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WG-Leben in São Paulo: Hast du an das Klopapier gedacht?

In meiner brasilianischen WG eine gar nicht mal so unwichtige Frage. Denn hier haben alle ihr eigenes Klopapier und bei Bedarf muss dieses mit in das Badezimmer genommen werden! Das und was sonst noch so anders ist, erfahrt ihr hier.

Ein paar Vorworte: In meiner WG gibt es relativ viele Vorschriften, das ist aber keinesfalls in jeder Wohngemeinschaft in Brasilien so! Bevor ich hierhergekommen bin, waren mir einige davon nicht bewusst und ich war ein wenig überrascht. Daher habe ich diese und ein paar weitere Sachen, die in WGs hier anders sein könnten, für euch aufgeschrieben. Ich hoffe, ihr könnt ein wenig mit mir mitlachen und seid genauso wie ich von einigen Dingen überrascht. Schreibt mir gerne, was für euch neu war, euch auch schon begegnet ist, oder ein No-Go wäre!

Keine persönlichen Gegenstände

In den gemeinschaftlich genutzten Räumen dürfen keine persönlichen Gegenstände liegen gelassen werden. Das mag zunächst nicht überraschend erscheinen. Zumindest bis man erfährt, was ein persönlicher Gegenstand alles so sein kann. In der Küche beispielsweise gehören nämlich sowohl das dreckige als auch das abgewaschene Geschirr dazu – beides soll sofort gewaschen, getrocknet und verräumt werden. Auch Spüli, Lappen und Schwämme sollte jeder für sich kaufen und nach Benutzung wieder wegräumen.

Und was das Bad angeht: JA, auch Klopapier und Handtücher sind persönliche Gegenstände. Deshalb dürfen auch die nicht im Bad gelassen werden, sondern werden bei Benutzung mitgenommen. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich nach 30 Stunden Flug ein wenig überrascht war!

Mittlerweile halte ich mich nicht mehr vollständig an diese Regel im Bad und lasse Seife und Klopapier einfach für alle stehen. Da ich auch normalerweise nicht allzu viele Dinge im Badezimmer habe, fällt mir diese Regel dann gar nicht mehr so schwer. Ich denke, ich würde mich mit der Regel der persönlichen Gegenstände unwohl fühlen, wenn meine Mitbewohnerinnen und Mitbewohner distanzierter wären. Da sie aber alle sehr nett sind, entsteht keine angespannte Stimmung. Das ist eben die Hausregel, die alle ein wenig nervt, die aber auch alle akzeptieren. Und es gibt auch einen Vorteil: Denn Küche und Bad sind wirklich immer sauber und ordentlich!

Die Beleuchtung

Ich glaube, dass wir in Deutschland ein wenig etwas mit dem Licht haben, vielleicht bin es aber auch nur ich. Schreibt mir gerne, ob ihr das ähnlich wahrnehmt, oder ob das bei euch anders ist! Hier ist was ich meine: Wenn ich zuhause in Deutschland bin, habe ich fast nie nur eine Lampe an, sondern meistens zwei bis drei Lichter in verschiedenen Ecken im Zimmer. Direktes Licht benutze ich nur, wenn es unbedingt nötig ist. Sonst mag ich immer lieber indirekte Beleuchtung und nutze mehr als eine Lampe um verschiedene Helligkeiten und Stimmungen kreieren zu können. Das Deckenlicht stelle ich selten an. Und auch die Lichtfarbe sollte stimmen. Also nicht kalt-weiß, um keine „Krankenhausbeleuchtung“ im Zimmer zu haben, am besten ist ein leichter Gelbschimmer.

In Brasilien macht man sich da, aus meiner Erfahrung, etwas weniger Sorgen und bevorzugt direktes, weißes Licht. Und außerdem ist es keine Überraschung, dass in dem Haus, in dem ich hier wohne, keine einzige Lampe einen Schirm hat und es nicht eine einzige Stehlampe, Wandlampe oder andere Form von Beleuchtung gibt. Jedes Zimmer hat genau eine Lampe, mit Fassung und eine Glühbirne. Die direkt an die Decke geschraubt ist.

