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Der Traum vom Auslandssemester aber wie?

Nach meinem ersten Auslandsjahr war mir sofort klar: Ich will mich noch einmal dieser Herausforderung stellen. Doch ein weiteres Auslandssemester bedeutet vor allem eines: rechtzeitige und sorgfältige Planung. Worauf ihr achten müsst, erkläre ich euch jetzt.

Wohin, wie lange und wann? Fragen, die sich mir zu Beginn meiner Planung natürlich erst mal gestellt haben. Zuerst bin ich die Frage nach dem „Wo“ und die Auswahl meiner Gastuniversität angegangen. Je nach Fakultät gibt es verschiedene Partneruniversitäten, an die ihr gehen könnt. Ich habe mich direkt auf der Webseite meiner Universität informiert und eine Übersicht mit allen Partnerhochschulen gefunden. Zur Auswahl standen für mich: Mailand, Florenz, Rom und Catania.

Warum habe ich mich für Rom entschieden?

Florenz habe ich bereits 2021/2022 für ein Jahr mein Zuhause nennen dürfen – eine Stadt, die ich liebe und in- und auswendig kenne. Doch genau das war der Punkt: Ich wollte meine Komfortzone verlassen. Meine beste Freundin studierte damals in Rom, weshalb ich bereits einen kleinen Einblick ins Erasmusleben dort gewinnen konnte. Während Florenz klein, kompakt und übersichtlich ist, stellt Rom das komplette Gegenteil dar: riesig, lebendig, chaotisch – eine Herausforderung, die ich unbedingt annehmen wollte. Zudem passt Rom perfekt zu meinem Lehramtsstudium in Italienisch. An der Universität Sapienza gibt es ebenfalls ein exzellentes Angebot an Literaturwissenschaftskursen, die mich besonders reizen. Die Vorbereitungen für meine Bewerbung liefen unkompliziert, da ich lediglich folgende Dokumente an die zuständige Koordinatorin senden musste:

  • Tabellarischer Lebenslauf
  • Leistungsübersicht
  • Prioritätenliste (mit Bestätigung des Dezernats Internationales)
  • Motivationsanschreiben
  • Sprachnachweis (in meinem Fall mein Abiturzeugnis)

Für Rom gab es drei Bewerber:innen, aber nur zwei Plätze. Die Koordinatorin bat einen von uns, freiwillig zurückzutreten, andernfalls würde die Auswahl anhand der Leistungen getroffen. Für mich kam das sehr überraschend, da ich für Florenz sofort meinen Platz erhalten habe. Drei Monate später erhielt ich die erlösende Nachricht: Meine Zusage für die Universität Sapienza!

Meine Kursauswahl

Die Auswahl der Kurse war für mein Learning Agreement der nächste Schritt. Ich musste prüfen, welche Kurse mir in Deutschland noch fehlen und welche passenden Angebote es an der Sapienza in Rom gibt. Zwar war der Kurskatalog auf der Startseite leicht zugänglich, doch die Kurse waren nicht übersichtlich gelistet – stattdessen musste ich mich durch verschiedene Studiengänge klicken, was mir die Suche erschwert hat.

Learning Agreement

Das Learning Agreement ist ein Dokument, das ihr vor eurem Auslandsaufenthalt ausfüllt. Es legt fest, welche Kurse ihr im Ausland belegen möchtet und wie diese für euer Studium zu Hause angerechnet werden. So wird sichergestellt, dass die Leistungen anerkannt werden.

Und dann hieß es warten. Denn erst im November fand das Nominierungsverfahren der Partnerhochschule statt. Dabei kam es zum ersten unerwarteten Hindernis: Das Zoom-Meeting, in dem alle Bewerbungsinfos erklärt wurden, hatte nur Platz für 300 Teilnehmer:innen – leider waren wir deutlich mehr. Ich hatte Glück und war dabei, andere mussten eine Woche warten. Danach mussten dann folgende Unterlagen für die Bewerbung an der Universität Sapienza im Uniportal hochgeladen werden:

  • Learning Agreement
  • Passbild
  • Kopie des Personalausweises/ Reisepasses
  • Transcript of Records
  • Application Form (mit persönlichen Daten)

Zusätzlich nahm ich freiwillig am Wettbewerb „Why did you choose the Sapienza?“ teil – mit meinem Gedicht über meine Identitätskrise als in Deutschland geborene Albanerin belegte ich sogar den zweiten Platz!

Ankunft in Rom – die letzten Formalitäten

Kaum in Rom angekommen, musste ich meine Ankunft offiziell anmelden. Ich habe meine Bordkarte und mein Certificate of Arrival an meine Fachkoordinatorin geschickt, die dieses bestätigte – und damit war ich offiziell startklar! Nun stand der nächste Meilenstein an: Herausfinden, ob die gewählten Kurse wirklich zu mir passen oder ob ich mein Learning Agreement noch anpassen muss. Falls alles so bleibt, werde ich bis Ende Mai meine Vorlesungen besuchen und im Juni meine Prüfungen schreiben.

Nach den Prüfungen erhalte ich mein Transcript of Records, das ich meiner Fachkoordinatorin und meinen Professoren vorlegen muss, damit die Leistungen anerkannt werden. Wenn ich mit meinen Noten unzufrieden bin, habe ich die Möglichkeit, sie nicht anrechnen zu lassen.

Lohnt sich der Aufwand?

Definitiv! Ein Auslandssemester bringt einige bürokratische Hürden mit sich, doch es ist eine einmalige Chance, über sich hinauszuwachsen, neue Erfahrungen zu sammeln und das eigene Studienfach aus einer anderen Perspektive zu erleben. Mein Abenteuer in Rom hat gerade erst begonnen – und ich bin gespannt, was die nächsten Monate bringen werden!

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