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Hinter den Kulissen in Armenien: Im Bann von Jerewan Teil 2

Im zweiten Teil meines Reiseberichts geht es um Jerewan, die Hauptstadt Armeniens. Was hat die Stadt zu bieten? Welche Museen solltest du besuchen? Wo gibt es das beste Essen? Wie ist das Nachtleben? Wie sicher ist der Nachtzug? All das und noch viel mehr erfährst du in diesem Artikel. Viel Spaß beim Lesen!

Ich habe mich entschieden, zwei Blogbeiträge über meine Reise nach Armenien zu schreiben. Es wäre viel zu viel gewesen, alles in einen Text zu quetschen. Um Armenien zu verstehen, gibt es im ersten Teil einen „Crashkurs Armenien“ und unsere Erlebnisse der ersten drei Tage unserer Reise. In diesem Text geht es um Jerewan, die Hauptstadt Armeniens. In der Stadt der vielen Parks und Springbrunnen leben rund eine Million Menschen. Noch ist Jerewan vom Mainstream-Tourismus unentdeckt, aber die Zahl der Reisenden steigt von Jahr zu Jahr.

Lebensgefühl Jerewan

Die schwierigen Zeiten haben die Armenier stolz auf ihre Identität und ihr Erbe gemacht. Ihre Hauptstadt ist in vielerlei Hinsicht ein Ausdruck davon. Mit ihren rosafarbenen Tuffsteinfassaden, breiten Boulevards und großen Plätzen ist Jerewan eine Stadt, die man gesehen haben muss. Die Stadt hat viel zu bieten – Bars und Straßencafés, Galerien und kreative Räume, Märkte und eine Vielzahl von Straßenverkäufern – und ist auch ein kulturelles Zentrum mit einer lebendigen Kunst- und Nachtszene. 

Reisetag 4: der erster Tag in Jerewan

Jerewan eignet sich perfekt zum Spazieren. Wie schon im ersten Teil beschrieben, kann ich eine Free Walking Tour nur empfehlen! Für größere Strecken kannst du jederzeit ein günstiges Taxi bestellen oder die Busse und die Metro benutzen.

Sowjetische Bahnhofsarchitektur in der Metro

Die Metro von Jerewan wurde 1981 offiziell eröffnet. Das U-Bahnnetz umfasst eine Linie und zehn Stationen. Seit der Eröffnung hat sich kaum etwas verändert. Es fahren immer noch die ursprünglichen Wagen und das System funktioniert immer noch mit Plastikjetons. Diese müssen an der Kasse in Bargeld (Münzen!) umgetauscht werden. Eine Fahrt mit der Metro kostet 100 Dram, umgerechnet etwa 25 Cent. Das Fotografieren von und in der Metro ist nicht erlaubt. Ich konnte nicht herausfinden warum. Ich denke, es hat sicherheitstechnische Gründe.

Die stolze Hauptstadt

Der Platz der Republik (ehemals Leninplatz) ist das Herz und soziale Zentrum von Jerewan und beherbergt einige der prächtigsten Gebäude der Stadt. Als er zwischen den 1950er und 1970er Jahren gebaut wurde, haben die Stadtplaner die Altstadt von Jerewan abgerissen und den Platz direkt darauf errichtet. Daher gibt es in Jerewan keine definierte „Altstadt“ wie in Tbilisi. Erst in den letzten Jahren wurde mit dem Bau einer „neuen Altstadt“ unter Verwendung von Tuffsteinfragmenten begonnen. Hier sollen von Investoren neue Häuser gebaut werden, die die historische Fassade erhalten.

Genozid-Museum und Gedenkstätte: ein absolutes Muss

Wer noch nie oder nur wenig vom Völkermord an den Armeniern gehört hat, ist nicht allein. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich in der Schule nichts darüber gelernt und auch in den Medien nicht viel darüber gehört. Keine Sorge, im ersten Teil meines Reiseberichts kannst du mehr über die geschichtlichen Hintergründe lesen. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder, der Armenien besucht, sich die Zeit nehmen sollte, etwas über den Völkermord zu erfahren. Der beste Ort dafür ist natürlich das Genozid-Museum. Der Besuch ist kostenlos! Es ist kein leichtes Thema, aber sehr zu empfehlen. Perspektivwechsel und viel Stoff zum Nachdenken sind garantiert. Das Museum ist mehrsprachig und die Ausstellung schafft es, die tragischen Ereignisse den Besuchenden näher zu bringen.

