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Let’s talk about money

Ein Auslandssemester im “Land der Schönen und Reichen” – den Vereinigten Arabischen Emiraten – klingt für viele wie ein kostspieliger Traum. Doch wie finanziert man sich das, und sind die Kosten wirklich so hoch, wie viele denken? In diesem Beitrag möchte ich auf die wichtigsten finanziellen Aspekte meines Aufenthalts eingehen und zeigen, wie ich es geschafft habe, die Kosten zu decken.

Die Währung und der Wechselkurs

Zunächst ein paar allgemeine Fakten: Die Währung der Vereinigten Arabischen Emirate heißt Dirham, abgekürzt AED. Der Wechselkurs liegt derzeit bei ungefähr 1 zu 4, was bedeutet, dass 1 AED etwa 0,25 € entspricht. Die Einführung des Dirhams erfolgte 1971, als sich die sieben Emirate zusammenschlossen.

Im Vergleich zum Euro fühlen sich hier die Scheine mehr nach Plastik an.

Bezahlung vor Ort: Bargeld oder Karte?

Kostenfalle Ausland

Informiert euch vor Antritt der Reise auf jeden Fall über mögliche Kosten im Ausland, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten zahle ich fast alles mit Karte oder Apple Pay – Bargeld kommt hier selten zum Einsatz. Am häufigsten nutze ich meine Visa-Karte von TradeRepublic, da sie keine Fremdwährungsgebühren erhebt. Ein großer Pluspunkt: Ich bekomme bei jeder Zahlung 1 % “Saveback”, das ich direkt in Aktien investieren kann. Wenn ich mal Bargeld abheben muss, fallen für Beträge über 100€ keine Gebühren an, es sei denn, der jeweilige Geldautomat erhebt eine zusätzliche Gebühr. An meiner Uni waren das zum Beispiel 7€ pro Abhebung.

Zur Sicherheit habe ich auch meine Karten von der Sparkasse und ING-DiBa dabei, hoffe aber, sie nicht nutzen zu müssen. Diese Karten erheben hohe Gebühren für Fremdwährungszahlungen oder Abhebungen im Ausland, was ich möglichst vermeiden möchte.

Im Notfall lösen die fast jedes Problem.

Theoretisch könnte ich auch vor Ort ein Konto eröffnen, doch uns wurde davon abgeraten. Der Prozess ist sehr aufwendig und für den kurzen Zeitraum eines Auslandssemesters einfach nicht notwendig.

Die größten Ausgaben: Miete und Lebenshaltungskosten

Der größte Kostenfaktor während meines Auslandssemesters ist die Miete. Ich wohne in einem Einzelzimmer mit Balkon und eigenem Bad im Studentenwohnheim und zahle dafür etwa 530€ pro Monat. In diesem Betrag sind Strom, Internet und Warmwasser bereits enthalten, was die Kosten etwas überschaubarer macht. Für meinen Handytarif mit 5 GB Datenvolumen zahle ich lediglich 7,35€ im Monat. Meine monatlichen Ausgaben für Lebensmittel belaufen sich auf rund 180€, was – im Vergleich zu Deutschland – durchaus moderat ist.

Entgegen vieler Erwartungen ist das Leben hier nicht unbedingt teurer als in Deutschland. Während einige westliche Markenprodukte etwas mehr kosten, sind Grundnahrungsmittel deutlich günstiger. Zum Beispiel kostet hier ein Baguette vom Bäcker 0,72€.

Frisch vom Bäcker für 1,25€.

Einmalige Kosten: Flüge, Versicherung und Visum

Krankenversicherung im Ausland

Fragt vor eurem Auslandssemester bei eurer Krankenkasse nach, ob ihr auch dafür versichert seid. Meistens gibt es Pakete, welche man für längere Reisen dazu buchen muss.

Die einmaligen Ausgaben für mein Auslandssemester setzen sich vor allem aus drei Punkten zusammen. Die Flüge haben mich etwa 760€ gekostet, die Krankenversicherung rund 200€ und das Visum inklusive aller Formalitäten etwa 480€.

