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Im Becher oder im Stanitzel? Wienerisch will gelernt sein


Als ich mir mein erstes Veganista-Eis geholt habe, lief das ungefähr so: „Eine Kugel Kokos und uhm … kurze Pause, in der ich so tue, als ob ich überlege, damit die Reihenfolge stimmt. Mache nur ich das? … und eine Kugel Himbeere.“ – „Im Becher oder im Stanitzel?“ – „Im was?“

Eine Kugel Himbeereis und eine Kugel Kokoseis im Becher.
Eine Kugel Himbeereis und eine Kugel Kokoseis im Becher.

An diesem Tag, einem meiner ersten in Wien, wurde mir klar, dass ein Stanitzel bei uns als Eiswaffel bekannt ist sowie, dass Deutsch nicht immer gleich Deutsch (bzw. österreichisch/ wienerisch) ist. Und ich in Wien wohl doch noch das ein oder andere „Fremdwort“ lernen müsste. Zu Beginn meines Auslandssemesters hatte ich in diesem Beitrag als Pluspunkt für ein Semester in Österreich angeführt, dass hier die „Sprachbarriere“ wegfällt. Und das ist prinzipiell auch der Fall, denn offiziell spricht man in Österreich Deutsch.

Wiener Schmäh – was für’n Schmäh?

Doch wie der bayerische, sächsische oder schwäbische Dialekt in Deutschland hat auch das Wienerische so seine Eigenheiten, die man als „Wiener Schmäh“ bezeichnet. Natürlich verstehen die Wiener Hochdeutsch. Doch wenn du die Kassiererin an der Supermarktkasse mit „Hallo“ begrüßt und dann auch noch „mit Karte, bitte“ zahlen möchtest, kann es schon sein, dass du etwas schief angeschaut wirst. Um dem entgegenzuwirken, kannst du dir zum Beispiel „Grüß Gott“ und „mit Bankomat, bitte“ angewöhnen. Für alle, die mal einen auf waschechten Wiener machen wollen, folgt nun ein Wiener Schmäh-Crashkurs am Beispiel des alltäglichen Einkaufs.

Der alltägliche Gang zum Supermarkt – nur nicht am Sonntag

Was die Öffnungszeiten der Supermärkte betrifft, ist Österreich doch sehr konservativ geprägt. Unter der Woche haben die meisten Läden bis 19 Uhr geöffnet, am Samstag nur bis 18 Uhr und am Sonntag sperren die meisten (bis auf wenige Ausnahmen an Bahnhöfen zum Beispiel) gar nicht auf. „Aufsperren“ heißt übrigens so viel wie „öffnen“. Aber gut, nehmen wir mal an, du hast es rechtzeitig zum Supermarkt geschafft, den Staubzucker (Puderzucker) und Germ (Hefe) erfolgreich gefunden und auch noch ein paar Marillen (Aprikosen) und Vogerlsalat (Feldsalat) in deinen Einkaufskorb gepackt. Schließlich gibt’s Obst und Gemüse gerade um (ab) nur 1 € – was ein Schnäppchen! Also ab zur Kassa. Und nein, ich dachte auch erst, es sei ein Schreibfehler, ist es aber nicht. In Österreich heißt die „Kasse“ „Kassa“.

Grüß Gott

„Grüß Gott“, wird die Kassiererin nun sagen. In Österreich der Standard, um Leute zu begrüßen, die man siezt. Es entspricht unserem „Guten Tag“. Leute, die du duzt, kannst du einfach mit „Hallo“ begrüßen. Richtig wienerisch wäre „Servus“ oder „Grüß dich“. Aber mal angenommen du kennst die Kassiererin nicht, dann grüßt du natürlich mit „Grüß Gott“ zurück. Die Kassiererin meines Vertrauens stieg nach einigen Wochen sogar von „Grüß Gott“ zu „Grüß dich“ um, was doch zeigt, dass die Wiener gar nicht so unfreundlich sind, wie ihnen oft nachgesagt wird.

Ein Sackerl?

Die Kassiererin wird dich fragen, ob du ein Sackerl (eine Tüte) möchtest, welches du dankend ablehnst, da du – umweltbewusst wie du bist – deinen eigenen Jutebeutel zückst. Nun bezahlst du entweder mit Bankomat (EC-Kartenzahlung) oder kramst etwas Bargeld aus deinem Geldbörsel (Geldbeutel). Zu guter Letzt wird die Kassiererin dich fragen, ob du die Rechnung (den Kassenbon) möchtest und schon folgt die Verabschiedung.

Wiederschaun

Die wienerische Verabschiedung ist der typisch deutschen sehr ähnlich, mit einem kleinen Unterschied: Statt „Auf Wiedersehen“ sagt man in Wien „Auf Wiederschauen“ oder kurz „Wiederschaun“. Unter Freunden sagt man meist „Baba“, was „Babaaa“ ausgesprochen wird und total süß klingt. Ein einfaches „Tschüss“ oder „Ciao“ versteht aber natürlich auch jeder.

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