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Vom Master in Deutschland in den Bachelor im Ausland: Ein Zwischenfazit

Mein Weg ins Auslandssemester war und ist etwas unkonventionell: Ich habe mich auf Erasmus-Plätze beworben, die für meinen Master in Deutschland eigentlich gar nicht angeboten werden. Statt wie an meiner Heimatuni im Master Kinder- und Jugendmedien – beziehungsweise ein ausländisches Äquivalent – zu studieren, studiere ich jetzt einen Bachelor of Arts an einem irischen College. Wie sinnvoll ist das? Zu dieser Frage ziehe ich in diesem Beitrag ein Zwischenfazit.

Ich fasse nochmal kurz zusammen, wie es dazu kam, dass ich jetzt einen Bachelor in Irland studiere. Mein persönliches Ziel für das Auslandssemester ist es, aus meinem deutschen Alltag rauszukommen, neue Perspektiven kennenzulernen und mich für die Zeit nach dem Studium zu orientieren. Wo genau ich mein Auslandssemester verbringen werde, war dafür erstmal zweitrangig. Mein Problem bei der Auswahl des Gastlandes: Englisch ist die einzige Sprache, die ich auf einem ausreichend hohen Niveau für ein Auslandsstudium spreche. Hinzu kommt: Ich wollte unbedingt mit dem Erasmus-Programm ins Ausland gehen, weil Finanzierung und Organisation vergleichsweise einfach funktionieren. Mein Studienfach Kinder- und Jugendmedien ist gleichzeitig so spezifisch, dass meine Uni dafür genau zwei Austauschplätze bereithält, in Frankreich und Tschechien. Beides kam für mich nicht infrage. Für einen Platz in Frankreich reicht mein Französisch nicht, Tschechien hat mich nicht so angesprochen. Also habe ich versucht, die Möglichkeiten zu erweitern.

Eine lange Liste anderer Austauschplätze

Auf der Website meiner Uni gibt es eine Liste mit allen Erasmus-Plätzen und den zugehörigen Studienfächern. Darunter: Viele Angebote für den Bachelor in Kommunikationswissenschaften, auch in englischsprachigen Ländern. Weil Kommunikationswissenschaften auch Teil meines Studiums sind, habe ich mich genau da nach passenden Plätzen umgesehen. Und bin fündig geworden: Limerick in Irland und Tartu in Estland konnten alle meine Kriterien erfüllen. Mit dieser Erkenntnis im Gepäck habe ich dann den betreuenden Dozentinnen meiner Heimatuni und auch meinem Studiengangskoordinator geschrieben und mir ein Feedback eingeholt: Wie hoch ist die Chance, dass ich mich erfolgreich auf diese Plätze bewerbe? Würden sie so ein Erasmus-Semester auch mir als Masterstudentin empfehlen?

Zweimal grünes Licht

Letztendlich konnte ich mich auf beide Plätze bewerben. Bewerber*innen aus anderen Studiengängen werden allerdings nur nachrangig berücksichtigt. Heißt: Meine Aussichten auf einen Austauschplatz waren grundsätzlich geringer. Entschieden habe ich mich dann für Limerick als Erstwahl, weil ich wusste, dass das Interesse an den Plätzen in Tartu sehr groß ist. Ich wollte meine Chancen, überhaupt einen passenden Platz zu finden, maximieren. Siehe da: Mit Limerick hat es geklappt.

Und, wie ist es jetzt als Masterstudentin im Bachelor-Programm?

Anders. Das merke ich auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Viele meiner Kommilition*innen sind einige Jahre jünger als ich, auch das Niveau und die Art der Wissensvermittlung im Bachelor scheinen anders als im Master. Die Eingewöhnung in dieses Konstrukt brauchte etwas Zeit. Für mich persönlich hat es sich aber gelohnt: Dadurch, dass ich schon im Master studiere, hatte ich hier in Limerick eine viel größere Auswahl an Kursen. Ich darf Kurse aus dem ersten Bachelor-Jahr genauso belegen, wie Kurse aus dem vierten Bachelor-Jahr. Der Bachelor of Arts ist hier außerdem sehr breit gefasst. Neben Kursen aus der Medien- und Kommunikationswissenschaft konnte ich auch Kurse in den Fächern Geographie, Theater oder Geschichte wählen. Jetzt belege ich hier im Schwerpunkt Kurse aus der Psychologie. Ohne, dass ich explizite Vorerfahrung aus diesem Fachbereich hatte oder gebraucht hätte – ist ja ein Bachelor-Kurs. Die Kenntnisse kann ich auch in meinem eigentlichen Fachbereich der Kinder- und Jugendmedien anwenden und erfülle mir ganz nebenbei auch noch einen kleinen Traum. Psychologie als Fach reizt mich schon sehr lange.

Als Masterandin im Bachelor zu studieren, nimmt auch Druck. Nach sechs Jahren Studium weiß ich, wie ich am besten lerne, kann Hausarbeiten schreiben, Präsentationen halten, Studien lesen. Das alles erleichtert mir das Studienleben sehr und gibt mir nochmal mehr die Möglichkeit, mich auf mein eigentliches Ziel zu fokussieren: rauskommen, neue Perspektiven kennenlernen, mich orientieren. Pro-Tipp am Rande: Funktioniert noch besser, wenn ihr verhindern könnt, eure Masterarbeit mit ins Ausland zu nehmen.

Mein Zwischenfazit

Als Masterstudentin ein Bachelor-Programm im Ausland zu absolvieren, kann sinnvoll sein und ist machbar. Im Studium nimmt es Druck, die Herausforderungen liegen dafür in anderen Bereichen. Ein Blick über die Angebote des eigenen Studiengangs hinaus lohnt sich auf jeden Fall und mit einer Hand voll Mails an die richtigen Personen lässt sich auch schnell herausfinden, ob und wie ihr eure Möglichkeiten auf ein Auslandssemester erweitern könnt. Also: Probieren und Studieren. (Sorry für den schlechten Wortwitz am Ende.)

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