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Meine ersten Tage in Lissabon wo ist der Pausenknopf?


Ich bin jetzt seit fast zwei Wochen im Auslandssemester in Lissabon. Wenn ich auf die ersten Tage zurückblicke, fühle ich mich, als wäre ich in ein buntes Computerspiel gehüpft und jeder Tag besteht aus neuen Erlebnissen und Challenges. Es gibt keinen Pausenknopf, die Zeit fließt ins Meer…

Neue Eindrücke

Mein erster Gedanke, als ich in Lissabon ankam, war: Die Luft riecht anders. Weicher, wärmer, Frühlingsluft. Das erste, was ich sah, waren Palmen in der Ferne und das Bild vermischte sich mit der Luft und ich wusste, dass es gute Monate werden würden. Das nächste, was kam, war ein Schwall von neuen Eindrücken, Bildern, Stimmungen. Volle U-Bahnen, die entgegen der Fahrtrichtung fahren, viele laute Menschen und lebendige Straßen, kleine Gässchen die nachts zum Leben erwachen, Kopfsteinpflaster und feuchte, stickige Luft, Obdachlose in Zelten und flatternde Wäsche vor bunten Häuschen, Baustellen und ein stetes Summen an Geräuschen, das sich durch die Straßen zieht und die Stadt lebendig erscheinen lässt. Jede Ecke war neu, auch das Lachen und die Melodie der Worte auf den Straßen, Häuser mit fremden Gesichtern, die ich mochte, weil sie mir freundlich erschienen und ein neuer Beat der Stadt, der voller Leben war und gleichzeitig klang, wie aus einer alten Zeit erwacht.

Neue Wohnung

Jetzt nach fast zwei Wochen in meinem kleinen Zimmer spüre ich schon einen Anflug von Vertrautheit, wenn ich die Tür hinter mir schließe. Ein Gefühl von Zuhause. Ich weiß noch, dass die Wohnung auf mich sehr schick wirkte und neu und aufgeräumt, als ich sie das erste Mal betrat. Ein bisschen wie in einem Ausstellungshaus, wie wenn niemand in ihr leben würde. Der Vermieter wirkte nett und sehr engagiert. Er stand auf einer Leiter, als ich in mein neues Zimmer kam, und montierte die Deckenlampe. Seitdem wurde noch einiges in meinem Zimmer von ihm erneuert, der alte etwas müffelige Schrank wurde gegen einen neuen ausgetauscht, im Bad rankt sich jetzt eine Plastikpflanze um das Klo und die nasse Stelle in der Ecke meines Zimmers wurde elegant überklebt. Man kann dem Vermieter auf jeden Fall nicht nachsagen, dass er nicht bemüht ist, die kleinen Makel der Wohnung zu beseitigen oder wenigstens zu kaschieren.

Nach und nach lernte ich auch meine Mitbewohnerinnen kennen: Melanie aus den Niederlanden, Lilla aus Ungarn und Heloisa aus Brasilien. Mein Fazit nach zwei Wochen: Ich fühle mich mit ihnen sehr wohl in einer Wohnung. Ein absoluter Pluspunkt der Wohnung ist die Lage. Ich bin hier mitten im Zentrum (leider auch im Touristenzentrum). Aber die Anbindung ist unschlagbar und sowieso ist fast alles, außer meine Uni, zu Fuß erreichbar. Ein Minuspunkt sind die Renovierarbeiten am Haus, das gegenüber meines Fensters liegt.

Neue Menschen

Im Normalfall kennt man im Auslandssemester erstmal niemanden. Das kann am Anfang etwas beängstigend sein. Das Gute ist: Es geht allen so. Gerade als Ersamus-Student/in fühlt man sich von Anfang an einer Gruppe zugehörig – und die ist in Lissabon riesig. Das heißt allerdings auch, dass man schnell in der Erasmus-Blase gefangen ist und keinen Kontakt zu Portugiesen aufbaut. In Lissabon gibt es nicht nur eine, sondern zwei Erasmus-Organisationen, ESN (Erasmus Student Network) und ELL (Erasmus Life Lisboa). Beide Netzwerke organisieren Veranstaltungen, Ausflüge und Parties für Erasmus-Studierende. Im Februar findet hier jeden Tag mindestens ein Event statt. Um teilnehmen zu können, muss man sich allerdings für 15 bzw. 20 Euro eine Mitgliedskarte der jeweiligen Organisation kaufen. Ich dachte anfangs, es gäbe nur eine Organisation und habe mir eine Karte von ESN gekauft. Beide Organisationen bieten aber vergleichbare Veranstaltungen an. Ich war mittlerweile auf drei ESN-Events – Pubcrawl, Barbecue und Surfkurs. Alle waren gut, zum Leute kennenlernen allemal. Und es war auf jeden Fall eine Erfahrung, viel zu süßen Sangria aus dem Kanister zu trinken und in Unterwäsche durchs Barrio Alto zu rennen.

Um neue Leute und vor allem Portugiesen kennenzulernen, kann ich aber nur empfehlen, eigenen Hobbys oder neuen Hobbys, die man gern ausprobieren will, nachzugehen. Für viele Sportarten gibt es Facebook-Gruppen. Da mein allerliebstes Hobby das Slacklinen ist, bin ich schon in Deutschland der Slackline Lisboa Facebook Gruppe beigetreten, aus der am Wochenende fast immer jemand im Park am Slacklinen ist.

Neue Uni: Universidade Católica Portuguesa

Die Universidade Católica Portuguesa ist eine private Universität und daher eine der besten der Stadt. Um an der Uni zu studieren, müssen die Portugiesen ordentlich Studiengebühren hinlegen. Die Kurse haben daher ein recht hohes Niveau, wobei ich das selbst noch nicht abschließend beurteilen kann, da heute erst meine zweite Woche an der Uni anbricht. Was ich allerdings aus der ersten Woche mitgenommen habe, ist, dass sowohl Dozentinnen und Dozenten, als auch Studierende außerordentlich engagiert sind. Meine Seminare finden alle in kleinen Gruppen statt, und die Studierenden sind immer voll dabei und diskutieren auch untereinander. Auf jeden Fall ist es eine sehr lockere Atmosphäre und ich bin gespannt, was das weitere Semester so bringt.

Neue Level und der Pausenknopf

Die ersten Tage in meinem Auslandssemester waren aufregend. Und schön. Und viel. Viele neue Leute, neue Situationen, soziale Interaktionen, Sachen, Orte… So viel neues, dass ich mich fühle, als hätten die Ereignisse der letzten Tage eigentlich Wochen, wenn nicht gar Monate in meinem Leben einnehmen müssen. Ich muss jetzt erstmal ein paar Tage den Pausenknopf drücken. Alles tiefer in mein Hirn sickern lassen. Den Kopf ins Meer stecken und die Zeit einatmen.

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