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Franken, Freundschaft, Finanzierung

Ein unbezahltes Praktikum in der Schweiz? Niemals hätte ich früher darüber nachgedacht, so etwas in Erwägung zu ziehen. In meinem letzten Beitrag habe ich berichtet, wie teuer mein Alltag hier pro Monat ist. Doch wie kann ich es mir überhaupt leisten, mein Praktikum hier zu absolvieren, zu leben und zu reisen? Noch dazu, wenn ich von meiner Praktikumsstelle keine Bezahlung bekomme?

Die Finanzierung eines Auslandsaufenthalts ist eine der größten Fragen, die du dir stellen solltest, bevor du ins Ausland gehst. Allerdings ist es nicht so schwer, wie du vielleicht denkst, Wege zu finden, sich den Aufenthalt zu finanzieren und nicht alles aus eigener Tasche zu zahlen.

Stipendium und Praktikum – geht das?

Ja, das geht. Und ist gar nicht mal so untypisch für viele internationale Praktika. Wie in einem früheren Blogbeitrag zu meinem Praktikum bereits erwähnt, habe ich mein Praktikum über eine Ausschreibung des DAAD bekommen, im Rahmen des Carlo-Schmidt Programms. Mit der Zusage für das Praktikum folgt gleichzeitig auch die Zusage für ein Stipendium, das das Praktikum finanziert. Dafür werde ich hier vor Ort von meiner Organisation allerdings nicht bezahlt und das Stipendium muss all meine laufenden Kosten decken.

Vorher noch kurz zu den Fakten: In der Schweiz zahlst du mit Schweizer Franken (CHF), mein Stipendium wird allerdings in Euro ausgezahlt. Der Schweizer Franken ist mehr wert als der Euro, der aktuelle Wechselkurs liegt bei ungefähr 1 CHF = 1,07 EUR. Meine monatliche Stipendienrate liegt bei 1850 Euro, welches der Höchstsatz für Stipendien im Carlo-Schmidt-Programm ist. Die Stipendienraten werden vom DAAD je nach Zielland und den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten berechnet.

Ohne das Stipendium hätte ich mir ein Praktikum bei den Vereinten Nationen sehr wahrscheinlich nicht leisten können. Die meisten Organisationen bezahlen ihre Praktikant*innen leider nach wie vor nicht, was die Chancengleichheit überhaupt in dieses System hinein zu kommen, leider zunichte macht. Umso dankbarer war ich für Förderungen wie das Carlo-Schmid-Programm, das Studierenden am Ende ihres Studiums die Möglichkeit eines geförderten Praktikums bietet und gleichzeitig auch die Stellenausschreibung und Platzvergabe verwaltet.

Bewirb dich jetzt!

Aktuell läuft die neue Runde für Praktika 2024/2025 im Carlo-Schmid-Programm! Die aktuellen Stellenausschreibungen und alle weiteren Infos zur Bewerbung, die noch bis zum 6. Februar läuft findest du hier.

Neben dem Carlo-Schmid-Programm gibt es natürlich noch viele weitere Möglichkeiten, Auslandpraktika zu finanzieren. In der Stipendiendatenbank des DAAD findest du eine Übersicht aller Stipendien, die dir zur Verfügung stehen könnten. Dort kannst du auch ganz spezifisch filtern und beispielsweise nach deinem Studiengang oder deinem Zielland suchen. Auch andere Correspondents haben sich ihre Auslandsaufenthalte so über Stipendien finanziert. Falls du mehr wissen willst, schau doch gern mal bei Claras Beitrag zur Finanzierung über das ASA Programm nach oder bei Tim, der über die Finanzierungsangebote als Lehrer im Ausland informiert.

Netzwerk: Stipendium

Ein weiterer Vorteil neben der finanziellen Unterstützung, den ich durch das Programm habe, ist das Netzwerk, das daraus entsteht. In Genf sind wir 18 „CSPler“ (Carlo-Schmid-Programm Stipendiat*innen), die das Stipendium und das Praktikum vom Carlo-Schmid-Programm in verschiedenen Organisationen erhalten haben. Dabei kamen wir alle ungefähr zum gleichen Zeitpunkt in Genf an und sind auch alle gleich lang hier. Aus dieser Gruppe haben sich für mich wirklich gute Freundschaften entwickelt, die ich jetzt nicht mehr missen möchte. Mit ihnen reise ich an den Wochenenden oder treffe mich mit ihnen unter der Woche.

Auch bereits am Anfang in meiner Zeit hier in Genf hat mir dieses Netzwerk an Mitpraktikant*innen vieles leichter gemacht, da wir alle neu waren, niemanden kannten und dadurch viel als Gruppe unternommen haben. Definitiv ein Pluspunkt für mich also mit einem Programm und Netzwerk im Rücken hier zu sein. Auch bei Fragen oder Problemen während meines Praktikums habe ich Ansprechpartner*innen vom DAAD, bei denen ich mich jederzeit melden kann. Auch das ist meiner Meinung nach wertvoll und es hilft mir zu wissen, dass ich nicht komplett auf mich allein gestellt bin.

Sarah mit Freundinnen vor den Alpen
Meine Freundinnen hier hätte ich ohne mein Stipendium und das Carlo-Schmid-Programm wahrscheinlich nicht kennengelernt.

Finanzierungsquellen Fehlanzeige?

Weitere Möglichkeiten für die Finanzierung deines Auslandsafenthaltes sind außerdem Nebenjobs, die du entweder bereits vor deinem Aufenthalt hattest und sogar mit ins Ausland nehmen kannst oder die du dir währenddessen suchst und so noch etwas dazu verdienen kannst. Auch bei deiner Heimatuni nachzufragen kann sinnvoll sein. Dort gibt es oft auch Förderungen im Rahmen von Erasmus oder Promos, die sich auch für ein Praktikum beziehen lassen. Und auch AuslandsBAföG kannst du für ein Auslandspraktikum beantragen, wenn die Stelle nicht vergütet ist.
Eine andere Option ist es, dir ein Praktikum zu suchen, das von deiner Praktikumsstelle bezahlt wird, um dir so deinen Aufenthalt im Ausland finanzieren zu können.

Ich persönlich habe Glück und komme mit meinem Stipendiensatz gut hin, sodass ich für meine Zeit in Genf nicht noch Geld von meinen privaten Ersparnissen drauf zahlen muss. Je nach Land und Wohnsituation kenne ich aber auch andere Praktikant*innen, auf die das nicht zutrifft. Gleichzeitig bin ich hier auch über das Carlo-Schmid-Programm im Ausland krankenversichert, sodass auch diese Zusatzkosten für mich wegfallen.

Ich hoffe, mein Beitrag konnte dir einen etwas besseren Einblick in mein Stipendium und das Carlo-Schmid-Programm geben. Vor allem aber auch dir die Angst nehmen, nicht genügend Geld zu haben, um ins Ausland zu gehen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten zur Förderung und Finanzierung, um deinen Traum vom Ausland in die Realität umzusetzen!

Falls du Fragen zu meinem Praktikum, Stipendium oder Genf hast, schreib mir gern auf Instagram!

Alles Liebe und bis ganz bald,
Sarah

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