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Von launenhaften Bussen und schönen Aussichten

Auch wenn die Deutsche Bahn meistens unpünktlich ist: Immerhin fährt sie sonntags nach 20 Uhr und nach einem relativ verlässlichen Zeitplan. Hier auf La Réunion ist das leider nicht ganz der Fall. Und auch die ausgebauten Radwege in Deutschland weiß ich jetzt erst richtig zu schätzen. Welche Möglichkeiten es hier gibt, um die Insel zu entdecken, erfährst du jetzt!

Berge, Spiegel eines Autos
Das Beste an Roadtrips? Du kannst einfach kurz da anhalten, wo es dir gefällt.

Der Bus macht, was er will

Es gibt zwei verschiedene Bussysteme, die hier für dich wichtig sind: Die blauen Citalis, die in der Hauptstadt und den Vororten fahren, und die gelben CarJaune, die dich von der Hauptstadt aus in den Osten, Westen oder Süden der Insel bringen. Jetzt aber mal die schlechte Nachricht zuerst: Der letzte Bus, egal von welcher Linie, fährt um 20.20 Uhr. Und auch sonst ist das Verkehrsnetz nicht so gut ausgebaut. Es gibt zwar einen Fahrplan, aber eigentlich kommt der Bus so, wie er will. Das heißt, mal kommt er – meistens nicht. In der Hauptstadt fahren die Citalis so im 15-Minuten-Rhythmus – allerdings nicht so, wie es im Fahrplan steht. Sobald du aber aus der Hauptstadt weg möchtest, sieht es ganz anders aus. Die CarJaune fahren nur jede Stunde (wenn überhaupt!).

Let’s go to the beach…

Ich wohne beispielsweise nicht direkt in Saint-Dénis, sondern im Vorort Saint-Clothilde. Wenn ich an einen Strand möchte, an dem ich auch schwimmen kann und keine Angst vor Haien haben muss, muss ich zwangsläufig in den Westen der Insel fahren. Das heißt konkret, dass ich erst einmal nach Saint-Dénis ins Zentrum fahren muss (mit dem blauen Citalis), um dann von dem Bahnhof dort ein CarJaune zu nehmen. Wenn du Glück hast, kommt der erste Bus pünktlich, sodass du den geplanten Anschlussbus am Bahnhof bekommst. Dann kann es dir aber trotzdem immer passieren, dass der Bus voll ist und dich nicht mitnimmt und du noch eine Stunde auf den nächsten Bus warten musst. Je nachdem an welchen Strand du möchtest, bist du schon gute zwei Stunden unterwegs. Und vergiss bloß nicht zu klatschen, wenn du aussteigen willst! Sonst fährst du aus Versehen noch eine Station weiter.

Der Heimweg vom Strand ist dann auch wieder ein Abenteuer. Wie gesagt, der letzte Bus fährt offiziell um 20.20 Uhr. Darauf kannst du dich aber nicht verlassen, also solltest du lieber den Bus davor einplanen. Das bezieht sich aber alles auf den Bus, den du am Bahnhof in Saint-Dénis bekommen möchtest, um dann am Ende in Sainte-Clothilde anzukommen. Plus zwei Stunden Busfahrt, da sind wir also bei 18 Uhr am Strand los. Jetzt kommt aber der Feierabendverkehr unter der Woche als einschränkender Faktor hinzu bzw. die ganzen Familien, die am Wochenende abends von ihrem Picknick heimkommen. Deshalb musst du ab 17 Uhr immer mit Stau (und ich meine hier wirklich Stau!) rechnen. Und damit wären wir dann dabei, schon ab 16.30 Uhr den Bus vom Strand aus zu nehmen, um dann gegen 20.30 Uhr zu Hause zu sein. Deshalb überlegen wir uns leider immer zweimal, ob wir wirklich noch an den Strand fahren wollen 😀 Aber gut, dass unser Haus einen Pool hat!

Autos als Lösung?

