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Wer den Pfennig nicht ehrt,


… ist des Talers nicht wert. Das sieht Belgien jedoch anders und hat kurzerhand die 1- und 2-Cent-Münzen als Wechselgeld im Einzelhandel abgeschafft. Aber woran liegt das?

Da es hier um Geld geht ist klar: Die Maßnahmen haben einen wirtschaftlichen Hintergrund. Für Händler ist die Beschaffung der Münzrollen mit 1- und 2-Cent-Stücken nämlich teurer als die Münzen eigentlich wert sind. Durch die gesetzliche Wechselgeld-Reform Anfang Dezember 2019 spart der Einzelhandel in Belgien somit Kosten. Für mich bedeutet das an der Kasse, dass mein Betrag auf den nächstmöglichen vollen 5-Cent Betrag entweder auf- oder abgerundet wird – wenn ich in bar zahle. Ein Beispiel von einem meiner Einkäufe ist unten im Bild zu sehen.

Kassenzettel und Wechselgeld
Meine Rechnung: Gezahlt mit einem 20-€-Schein. In diesem Fall wurde aufgerundet, also statt 1,67 € habe ich nur 1,65 € zurückbekommen.

In Belgien ist die Bargeldzahlung jedoch nicht ganz so beliebt wie in Deutschland und somit werden die meisten Besorgungen per Karte gezahlt. In diesem Fall wird nicht gerundet, sondern der reguläre Betrag wird abgerechnet. Aus diesem Grund wäre mir die Pfennig-Besonderheit auch fast nicht aufgefallen, da ich alle meine Einkäufe, wenn möglich, mit meiner Kreditkarte zahle. Denn meine Kreditkarte ist von einer deutschen Bank, wo ich Abhebungsgebühren im Ausland zahlen müsste. Um diese zu umgehen, habe ich mir vor Abreise noch zusätzlich 500 € in bar abgehoben. Ich hatte lange hin und her überlegt, wie viel Bargeld ich wohl brauche, um bis zu meinem nächsten Heimatbesuch an Weihnachten auszukommen. Aber hier kann man wirklich fast alles mit Kreditkarte zahlen. Ausnahme sind höchstens kleinere Bars, Imbissstände oder Flohmärkte, die jetzt aber durch den sechswöchigen Lockdown eh geschlossen haben. Die vielen Rechnungen hätte ich mir also sparen können.

Weniger Kupfer

Aufgefallen ist es mir erst, als jeder aus meiner Wohngemeinschaft ein bisschen Geld dazu steuern sollte, um Küchenutensilien wie Schwämme und Spülmittel zu kaufen. Als ich mein ganzes restliches Kleingeld von meinem Portemonnaie auf den Küchentisch ausleerte, schritt meine französische Mitbewohnerin Loreline sofort ein. Meine „Pfennige“ werden hier in Belgien nicht mehr angenommen – sei eine neue Reglung seit Dezember, sagte sie. Enttäuscht sammle ich meine Pfennige also wieder ein. Nun liegen sie nach der Größe gestapelt auf meinem Nachttisch und warten darauf, zurück in Deutschland wieder geehrt zu werden.

Belgien ist nicht das einzige Land in der Eurozone mit dieser Regel. Ähnliche Rundungsregeln gibt es auch in den Niederlanden, Finnland und Irland. Abgeschafft sind die 1- und 2-Cent-Münzen damit jedoch noch nicht und ich könnte nach wie vor meinen gerundeten Betrag mit meinen Cent-Münzen zahlen. Laut Medienberichten Anfang des Jahres möchte unsere EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen genau das wohl in Zukunft ändern und die 1- und 2-Cent-Münzen für alle Euro-Länder abschaffen.

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