1. April 2025
Welche Orientierungsevents lohnen sich wirklich? Wie lernst du neue Leute kennen und behältst den Überblick im Studium, ohne dich zu überfordern? In diesem Beitrag teile ich was ich vor dem Semesterstart gerne gewusst hätte.
Ich bin seit fast zwei Monaten in Melbourne und die Zeit vergeht wie im Flug. Die Monash University bietet neben einem spannenden Kursprogramm auch eine Vielzahl an Sport- und Freizeitangeboten, die man am besten in der Orientierungswoche ausprobieren kann. Dabei ist es gar nicht so einfach den Überblick zu behalten.
Vor dem Beginn der Vorlesungen, gibt es eine Reihe an Orientierungsevents, die du besuchen kannst. Um genau zu sein, gibt es vier verschiedene Arten. Ein wichtiger Tipp: Für einige der Events musst du dich rechtzeitig online registrieren! Informiere dich also am besten bereits ein bis zwei Wochen im Vorraus.
Pre-Orientationevents der Studierendenorganisation (MSA)
Über das gesamte Semester hinweg organisiert die Monash Student Association (MSA) Events und Ausflüge für Studierende. Ich habe einige Veranstaltungen bereits drei Wochen vor Semesterbeginn besucht zum Beispiel ein Maltreffen, ein BBQ, das On Campus Moonlight Cinema oder eine Schnitzeljagd durch die Stadt. Registrieren kannst du dich über die MSA Website.

Diese Events sind offen für alle Studierenden. Dabei habe ich viele Studierende kennengelernt, die gerade ihr erstes Semester beginnen und deswegen auch um einiges jünger waren als ich. Vor allem Events zu bestimmten Hobbys sind eine gute Gelegenheit, um neue Freunde zu finden.
Orientierungsevents nur für Austauschstudierende
Bei mir gab es zwei Wochen vor dem Semesterbeginn eine verpflichtende Informationsveranstaltung für alle Austauschstudierenden, bei dem das Team hinter dem Austauschprogramm (Study Abroad Team) der Monash University uns z.B. die Uni vorgestellt, beim Wechseln von Kursen beraten, Hilfsangebote für Studierende erklärt, Tipps für die Wohnungssuche gegeben und einige Kennenlernspiele angeleitet haben. Dies ist die eine Gelegenheit die rund 400 Austauschstudierenden in einem Raum zu sehen. Außerdem gab es in dieser Woche noch eine Reihe an Events nur für Austauschstudierende, die von der Monash Studierenden Organisation (MSA) organisiert wurden zum Beispiel ein BBQ, ein Besuch des Sky Decks und des Queen-Victoria-Markts.
Die MSA Mitglieder begleiten dich vom Campus zum Treffpunkt, von dort aus haben wir Austauschstudierenden selbst die Sehenswürdigkeit erkundet. Eine Führung gab es nicht. Ich habe bei den Events in dieser Woche viele meiner Freunde unter den Austauschstudierenden kennengelernt und würde empfehlen, die Events die dich interessieren auf jeden Fall zu besuchen. Erfahren habe ich von den Events in einer E-Mail des Study Abroad Teams mit Links, über die ich mich registrieren konnte.
Die Orientierungswoche für alle Studierenden
Die O‘ Week findet in der Woche vor dem Vorlesungsbeginn statt und du solltest sie nicht verpassen! Für fünf Tage finden sich Stände verschiedener Clubs und Sportangebote, sowie Informationsstände und Stände mit kostenlosem Essen überall auf dem Campus. Ich war jeden Tag am Clayton Campus und hatte mich schon vorher für viele Events online auf der Orientation-Website registriert.
Schau dir doch die Clubs, Societies und Sportangebote schonmal online an, dann weißt du in der O’week sofort bei welchen Ständen und Schnupperstunden du vorbeischauen möchtest!
An der Monash University gibt es eine große Auswahl an Sportclubs, die von Studierenden geleitet werden zum Beispiel ein Outdoor-Club, Fechten, Kampfsport, Wasserski oder sogar Unterwasserhockey. In der O’Week bieten viele kostenlose Schnupperstunden an. Mein persönlicher Favorit ist der Boardriders Club für Surfen, Skaten und Snowboarden. Neben Sportclubs gibt es zum Beispiel kulturelle Clubs verschiedener Länder, darunter auch die „German Liechtensteiner Austrian & Swiss Society (GLASS)“. Dort triffst du nicht etwa andere Deutsche, sondern vor allem Australier, die Deutsch lernen. Weiterhin stellen sich auch die Clubs der einzelnen Fakultäten vor sowie Clubs zu verschiedenen Hobbys zum Beispiel ein Gaming Club, ein Roleplay-Club oder ein Häkelclub.
Wenn du dir in der O’week eine Club-Mitgliedschaft kaufst (je nach Club meist drei bis fünf Euro) bekommst du meist auch ein paar kleine Geschenke dazu. Neben den Clubs gibt es noch eine Reihe von Vorträgen und Events wie zum Beispiel eine Salsa-Stunde. Außerdem gibt es die Blockparty, das ist wie ein kleines Festival auf dem Campus mit DJ, Backgroundtänzern und sogar Zirkusakrobaten. Die Blockparty hat mich wohl am meisten überrascht, da ich so etwas von deutschen Universitäten nicht kenne.
