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So lebt Tallinn: Wohnungssuche in der estnischen Hauptstadt


Wo werde ich eigentlich wohnen? Das ist wohl eine der ersten Fragen, die sich vor einem Auslandsaufenthalt stellen. Auch ich habe mir damals den Kopf darüber zerbrochen, wo ich in Tallinn unterkommen würde. Denn wenn in kalten estnischen Winternächten die Temperaturen auf frostige -30°C fallen, möchte wirklich niemand im Freien schlafen. Und im Sommer macht sich ein echtes Zimmer auch nicht schlecht. Dann ist es nämlich fast 24 Stunden lang hell und ein lichtdichter Vorhang Voraussetzung für einen gesunden Schlaf. Wie findet man also eine Bleibe in Tallinn?

Wohnheim

Zunächst einmal Entwarnung: Wer einen ERASMUS-Platz an der Tallinn University (TLU) erhalten hat, dem wird ein Zimmer im Studentenwohnheim garantiert. Auf der Straße muss also niemand schlafen. Bei der Online-Bewerbung an der TLU gibt man einfach an, dass man einen Wohnheimsplatz benötigt und bekommt dann das entsprechende Bewerbungsformular zugeschickt. Je früher man die Bewerbung ausfüllt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, einen Platz im Wunschwohnheim zu erhalten. In Tallinn gibt es mehrere Studentenwohnheime. Wer Kurse an der Tallinn University belegt, zieht am besten in das Karu 17-Dormitory  – das liegt nur wenige Schritte von Altstadt, Hafen und der Universität entfernt. Außerdem ist es mit knapp 118 € (inkl. Nebenkosten) die billigste Unterkunft.

Bett iin einem Zimmer, an der Wand Fotos und LandkartenBett im Karu17-Wohnheim

Das G4S-Dormitory befindet sich im Stadtteil Kristiine und ist vor allem für Studierende der Technischen Universität praktisch gelegen. Die Wege ins Stadtzentrum (und damit auch zur TLU) sind hier etwas länger, mit den kostenlosen öffentlichen Verkehrsmitteln aber leicht zu bewerkstelligen. Blöd nur, wenn nach Mitternacht kein Bus mehr fährt. Taxen sind in Tallinn aber glücklicherweise erschwinglich. Wenn man sich mit ein paar Leuten zusammentut, zahlt jeder nur 1-2 € für die nächtliche Heimfahrt.

Im G4S-Wohnheim

Im G4S-Wohnheim

Etwas besser gelegen ist das TeKo-Dormitory, das immerhin noch in Laufweite (20 Minuten) von der TLU entfernt ist. Außerdem ist man vor hier am schnellsten am Flughafen und Busbahnhof. Dafür ist die Ausstattung der TeKo-Zimmer deutlich schlechter als die der (frisch renovierten) G4S- und Karu17-Wohnheime.

Man kann auch sein Glück versuchen und sich bei externen Wohnheimen bewerben wie dem Muusa Majutus (Wohnheim für Studierende der Kunst- und Musikakademie) oder dem Academic Hostel (auf dem Campus der Technischen Universität).

Zu beachten ist allerdings, dass man sich ein Wohnheimszimmer in der Regel mit einer anderen Person teilt. Und ja, ich spreche vom Schlafzimmer. Ein halbes oder gar ganzes Jahr auf engem Raum mit einer bis dato fremden Person im Zimmer schlafen? Zunächst eine merkwürdige Vorstellung. Aber viele Studierende, die ich getroffen habe, waren positiv überrascht und haben sich gut arrangiert mit der Situation. Tatsächlich sind die Wohnheime eine gute Möglichkeit, um schnell Anschluss zu finden. Aus vielen Zimmergemeinschaften werden mit der Zeit echte Freundschaften.

Große KücheKüche und Bad teilt man sich mit anderen Studierenden.

Ein deutliches Minus ist allerdings die Tatsache, dass es eine Einlasskontrolle ins Wohnheim gibt. Tag und Nacht überprüft eine Wachperson, wer das Gebäude betritt und notiert sich die Namen von Besuchern. Übernachtungsgäste müssen vorher angemeldet werden und dürfen nur eine bestimmte Anzahl an Nächten bleiben. Für mich war diese rigide Überwachung der entscheidende Grund GEGEN das Wohnheim. Einerseits mag das Kontrollsystem zwar zur Sicherheit im Wohnheim beitragen. Andererseits nimmt es meiner Meinung nach auch viel Privatsphäre. Zudem ist Tallinn wirklich kein derart gefährliches Pflaster, das eine solche Überwachung gerechtfertigt wäre.

Fazit: Wer sich mit der eingeschränkten Privatsphäre arrangieren kann, für den ist das Wohnheim eine unkomplizierte und preiswerte Wohnmöglichkeit.

Privater Wohnungsmarkt

Alternativ kann man sich auf dem freien Wohnungsmarkt nach einem Zimmer umschauen. Tallinn ist die teuerste Stadt Estlands und gerade zum Wintersemester ist der hiesige Wohnungsmarkt umkämpft (auch wenn die Lage nicht so akut wie z.B. in Berlin ist). Klassische WGs gibt es seltener als in deutschen Uni-Städten, aber sie existieren. Am besten wird man über Facebook-Gruppen fündig, zum Beispiel hier:

Außerdem vermieten mehrere Immobilienfirmen einzelne Zimmer bzw. Wohnungen an Studierende:

Auch wenn es verlockend ist, direkt nach der ERASMUS-Zusage auf Wohnungssuche zu gehen, wird dies wenig erfolgsgekrönt sein. Der Großteil der Angebote wird nämlich recht kurzfristig zu Semesterende (Juni/Juli bzw. Dezember/Januar) freigeschaltet.

Zu beachten ist, dass die Nebenkosten in Estland hoch ausfallen können. Gerade im Winter fallen immense Heizkosten an. Deshalb vor dem Abschluss eines Mietvertrages umbedingt prüfen, wie viele Kosten zur Kaltmiete hinzukommen. Insgesamt ist mit Mietpreisen zwischen 250 und 450 € zu rechnen.

Fazit: Mehr Privatsphäre, allerdings zu höheren Preisen.

Hostel

Eine weitere Alternative ist die Unterkunft im Hostel. Viele Hostels bieten günstige Konditionen für Studierende, die mehrere Monate bleiben möchten. Angeboten werden dabei sowohl preiswerte Mehrbettzimmer als auch Einzelzimmer. Die Kosten für letztere sind zwar etwas höher (320-500 €, oft inklusive wöchentlicher Reinigung). Dafür bekommt man im Hostel eine tolle, internationale Atmosphäre geboten. Mancherorts kann man vergünstigt wohnen, wenn man ein paar Stunden in der Woche im Hostel mitarbeitet. Mein persönlicher Favorit ist das Euphoria-Hostel, das eine eigene Etage nur für Langzeitmieter bereitstellt und eher an eine große WG erinnert.

Fazit: Super Service und gute Atmosphäre, aber teuer.

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