Autos mieten: Wir haben mit cool location gute Erfahrungen gemacht und da eigentlich durchgehend ein Auto für unsere Wochenendtrips gemietet. Im Gegensatz zu anderen Autovermietungen waren diese auch sehr günstig. Du musst allerdings schauen, da es auch auf das Alter des Fahrers ankommt. Ab 23 ist es meistens günstiger. Ein weiteres Kriterium ist oft auch, wie lange du den Führerschein schon hast. Übrigens: Da La Réunion zu Frankreich gehört, brauchst du nicht extra einen Internationalen Führerschein beantragen. Was aber bei der Autovermietung noch dazu kommt: Die meisten nehmen eine relativ hohe Kaution, die direkt abgebucht wird. Bei uns hat es dann nach der Abgabe des Autos immer ein paar Tage (einmal auch zwei Wochen) gedauert, bis das Geld der Kaution wieder auf dem Konto war. Ansonsten hat aber alles immer reibungslos funktioniert und wenn du lieb fragst, fährt dich nach der Autoabgabe auch ein Mitarbeiter nach Hause (wie gesagt, jeder kennt hier das Busproblem). Einmal hat uns auch einer ein Auto hochgefahren, sodass wir es gar nicht aus der Vermietungsstation abholen mussten.

Ich kenne auch Leute, die sich hier ein Auto gekauft haben und dieses dann nach ihrem Auslandsaufenthalt weiterverkaufen wollen. Und viele meiner réunionnais haben auch selbst ein Auto. Das ist dann natürlich entspannt, wenn dich deine FreundInnen einfach so mitnehmen! Denn mit einem Auto die Gegend zu erkunden, ist meiner Meinung nach der unkomplizierteste Weg!

Kurzer Funfact nebenbei: Kurzer Funfact nebenbei: Hier auf La Réunion gibt es die teuerste Autobahn Europas. Die Route littoral wurde erst dieses Jahr eingeweiht und führt auf hohen Pfählen über das Meer. Der Bau der Straße begann schon 2013.

Radeln auf eigene Gefahr

Es gibt in Saint-Dénis die Möglichkeit, ein Fahrrad auszuleihen. Allerdings habe ich bisher nur eine Station für die An- und Abnahme der Räder gesehen und die zwei Räder, die zur Fahrt bereitstanden, sahen leider nicht so „bereit“ aus. An sich ziehen die Leute hier auch nicht wirklich das Rad als Transportmittel in Erwägung. Ab und zu sehe ich ein paar verirrte Rennradfahrer auf den Straßen. Ich habe erst überlegt, mir ein Rad für die Zeit hier zu kaufen. Bei leboncoin, dem französischen ebay, findest du auch ein paar Anzeigen. Als ich dann aber die Berge und meinen Weg zur Uni gesehen habe, habe ich mich doch schnell dagegen entschieden. Fürs Radfahren musst du hier also entweder extrem (!) sportlich sein oder kein Problem haben, komplett verschwitzt und möglicherweise stinkend in der Uni zu sitzen.

Die schönste Aussicht

Das Transportmittel mit der schönsten Aussicht ist aber eindeutig die téléphérique! Die Seilbahn geht einmal durch den Vorort Saint-Clothilde und verbindet den Marktplatz mit den Bergen. Im Minutentakt kommt eine Gondel. Die Seilbahn fährt auch bis 20 Uhr durch und du kannst dich im Zweifelsfall immer auf sie verlassen. Außerdem fährst du als StudentIn auch wieder kostenlos bzw. wenn du dir das Busticket gekauft hast, gilt es auch zwei Stunden lang für die Seilbahn. Falls es regnet oder dir mal langweilig ist, empfehle ich dir einmal eine komplette Rundfahrt zu machen. Dabei lernst du auch nette Leute kennen, hast eine schöne Sicht (Berge auf der einen Seite, das Meer auf der andere) und zum Sonnenuntergang auch glatt noch eine romantische Stimmung. Kurzum: Warum gibt es keine Seilbahn, die sich über die ganze Insel erstreckt?

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