seine Kultur durch das Lehren der Kinder kennen. Es ist einfach eine besondere Art in den Lehrerberuf einzutauchen“.

Für mich ist es total spannend zu sehen, wie die Kinder untereinander umgehen. Zum Beispiel gibt es auf dem Schulhof zwei Sprachen, die gesprochen werden: Deutsch und Englisch. Dabei kann es auch vorkommen, dass ein Kind auf deutsch eine Frage stellt und das zweite Kind auf englisch antwortet. Das ist hier völlig normal. Und selbst ich wechsele inzwischen so häufig zwischen den Sprachen, dass ich mir ein Denglisch angewöhnt habe. 🙂

Ich bekomme aber auch mit, wie herausfordernd bilinguales Lernen ist: Das Erlernen von Inhalten in zwei Sprachen kann für einige Schülerinnen und Schüler komplex und überfordernd sein. Sie müssen viel Zeit und Kraft investieren, um sowohl den Lehrstoff als auch die Sprachkenntnisse in beiden Sprachen zu entwickeln. Auch für die Lehrkräfte ist das eine Herausforderung, denn die brauchen sehr viel Unterstützung und zusätzliche Unterrichtsstunden.

Alles in allem ist es eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich hoffe, der Beitrag hat dir geholfen, die Relevanz interkultureller Kompetenzen als Lehrkraft zu verstehen. Wenn du mehr über die Aufgabenbereiche während meines Praktikums an einer deutschen internationalen Auslandsschule erfahren möchtest, schau mal bei diesem Beitrag vorbei! @ Hilfe, Lehramtspraktikum! Was mache ich hier eigentlich?

See you later!