Campus-Uni ist eine britische Bezeichnung für eine Uni, die Studierendenunterkünfte, Lehr- und Forschungseinrichtungen und Freizeitaktivitäten an einem Standort vereint. Eine Campus-Uni bietet nicht nur ein umfassendes akademisches Umfeld, sondern schafft auch eine lebendige Gemeinschaft und kann dir den Studienalltag in verschiedenster Weise deutlich erleichtern.

Der Campus in Reading

Auf dem Campus in Reading gibt es viele Wohnheime, die rund um die ganzen anderen Gebäude wie Bibliothek, Unterrichtsräume, Cafés et cetera verteilt sind. Von den meisten Wohnheimen aus beträgt der Fußweg zu den zentralen Gebäuden in der Regel 8 bis 15 Minuten. Die Wohnheime unterschieden sich hinsichtlich Renovierung, Zimmergröße, eigenem Bad, Küche und Anzahl der Mitbewohner. Dementsprechend schwanken auch die Preise. Ich wohne im günstigsten Wohnheim und zahle 600 Pfund im Monat, das teuerste Wohnheim liegt bei 915 Pfund im Monat. Außerdem gibt es eher ruhigere und sehr belebte Wohnheime.

Grundsätzlich ist es so, dass die meisten Auslandsstudierenden und die ganzen Erstsemester, hier „Fresher“ genannt, auf dem Campus wohnen. Nach einem Jahr Uni, wo sich schon enge Freundschaften gebildet haben, ziehen viele Fresher in die umliegenden Häuser, außerhalb vom Campus. Ein Haus mit seinen Freunden zu mieten (insgesamt etwa 1500 Pfund im Monat für 5 Personen, also etwa 300 Pfund pro Person) ist günstiger, als auf dem Campus zu leben und man hat mehr Freiheiten, ist aber trotzdem sehr nah am Campus.

Wie bereits erwähnt, gibt es einige Vorteile direkt auf dem Campus zu leben. Hier sind meine 5 Gründe.

1. Du bist mitten im Geschehen

Ich liebe die Campus-Bubble. Der Campus fühlt sich wie eine eigene kleine Stadt an. Alle leben, studieren, essen und feiern hier. Es entsteht ein starkes Gemeinschaftsgefühl.

Außerdem finden auf dem Campus viele Veranstaltungen statt, die dich mit anderen vernetzen. Fast täglich finden kostenlose Events wie Wellbeing Nights mit Masken und Snacks, Crafting Workshops, Paint and Sip-Events oder Ähnliches statt.

2. Soziale Kontakte

Im Besten Fall wohnen deine Freunde sogar in deinem Wohnheim. Aber auch wenn nicht, weit weg wird es nicht sein. Dadurch, dass alle auf dem Campus leben und alles zu Fuß erreichbar ist, ist es viel leichter, das soziale Leben aufrechtzuerhalten. Ich habe das Gefühl, dass spontane Verabredungen viel häufiger zustandekommen, weil ich eben „schnell mal rüber laufen kann“.

3. Es ist sehr praktisch

Natürlich ist es auch sehr praktisch und zeitsparend, dass du alles auf dem Campus finden kannst. Du hast keinen langen Weg zur Uni, Einkaufsmöglichkeiten, verschiedene Freizeitmöglichkeiten, Cafés, Ausgehmöglichkeiten… theoretisch müsste ich den Campus gar nicht verlassen.

4. Akademische Unterstützung

Die Nähe zu Dozenten und Professoren auf dem Campus ermöglicht eine engere Zusammenarbeit und den leichteren Zugang zu Unterstützung. Außerdem gibt es zahlreiche weitere Unterstützungseinrichtungen, wie Lernzentren oder zusätzliche Ressourcen, die einem zur Verfügung gestellt werden.

Beispielsweise gibt es auf dem Campus ein rund um die Uhr geöffnetes Studio, in dem sich die Studierenden künstlerisch entfalten können – sofern sie Module aus diesem Bereich belegt haben. Die Materialien werden gestellt und sie können jederzeit vorbeikommen und an ihren Projekten arbeiten.

5. Vielfalt

Auf dem Campus treffen verschiedene Menschen aus verschiedenen Kulturen und Hintergründen aufeinander. Dadurch, dass alle so eng miteinander vernetzt sind und zusammenleben, kommst du viel schneller mit Menschen anderer Studiengänge und anderer Herkünfte in Kontakt. Das bietet dir die tolle Gelegenheit, Neues zu lernen und die eigene Weltsicht zu erweitern.

Ich kann dir nur empfehlen das Campus-Leben auszuprobieren und vielleicht dein Studienland sogar danach auszuwählen, ob es einen Campus gibt oder nicht. Es ist eine einmalige Erfahrung, die sich total vom Studienalltag in Deutschland unterscheidet.