Eine Glühbirne hängt direkt an der Decke.
Die Lampen in unserem Haus sehen alle so aus: Die Glühbirnen werden direkt an einem Sockel an der Decke befestigt, Lampenschirme sucht man dabei vergebens.

Das ist etwas, das mich dann doch stört. Mein brasilianischer Freund macht sich da regelmäßig lustig über meine „Neurose“ mit dem indirekten Licht, aber zumindest in meinem Zimmer werde ich da noch ein bisschen etwas ändern!

Außerdem funktionieren die Lampen in Küche und Flur über einen Bewegungssensor. Das ist praktisch im Flur, aber ein wenig nervig in der Küche während man isst. Meine eine Mitbewohnerin und ich machen so regelmäßig halbe Tänze während des Abendessens, damit das Licht an bleibt.

Ich bin mit Abstand die Jüngste

In São Paulo wohnen vergleichsweise viele Menschen in geteilten Wohnräumen, auch wenn sie schon nicht mehr studieren. Das liegt daran, dass Wohnen hier teurer als in anderen brasilianischen Regionen ist und die Stadt bereits dicht bebaut wurde. Daher sind meine Mitbewohnerinnen und Mitbewohner deutlich älter als ich und manche haben aber auch schon Kinder in meinem Alter.

Eine ungewöhnliche Lösung für Streit in der Küche

Um in der WG Streit ums Essen, oder Putzen zu vermeiden, gibt es in der Küche eine Kamera. Das scheint in São Paulo mehr oder weniger üblich zu sein – ich habe mit einigen Freundinnen und Freunden darüber geredet und ein paar waren überrascht, andere wiederum kannten so etwas schon aus eigenen WGs. Am Anfang fand ich den Gedanken komisch, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt.

Der Besuch zahlt

Leider auch nicht ungewöhnlich in São Paulo: Wenn uns Freunde besuchen und sie bis nach 22Uhr bleiben, müssen sie für diese und jede weitere Übernachtung zahlen. Für mich ist das manchmal etwas frustrierend, da ich gerne Freunde nach Hause einladen würde und es das erschwert. Allerdings sind meine Vermieter auch verständlich und als nun mein Freund für drei Wochen bei mir gewohnt hat, haben sie mir einen fairen Preis gemacht.

Frische Blumen jeden Tag

Ein Detail, dass ich liebe, ist dass meine eine Mitbewohnerin immer Blumen sammeln geht. Sie bereitet dann kleine Blumensträuße für die Küche, aber auch für jeden von uns für die Zimmer vor, so ist unsere Wohnung immer grün beziehungsweise bunt!

Ein Mädchen sitzt an einem Schreibtisch mit Kaffeetasse und Obst. Im Hintergrund ein paar Blumen.
Meine Mitbewohnerin sammelt uns jede Woche neue kleine Blumensträuße zusammen, das macht das Lernen direkt schöner!

Mein Fazit zu der Wohnsituation

Auch wenn meine Wohngemeinschaft keine klassische WG ist, bin ich zufrieden, hierher gefunden zu haben. Meine Mitbewohner und Mitbewohnerinnen sind alle sehr nett und haben mir bei der Ankunft sehr geholfen! Mein Zimmer ist auch sehr schön, denn es ist groß und hell. Besonders praktisch für mich – ich wohne hier nah an der Uni. Bis zum Campus muss ich nur 10 Minuten laufen. Außerdem ist die Straße, an der sich die WG befindet, sehr ruhig obwohl sie gut angebunden ist.

Man sieht aus der Perspektive der ersten Person einen Laptop auf einem Schoß, im Hintergrund ein Fenster und ein Schreibtisch.
Und so sieht es dann ungefähr aus, wenn ich hier einen Blog-Beitrag für euch schreibe!

Wenn ihr jetzt noch wissen wollt, wie ich diese Wohnung gefunden habe, schaut euch doch meinen letzten Blog-Beitrag an! Wenn ihr noch Fragen habt, euch andere Themen interessieren, oder ihr eine Anmerkung machen wollt, schreibt mir gerne. 🙂

Hast du noch Fragen?

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