Die Geschehnisse von 1915 haben einen langen Schatten auf Armenien geworfen und sind nicht vergessen. Neben dem Museum befindet sich Tsitsernakaberd, die armenische Genozid-Gedenkstätte. Der Hauptteil der Gedenkstätte im Freien besteht aus 12 Betonplatten, die jeweils eine verlorene armenische Provinz darstellen. Die in eineinhalb Metern Tiefe eingelassene ewige Flamme erinnert an die Opfer des Völkermordes.

Kaskaden von Jerewan

In der Nähe des Platzes der Republik erhebt sich eine massive Kalksteintreppe, die Jerewan-Kaskade, die den unteren mit dem oberen Teil der Stadt verbindet.

Die Kaskaden sind mehr als nur Treppen. Vor allem abends herrscht hier ein reges Treiben, denn die Gegend ist bei den Einheimischen sehr beliebt. Vor dem unteren Treppenaufgang befindet sich ein Skulpturenpark. Im Inneren gibt es eine Rolltreppe, die mit Kunstwerken verziert ist und mit der man kostenlos hinauf und hinunter fahren kann. Außen schmücken Steinreliefs im sowjetischen Stil, Springbrunnen und Skulpturen jede Stufe. Im Inneren der Treppe befinden sich mehrere Galerien, in denen verschiedene Kunst- und Designausstellungen gezeigt werden. Vier der Galerien können kostenlos besichtigt werden. An klaren Tagen kann man über den Dächern den Ararat sehen – den Ort, an dem Noah seine Arche abgesetzt haben soll. Leider war es die ganze Zeit bewölkt und außer an unserem ersten Tag in Armenien hat sich der Berg nicht gezeigt.

Pionier der Technoszene: der Poligraf

Die elektronische Musikszene in Jerewan hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt. Ähnlich wie im Bassiani in Tbilisi geht es im Poligraf um mehr als nur Feiern. Poligraf ist das Zentrum der Underground-Raves in Armenien. Hier treten nicht nur internationale und lokale DJs auf, sondern es werden auch Kurse angeboten, um einer neuen Generation von elektronischen Musikern und Musikerinnen auf die Sprünge zu helfen. Die Stärkung der lokalen Musikszene ist wichtig, denn Armenien hat eine der höchsten Auswanderungsraten der Welt. Vor allem junge Menschen verlassen das Land, um der schwächelnden Wirtschaft zu entkommen.

Wir hatten Glück mit dem Line-up, denn an diesem Samstagabend spielten DJs aus dem Bassiani, was sofort für Qualität spricht. Der Einlass ging schnell. Eine Karte kostete im Vorverkauf umgerechnet knapp zehn Euro. Der Club hat drei Räume mit unterschiedlicher Musik. Ich hätte nie gedacht, dass wir in Armenien zu zehnt in einem Technoclub feiern gehen würden. Aber ich kann es nur empfehlen. Es hat sehr viel Spaß gemacht und Clubs sind eine gute Möglichkeit, die Locals kennenzulernen. Die Gespräche in dieser Nacht haben mich sehr geprägt und ich denke, dass ich durch die Menschen, die ich im Poligraf kennengelernt habe, ein viel besseres Bild davon bekommen habe, wie es ist, als queere Person in Armenien zu leben.

Zusammen in unserer Unterkunft

Die unterschätzte Küche Armeniens

Ich glaube, dass wir alle als Reisende die Verantwortung haben, lokale und kleine Unternehmen zu unterstützen und, wenn möglich, auch weniger touristische Regionen zu besuchen. Armenien ist vom Tourismus abhängig. Gastfreundschaft ist ein wichtiger Teil der kaukasischen Kultur und meiner Erfahrung nach tun die Menschen wirklich alles, damit man sich willkommen fühlt.

