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Vorbereitung auf ein Jahr Mexiko-Stadt Ein How-To


„Ein ganzes Jahr in einer 20-Millionen-Stadt? – Mutig!“ Das war so ziemlich die Reaktion von jeder einzelnen Person, der ich erzählt habe, dass ich für ein Jahr in Mexiko-Stadt leben und arbeiten werde. Wie ich mich auf dieses Abenteuer vorbereitet habe, seht ihr hier in meinem ersten Beitrag.

Ich mache in Mexiko keinen Urlaub – zumindest steht das nicht an erster Stelle – sondern ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) mit Kulturweit, dem Freiwilligendienst der deutschen UNESCO-Kommission. Dadurch habe ich die Möglichkeit bekommen, für ein Jahr im Herzen von Mexiko-Stadt bei der UNESCO-Nationalkommission Mexikos mitzuarbeiten.

Sonniger Ausblick auf eine Palme und eine Kirche dahinter, im Hintergrund weht eine mexikanische Flagge im Wind
Darauf war ich nicht vorbereitet: Der Ausblick von der Dachterrasse meiner Arbeit kann sich sehen lassen.

Bewerbung: Wer vorausplant, gewinnt!

Für einen Frewilligendienst mit Kulturweit muss man sich sehr früh bewerben, ungefähr zehn Monate vor der Ausreise endet die Frist. Bei mir war das damals im Mai, als ich noch mitten in meinem Wirtschaftsingenieurwesen-Studium steckte. Mir war klar, dass ich nach meinem Abschluss erstmal eine Auszeit nehmen möchte, also kam diese Chance wie gerufen. Der Ablauf der Bewerbung ist nicht sehr außergewöhnlich: Vor allem geht es um Qualifikationen und die eigene Motivation für das FSJ. Auch kann man angeben, welche Weltregion man bevorzugt und welche Einsatzstellen einem am besten liegen. Nach paar Monaten wurde ich dann zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und wiederum einige Zeit später kam das Platzangebot für Mexiko-Stadt in mein E-Mail-Postfach geflattert.

Visum: Weniger Bürokratie als erwartet

Da ich mich dafür entschieden hatte, nicht sechs sondern ganze zwölf Monate in Mexiko zu bleiben, brauchte ich ein Visum – und zwar eine Residencia Temporal. Dieses Visum zu bekommen, ist relativ einfach: Auf der Website der mexikanischen Botschaft kann man sein Visum raussuchen und je nach Typ müssen unterschiedliche Dokumente per Mail eingereicht werden. Als zweiten Schritt braucht man dann einen Termin bei der mexikanischen Botschaft in Berlin, zu dem man alle diese Dokumente mitbringen und ein kleines Bisschen an Gebühren bezahlen muss. Da bekam ich dann aber schon mein Visum in den Pass geklebt und jetzt muss ich nur noch hier in Mexiko zur Einwanderungsbehörde und meinen Aufenthaltstitel offiziell abholen.

Wohnungssuche: Das kommt mir aber Spanisch vor

Einige Monate bevor ich hier in Mexiko angekommen bin, habe ich mir schon Gedanken darüber gemacht, wo ich denn unterkomme während des einen Jahres hier. Naiv wie ich war, habe ich zwei Monate vorher in unterschiedliche Facebook-Gruppen geschrieben, ob jemand ein WG-Zimmer frei hat, doch leider bekam ich kaum Antworten. Das liegt daran, dass der Wohnungsmarkt hier sehr viel spontaner ist, als ich es aus Deutschland gewohnt war. So hab ich mich dann dazu entschieden, für die ersten Wochen ein Hostel und ein Airbnb in der Nähe meiner Arbeit zu suchen. Das ist auch nicht so teuer, da die Lebenshaltungskosten hier im Vergleich zu Augsburger Standards eher gering sind. Vor Ort ist es auch viel einfacher, ein Zimmer zu finden und WGs zu besichtigen. So habe ich es sogar geschafft, innerhalb von einer Woche eine geeignete Bleibe im historischen Zentrum zu finden.

Aussicht in den Hinterhof, graue Wand, weiße Tür, Fenster mit Vorhängen
Den Ausblick aus meinem Airbnb habe ich zum Glück nur übergangsweise für zwei Wochen.

Die letzten 10 Tage vor der Ausreise: Das Vorbereitungsseminar

Teil des Begleitprogramms von Kulturweit ist ein zehntägiges Vorbereitungsseminar, das kurz vor dem Abflug in der Nähe von Berlin stattfindet. Der Beginn dieses Seminars war im Auswärtigen Amt in Berlin, wo alle Freiwilligen offiziell ihren Freiwilligendienst  starteten.

Kunstwerk "Bibliothek" von Maxim Kantor
Beim Empfang im Auswärtigen Amt konnten wir auch Kunst bestaunen, so wie hier „Bibliothek“ von Maxim Kantor

Hier lernt man die weiteren Freiwilligen kennen (bei mir waren es circa 180 Menschen) und kann sich über gemeinsame Vorfreuden/Sorgen/Ängste austauschen. Mir hat dieses Seminar sehr viel gebracht, weil ich direkt erste Kontakte für meine Zeit in Mexiko knüpfen konnte. Darüber hinaus habe ich dort neue Freunde gefunden, auch Leute, die nicht unbedingt in Mexiko bleiben. Auch haben wir viel und lange über die Natur des Freiwilligendienst reflektiert und uns Gedanken gemacht, aus welcher Motivation heraus wir denn dieses FSJ machen. Mir war klar: Ich möchte die Kultur Mexikos kennenlernen und ich meine, dass könne ganz gut funktionieren, wenn ich dort mit Einheimischen zusammen arbeite.

Kommentare
  1. Malte

    2. April 2019

    Ich werde alles binge-lesen!! Freu mich sehr für dich und bin total gespannt, was du so über diese schöne Stadt schreiben wirst! Qué te vaya muy bien!

    1. Léon Kreis

      4. April 2019

      Ohhhh Malte! Vielen Dank, du Ehrenmann. LG aus Tenochtitlan <3

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