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Wenn die ersten Tage schwer sind was tun bei Heimweh?


Für mich ist Südkorea das erste Reiseziel außerhalb von Europa, trotz großer Vorfreude hat mich der Kulturschock ziemlich kalt erwischt. Mein Heimweh war in den ersten Tagen dementsprechend recht stark, aber ich habe verschiedene Möglichkeiten gefunden, damit umzugehen.

Sich für ein Auslandssemester zu entscheiden, ist in jedem Fall gewinnbringend. Eine neue Kultur kennenzulernen und sich einer fremden Situation auszusetzen hilft sehr dabei den eigenen Horizont zu erweitern! Gepaart mit persönlichen Gründen ist das die Motivation, die ich mir in den ersten Tagen immer wieder bewusst gemacht habe. Die Sprachbarriere, das fremde Umfeld und die weite Entfernung von meiner Familie und meinen Freunden haben mir in den ersten Tagen nämlich sehr zu schaffen gemacht. Falls du dich für ein Auslandssemester entscheiden willst und genau davor Angst hast (oder du gerade in deinem Zielland angekommen bist), kannst du hier sehen, wie ich gegen Heimweh, Sprachbarrieren und Kulturschock vorgegangen bin.

Du bist nicht allein…?

Am meisten hatte ich mit dem Gefühl der Einsamkeit zu kämpfen. Tagsüber habe ich mich also so viel es ging mit anderen Internationals und Kommilitonen getroffen und meinen Buddy angeschrieben. Auch der regelmäßige Kontakt zu Freunden und Familie in der Heimat, half mir weiter, mich nicht so alleine zu fühlen. Falls du Freunde hast, die auch ein Auslandssemester machen oder gemacht haben, schreibe sie auf jeden Fall an! Die verstehen am besten, was dir zu Beginn schwer fällt und was du dagegen tun kannst.

In den Momenten, in denen gerade niemand zum reden da war, habe ich versucht, eine Art neuen Alltag zu entwickeln. Dazu zählen regelmäßige Mahlzeiten, ein möglichst ausgeglichener Schlafrhythmus (auch wenn der Jetlag einem anfangs natürlich einen ordentlichen Strich durch die Rechnung macht) und frische Luft! Natürlich tut es auch mal gut, seine Lieblinsserie zu schauen. Raus gehen, sich mit der Nachbarschaft vertraut machen und einfach mal auf dem Campus die Augen schließen und die Umgebung auf sich wirken lassen, hat mir jedoch mehr geholfen, mich in Seoul einzuleben. Falls es dir schwer fällt, zur Ruhe zu kommen: bei mir hat Headspace geholfen, eine App zum Meditieren im Alltag. Klingt klischeehaft, aber was hast du schon zu verlieren?

Do you speak English? – 아니요!

Die Sprachbarriere kann man leider nicht ganz so einfach überwinden. Ich hatte vor meiner Ankunft in Südkorea einen einwöchigen Intensivkurs in Koreanisch, über den ich im Nachhinein sehr dankbar bin. Der öffentliche Nahverkehr ist zwar sehr übersichtlich gestaltet und mit internationalen Ansagen und Beschriftungen versehen, aber in Läden und im öffentlichen Leben spielt Englisch eine unwesentlichere Rolle als in Deutschland. Um sich hier besser zurechtzufinden, empfehle ich, davor die Schrift zu lernen. Das geht wirklich schnell und hilft ungemein weiter! Falls alle Stricke reißen, fragt am besten immer jüngere Koreaner nach Hilfe, die können meistens deutlich besser Englisch sprechen.

Bronzeplatte im Boden mit der Aufschrift Guten Tag
Ein kleines Stück Heimat in Itaewon

Statt Brot nur getrocknete Algenblätter

Den Kulturschock bin ich so angegangen, dass ich zu Beginn beispielsweise nach Essen gesucht habe, das ich von zu Hause gewöhnt war. Im internationalen Viertel Itaewon findet man einige Läden, die einem nicht ganz so fremd erscheinen. Dort habe ich einige Tage nach meiner Ankunft Falafel gegessen und mir Haferflocken fürs Frühstück gekauft. Gutes Essen kann Wunder wirken, der größte Fehler ist, sich nach der Ankunft nur von Fertiggerichten aus dem Kiosk um die Ecke zu ernähren. Nachdem mir die Restaurants und die Cafeteria nicht mehr ganz so fremd erschienen, konnte ich mich an immer neue und gewagtere Gerichte herantasten. Reiswein ist beispielsweise ziemlich lecker und passt gut zu Meeresfrüchte-Pfannkuchen!

Obstsalat auf Porridge mit Netflix zum Frühstück

Immer mit der Ruhe – es wird besser

Diesen Satz habe ich im Internet zig Mal gelesen und mich sehr darüber aufgeregt, weil es sich nachts um 3 alleine im Apartment nicht danach anfühlt. Und das ist auch okay so! Meine größte Erleichterung war es, eine Austauschstudentin zu treffen, die meinte, ihr würde es genau so gehen wie mir. Du musst dich in deiner neuen Umgebung nicht sofort wohlfühlen, es ist ganz normal, wenn das Zeit braucht. Offen damit umzugehen, hilft enorm weiter. Sobald die ersten Tage des Semesters angebrochen sind und du mit den anderen Studenten essen und feiern gehst, ist dieser schwierige Anfang hoffentlich überwunden! Mach dir bewusst, warum du ins Ausland gehen willst und was du hier alles entdecken willst. Mach dir Listen, was du noch alles sehen und welchen Beschäftigungen du nachgehen willst. Sobald der Alltag eingekehrt ist, fühlst du dich hoffentlich heimischer und wohler in deiner neuen Umgebung!

Kommentare
  1. Rike

    30. April 2018

    Ich find’s echt gut, dass du hier so ausführlich über das Thema Heimweh und Kulturschock schreibst! Viele sehen Auslandsaufenthalte durch eine rosarote Brille, aber neben den ganzen neuen Eindrücken und Erfahrungen vergisst man doch, wie schnell es einen kalt erwischen kann und man dann in den unerwartetsten Momenten ganz schlimmes Heimweh bekommt (meiner Erfahrung nach sind es dann letztlich sogar eher die alltäglichen Kleinigkeiten, die man vermisst).
    Gut, dass du so viele Dinge ausprobiert hast und dir Hilfe gesucht hast, den Mut hat nicht jeder!

    1. Jonas Härtlein

      10. Mai 2018

      Danke für den netten Kommentar! Tatsächlich war ich auch selber überrascht, wie schwer es mir in den ersten Tagen gefallen ist, den Alltag hier zu stemmen. Da können Telefonate mit Freunden manchmal Wunder wirken 🙂 Mein letzter Herzschmerz kam übrigens erst vor ein paar Tagen. Ich habe ein Video geschaut, wie jemand ein Mettbrötchen gegessen hat (eigentlich nicht wirklich mein Go-To-Snack in Deutschland…). Aber das Knuspern dieses Brötchens hat mir in der Seele weh getan. Deutsches Brot ist nun mal einmalig ;D

Hast du noch Fragen?

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