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Mein Praktikum bei der HRK in Brüssel


„Wo machst du dein Praktikum?“ „Bei der Hochschulrektorenkonferenz.“ „Bei der was?“ „Bei der HOCHSCHULREKTORENKONFERENZ.“ Wenn ich den irritierten Blick meines Gesprächspartners bemerke, der sich nicht sicher ist, ob man diese Hochschulrektorenkonferenz (HRK) kennen muss, schiebe ich noch schnell hinterher: „Keine Sorge, das sagt niemandem etwas. Vor einem Jahr wusste ich auch noch nicht von deren Existenz.“ So hat bisher jedes meiner Gespräche über mein Praktikum begonnen. Zeit aufzuklären, was diese mysteriöse HRK ist und was ich dort den ganzen Tag mache.

Was ist die Hochschulrektorenkonferenz?

Die Hochschulrektorenkonferenz sieht sich als Stimme der deutschen Hochschulen. Sie ist ein freiwilliger Zusammenschluss der staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland und vertritt diese gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Sie hat gegenwärtig 268 Mitgliedshochschulen, an denen rund 94 Prozent aller Studierenden in Deutschland immatrikuliert sind und ist das zentrale Forum für den gemeinsamen Meinungsbildungsprozess der Hochschulen. Die drei Aufgaben der HRK bestehen aus der Meinungsbildung und politischen Vertretung, der Grundlagen- und Standardentwicklung im Hochschulsystem und den Dienstleistungen für die Hochschulen und die Öffentlichkeit.

Lobbyarbeit in Brüssel

Neben den Geschäftsstellen in Bonn und Berlin betreibt die Hochschulrektorenkonferenz auch ein Büro in Brüssel. Hier soll vor Ort beobachtet werden, wie die EU in den Interessengebieten der Hochschulen, also in den Bereichen Bildung und Forschung, die Politik gestaltet. Daraufhin versucht die HRK die EU auf bestimmten Wegen zu beeinflussen, damit im Sinne der deutschen Hochschulen gehandelt wird. Klassische Lobbyarbeit also. Und wie versucht man Einfluss auf die Politik zu nehmen? Durch Pressemitteilungen, Briefe an Ministerien, Abgeordnete, Kommissare und andere Interessensvertretungen, Treffen mit Politikern und anderen Lobbyisten oder auch durch Veranstaltungen auf denen über bestimmte Themen informiert und diskutiert wird. Vor meinem Praktikum konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, dass man damit Politiker von seiner Meinung überzeugen, oder sie sogar zum Umdenken bewegen kann. Natürlich klappt das mal mehr, mal weniger gut. Aber insgesamt scheint sich Lobbyarbeit zu lohnen. Warum sonst sollten hier in Brüssel Interessensvertretungen aus allen erdenklichen Bereichen sitzen – von der Kerzenmacher-Vereinigung, über die Union der Kartoffelmehlfabriken bis hin zum Verband der Wellpappen-Industrie?

Vor meinem Praktikum stand ich dem Thema „Lobbying“ relativ skeptisch gegenüber. Schon in dem Wort schwang für mich immer ein negativer Unterton mit. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass es für mich persönlich darauf ankommt, für wen Lobbyarbeit betrieben wird. Bei einem Pharmaunternehmen oder einem Automobilhersteller hätte ich moralische Bedenken deren Interessen zu unterstützen und könnte mir daher nicht vorstellen, dort ein Praktikum zu absolvieren. Bei meinem Praktikum bei der HRK habe ich aber das Gefühl, indirekt die Interessen der deutschen Studierenden zu vertreten, was ich daher sehr gut mit meinem Gewissen vereinbaren kann.

Was mache ich da eigentlich?

Die obersten Gebote für Lobbyisten: Neben möglichst vielen Kontakten zu wichtigen Personen, sollte man immer gut informiert über die für einen relevanten Themengebiete sein. In Punkt eins bin ich leider keine große Hilfe, bei der zweiten Aufgabe aber versuche ich meinen Chef so gut es geht zu unterstützen. Ich lese sehr viele Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, die sich mit den Themen der deutschen und europäischen Bildung und Forschung befassen und schreibe Zusammenfassungen. So ist mein Chef immer auf dem neusten Stand der Dinge und kann entscheiden, ob und wie auf bestimmte Ereignisse reagiert werden soll. Nebenbei pflege ich den Kalender, nehme Anrufe entgegen, melde mich oder meinen Chef für Veranstaltungen an und gehe auch ganz selten mal zum Supermarkt, Floristen und Bäcker, wenn etwas dringend gebraucht wird. Auch Recherchearbeiten, Vergleiche von Positionspapieren und das Verfassen von Vermerken fallen für immer wieder an. Außerdem besuche ich Veranstaltungen im Europäischen Parlament, von Landesvertretungen oder Forschungseinrichtungen und protokolliere das Ganze, damit auch mein Chef über die wichtigsten Punkte Bescheid weiß. Solche Veranstaltungen finde ich sehr interessant und eine willkommene Abwechslung zu meinem Schreibtischstuhl. Was man dort alles erleben kann, ist aber nochmal einen eigenen Blogbeitrag wert.

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