Ein großer Vorteil ist, dass ich an der Ajman University, einer Partneruniversität, studiere. Dadurch muss ich nur die regulären Semestergebühren meiner Heimatuniversität bezahlen, die sich nach Rückerstattung des Semesterticket-Anteils auf 162,60€ belaufen.

Alltagsausgaben und Mobilität

Die ersten Wochen waren natürlich etwas teurer, da ich mir grundlegende Haushaltsgegenstände wie Geschirr und Putzmittel zulegen musste. Anders als viele meiner Kommilitonen gehe ich fast täglich selbst einkaufen, anstatt Online-Bestellungen aufzugeben. Der nächste größere Supermarkt ist nur 850 Meter entfernt und bietet eine riesige Auswahl zu günstigen Preisen. Online-Bestellungen sind zwar bequem, kosten aber meist etwas mehr.

Ein weiterer Kostenpunkt sind Ausflüge und Reisen, die während des Semesters anfallen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind hier im Vergleich zu Deutschland sehr günstig. Für ein Busticket über 5 Kilometer zahle ich etwa 1,15€, und eine 30-minütige Fahrt mit der Metro in Dubai kostet nur 1,60€. Während meines Urlaubes in Dubai, bin ich oft E-Bike gefahren. Für 24 Stunden zahlt man hier gerade einmal 5€. Auch Taxis sind preiswert: Eine 47 Kilometer lange Fahrt nach Dubai kostet etwa 34€.

Mit der Aussicht fahre ich doch gerne Fahrrad.

Wenn es ums Essen gehen geht, ist man hier oft günstiger dran als in Deutschland. Eine ordentliche Mahlzeit in einem Restaurant kostet in der Regel rund 12€, wobei es nach oben natürlich keine Grenze gibt. Trotzdem kann man, wenn man auf die Preise achtet, in den Emiraten günstiger leben als in Deutschland.

Unterstützung durch Familie, Stipendien und Nebenjobs

Glücklicherweise werde ich von meiner Familie unterstützt. Meine Eltern übernehmen die Miete und die Flüge, und ich habe zudem ein kleines Budget von dem Rest meiner Familie für Ausflüge und sonstige Ausgaben erhalten. Darüber hinaus bekomme ich 200 € monatlich für meine Tätigkeit bei Studieren Weltweit, was einen großen Teil meiner monatlichen Kosten deckt.

HAW International

Das Stipendium richtet sich speziell an Studenten von Hochschulen Angewandter Wissenschaft (Fachhochschule).

Obwohl ich bei den Stipendien HAW International und PROMOS leider abgelehnt wurde, konnte ich von meiner Hochschule (Hochschule Darmstadt) ein Hochschulstipendium in Höhe von 900 € erhalten. Da ich bereits eine Ausbildung abgeschlossen und nebenbei als Werkstudent gearbeitet habe, war ich leider nicht für das Auslands-BAföG qualifiziert. Trotz allem bin ich optimistisch, dass ich am Ende meines Semesters mit einer ausgeglichenen Rechnung nach Hause zurückkehre.

PROMOS Stipendium

Bei dem Stipendium läuft die Bewerbung und die Vergabe komplett über die eigene Hochschule.

Fazit: Kosten nicht scheuen, Chancen nutzen

Ich kann nur jedem, der Interesse an einem Auslandssemester hat, raten, sich nicht von den vermeintlich hohen Kosten abschrecken zu lassen. Es gibt zahlreiche Fördermöglichkeiten, und wenn man in Europa mit ERASMUS unterwegs ist, wird das Ganze noch günstiger. Einige der Correspondents haben DAAD-Stipendien erhalten oder sind mit ERASMUS gefördert worden. Wer Fragen oder Interesse hat, sollte sich unbedingt an die anderen Correspondents wenden.

Ein Auslandssemester bietet nicht nur kulturelle und akademische Bereicherung, sondern kann auch eine finanzielle Herausforderung sein – doch mit der richtigen Planung und Unterstützung ist es definitiv machbar!

Hast du noch Fragen?

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