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Fazit UN-Praktikum: Warum ich nicht in Genf bleibe

Mein Praktikum bei der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ist in einer Woche vorbei. Wie schaue ich auf die Zeit zurück? Was habe ich gelernt? Wie geht es für mich weiter? Und wie geht es mir damit, Genf und die Welt der UN zu verlassen? Mein Fazit.

Sechs Monate Praktikum bei der Internationalen Organisation für Migration (IOM) liegen hinter mir. Und ich will ehrlich sein: Ich freue mich darauf, zurück nach Deutschland zu gehen. Klar, meine Freunde, die Stadt und all die Vorteile von Genf werde ich vermissen. Mein Praktikum aber lief anders als erwartet und hat mir gleichzeitig viel gebracht – gerade im Hinblick auf meine berufliche Zukunft .

Traum ausgeträumt?

Es war ein großer Traum von mir, Einblicke in die Welt der internationalen Organisationen bei der UN zu bekommen. Internationale Politik, Diplomatie und große politische Konferenzen – von außen hört sich das glamourös und wichtig an. Die Themen, an denen dort gearbeitet wird, fand ich immer spannend und ich konnte mir eine berufliche Perspektive dort gut vorstellen.

Mein Praktikum lief dann aber ganz anders. Die Arbeit im Headquarter in Genf ist oft sehr administrativ. Monitoring, Reports schreiben, im Hintergrund an Excel-Tabellen schrauben, um Förderanträge zu stellen – all diese Dinge nahmen einen großen Teil meines Praktikumsalltags ein. Innerhalb meines Teams wurde ich dann auch noch dem Aufgabenbereich „Surge Support“ zugeordnet. Das ist der Bereich, der daran arbeitet, Menschen kurzfristig in Krisengebiete zu entsenden. Dafür wurde eine globale Plattform aufgebaut, an der ich mitgewirkt habe. Insgesamt war es vorrangig ein Bürojob und was mir oft fehlte: Zu sehen, was die Arbeit am Ende vor Ort veränderte.

Sarah und eine Freundin von hinten am See sitzend
Momente wie diese am See werde ich dennoch sehr vermissen.

Versteht mich nicht falsch: All diese Dinge sind wichtig und wertvolle Arbeit, um humanitäre Hilfe zu leisten und die regionalen Büros in der ganzen Welt zu unterstützen. Auch meine Kollegen haben ähnliche Aufgaben wie ich als Praktikantin, nur mit mehr Verantwortung und Entscheidungsmacht. Dennoch habe ich mit der Zeit gemerkt: Das ist nicht das, was ich mein ganzes Berufsleben lang machen will. Diese Erkenntnis war hart. Während meine Freunde um mich herum alle eine super Zeit im Praktikum hatten, musste ich ihnen öfter davon berichten, dass es bei mir nicht so super läuft. Ich hatte Phasen, in denen ich mich überflüssig gefühlt habe oder in denen ich nicht genug Aufgaben bekam, um meine Zeit auszulasten. Das habe ich auch angesprochen und phasenweise wurden manche Dinge besser. Es gab aber auch viele Aufgaben, die nicht so einfach an mich als Praktikantin delegiert werden konnten.

Rückblick: Bereue ich meine Entscheidung?

Ich bereue es dennoch nicht, hier gewesen zu sein. Im Gegenteil. Ich glaube sogar, die sechs Monate waren eine sehr wertvolle Erfahrung für mich persönlich. Ohne dieses Praktikum wäre ich nicht mit der Realität konfrontiert worden und mir wären die Herausforderungen erst im Job begegnet. So hatte ich vielleicht kein Traumpraktikum, ich weiß jetzt aber viel besser, was ich kann und was ich will und in welchen Bereich ich beruflich gehen möchte. Ich bin am Ende meines Masterstudiums und die Gedanken an die Jobsuche und erste Karriereschritte sind allgegenwärtig. Unter meinen Freunden gibt es an manchen Abenden kein anderes Thema. Genau deswegen bin ich dankbar, diese Erfahrung gemacht zu haben. Zurück in Deutschland werde ich mich aber erstmal auf meine Masterarbeit konzentrieren, die noch zu Ende geschrieben werden will.

Mein Fazit?

Was ich mit all dem sagen will: Lass dich nicht entmutigen. Auch Erfahrungen, die auf den ersten Blick nicht nur positiv sind, können dich weiterbringen. Du kannst daraus lernen, was du willst und was nicht. Und ich glaube, das ist mindestens genauso wichtig für die berufliche Zukunft, wie die Erfahrung im Praktikum selbst.

Falls du dazu mehr Fragen hast, schreib mir gerne auf Instagram!

Bis ganz bald und alles Liebe,
Sarah

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