Orientierungsveranstaltungen zu deinen Modulen
Das Semester an der Monash University wird in Wochen unterteilt und in Woche 1 fanden bei mir vor allem kurze Orientierungsseminare statt. Es ist eine gute Gelegenheit, um die leitenden Professoren des Moduls kennezulernen, sowie die Tutoren, die die Seminare anleiten. Ich war vor allem dort, um die Prüfungsleistungen zu verstehen. Allerdings habe ich im Laufe des Semesters so viele Instruktionen und Erklärungen zu den Prüfungsleistungen bekommen sowie die Möglichkeit in Seminaren oder online in einem Forum nachzufragen, dass ich auch keinen Nachteil gehabt hätte, wenn ich diese Orientierungsseminare verpasst hätte.
Wie klappt der Start?
Lade dir die Monash Study App herunter, diese enthält sowohl eine Karte deines Campus als auch deinen Stundenplan und deine Prüfungsleistungen. Detaillierte Informationen zum Studium findest du auch im „Destination Monash Handbook for International Students“.
Meine Module bestehen aus einer Video-Vorlesung auf der Online-Plattform Moodle sowie vorbereitenden Texten zum Lesen, sowie interaktive Seminare in Präsenz. Prüfungsleistungen sind hier oft praxisorientierter mit Deadlines während dem Semester, ich muss z.B. Poster gestalten, Strategievorschläge für Krankenhäuser konzipieren oder eine Fallanalyse anfertigen. In den Seminaren bekommen wir auch Zeit an den Prüfungsleistungen zu arbeiten und können Fragen stellen. Ich habe nur eine Klausur in einem von vier Modulen.
Mache dich zum Beginn des Semesters mit Moodle vertraut. Es gibt zudem viele Hilfsangebote für Studierende, z.B. English Connect, die dir mit deinem Englisch helfen können oder auch Angebote der Bibliotheken z.B. auch ein Treffen mit Mitarbeitern der Bibliothek, die dich zu Recherche oder korrektem Zitieren beraten können.
Wie finde ich neue Freunde?
Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass es einfach ist hier neue Freundschaften zu knüpfen. Die anderen Austauschstudierenden sitzen im selben Boot wie du und sind motiviert gemeinsam Melbourne zu erkunden. Auch die australischen Studierenden habe ich als aufgeschlossen erlebt und besonders über gemeinsame Interessen kann man schnell Kontakte knüpfen. Die Clubs sind eine wirklich gute Gelegenheit andere Studierende kennenzulernen, vor allem wenn sie ganze Tagestrips organisieren wie z.B. das Surfcamp der Monash Boardriders. Da die Clubs von Studierenden selbst organisiert werden, gibt es darin bereits bestehende Freundesgruppen und eine echte Gemeinschaft von der du ein Teil werden kannst.

Damit eine echte Freundschaft entsteht braucht es viele Zutaten. Oft gehört dazu, dass man viel Zeit gemeinsam verbringt und emotionale Nähe aufbaut, indem man sich über seine Gedanken und Gefühle austauscht.
Falls du dich nicht traust eine neue Bekanntschaft zu einem Treffen zu zweit einzuladen, ist eine niedrigschwellige Möglichkeit vorzuschlagen gemeinsam Events auf dem Campus zu besuchen, in die Bibliothek oder zusammen Essen zu gehen. Gemeinsame Interessen verbinden und sind eine wunderbare Gelegenheit, um sich entspannt kennenzulernen. Auf dem Campus ist immer etwas los, seien es Sportangebote oder kostenlose Konzerte (die „WednesdaySessions“). Ich kann nur empfehlen den Clubs und der MSA Studierendenorganisation auf Social Media zu folgen, um keine Events zu verpassen. Auch ein Blick auf die Monash Events Website kann sich lohnen.
Tipps gegen Überforderung im Alltag:
- Qualität vor Quantität: Statt jede Veranstaltung oder Reise mitzunehmen, konzentriere dich auf die Erlebnisse, die dich wirklich interessieren und setze Prioritäten.
- Dankbarkeit statt FOMO: „Fear of missing out“ oder kurz FOMO ist die Angst etwas zu verpassen. Statt dich darauf zu konzentrieren, was du verpasst wenn du Prioritäten setzt, mache dir bewusst, wofür du dankbar bist. Ein Auslandsaufenthalt machen zu dürfen ist ein großes Privileg und du kannst stolz auf dich sein, es durch den Bewerbungsprozess bis hier hin geschafft zu haben.
- Erwartungen loslassen: Nicht jeder Tag muss perfekt oder aufregend sein. Akzeptiere, dass es ruhige Tage gibt, und genieße die ruhigen Momente, anstatt ständig nach dem nächsten Highlight zu suchen.
Ich war und bin immer noch überwältigt von all den Möglichkeiten und Angeboten in Melbourne. Das Studieren hier ist durch die praxisorientierten Prüfungsleistungen wirklich spannend sowie herausfordernd. Gleichzeitig möchte ich natürlich Melbourne und Australien mit meinen neuen Freunden erkunden und plane viele Ausflüge.