Hier sind einige Klassiker der armenischen Küche, die du unbedingt probieren solltest:

  • Dolma: Reis, Fleisch und Gewürze werden in Weinblätter oder Kohl gewickelt und gekocht.
  • Getrocknete Aprikosen: Die Aprikose heißt auf lateinisch „prunus armenicus“ und ist ein nationales Symbol, da Armenien als Ursprungsland der Aprikose gilt. Sie wird oft mit Fruchtbarkeit, Wohlstand und Nationalstolz in Verbindung gebracht.
  • Harissa: Ein Gericht aus gekochtem Weizen und Fleisch (normalerweise Huhn oder Lamm), das zu einem Brei zerstampft wird.
  • Khash: Suppe aus Rinderfüßen, die oft als stärkendes Frühstück gegessen wird.
  • Khorovats: gegrillte Fleischspieße ( oft aus Schweine- oder Lammfleisch), oft mit verschiedenen Gewürzen mariniert.
  • Lavasch: Ein dünnes, weiches Fladenbrot, das traditionell in einem unterirdischen Lehmofen gebacken wird.
  • Nach dem Trocknen entsteht eine Art „Wurst“ oder Schnur, die in Scheiben geschnitten als süße Leckerei gegessen wird.
  • Sanddorn: Sanddorn ist eine Frucht aus den höheren Regionen Armeniens. Sie wird in der armenischen Küche für die Zubereitung von Säften, Tees, Marmeladen und anderen Speisen verwendet. Sanddornsaft wird oft am Straßenrand verkauft.
  • Sujukh: Eine traditionelle Süßigkeit, ähnlich dem, was in anderen Regionen „Churchkhela“ genannt wird. Sujukh wird hergestellt, indem man Nüsse, meist Walnüsse, auf eine Schnur auffädelt. Diese Nüsse werden dann in eine dicke, klebrige Mischung aus eingekochtem Traubensaft, Mehl (oft Walnussmehl) und Zucker getaucht. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt, um eine dicke, süße Hülle um die Nüsse zu erhalten.
  • Tabula: Ein armenischer Salat, der meist als Beilage serviert wird.
  • Armenischer Cognac: Bekannt für seinen exquisiten Geschmack wird armenischer Cognac weltweit geschätzt. Marken wie Ararat sind besonders beliebt.
  • Armenischer Wein: Armenien hat eine lange Weinbautradition. Mein Favorit ist der Granatapfelwein.
  • Jermuk Mineralwasser
  • Kompott Ein Getränk, das aus einer Mischung verschiedener Früchte und Beeren hergestellt wird.
  • Tan: Ein fermentiertes Joghurtgetränk, das oft als Erfrischungsgetränk serviert wird.

Tag 5: Kein Ruhetag am Katertag

Mit dem Morgen kam nicht nur der Kater, sondern auch der letzte Tag in Armenien. Bis 11 Uhr mussten wir aus dem Airbnb auschecken, aber unser Gepäck durften wir bis zum Abend dort lassen. Das war eine große Hilfe, denn unser Zug nach Tbilisi fuhr erst um 21:30 Uhr. Wir hatten noch viel vor. Den Tag haben wir auf dem Markt begonnen, wo wir auch günstig gefrühstückt haben – mit armenischem Kaffee.

GUM Markt Jerewan

Ich liebe es, auf Märkten und Basaren einzukaufen und zu bummeln. Der GUM Markt in Jerewan ist Armeniens bester lokaler Markt für frische Lebensmittel. Der Name stammt von der russischen Abkürzung für „Main Universal Store“, was damals die Bezeichnung für die größten Kaufhäuser in den Städten der ehemaligen Sowjetunion war. Der Markt ist in zwei Teile geteilt und ist täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Unbedingt eingelegte Gurken probieren

Der vordere Teil gehört ganz den getrockneten und kandierten Früchten, Nüssen, Gewürzen und Sujukh, einer in Bonbons getauchten Nuss, die der georgischen Churchkhela ähnelt. Die Verkäufer und Verkäuferinnen werden ihr Bestes tun, um deine Aufmerksamkeit mit einem nicht enden wollenden Strom von kostenlosen Kostproben zu gewinnen. Hier beim Kaufen aufpassen: die Preise werden nach Gewicht berechnet, und einige dieser kandierten Früchte sind wirklich schwer. Ein Besuch des GUM-Marktes in Eriwan lohnt sich allein schon wegen der riesigen Lavash-Blätter. Angeblich kann man auf dem GUM den gesamten Herstellungsprozess von Lavash beobachten, der von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe Armeniens anerkannt ist. Interessant war, wie die Lavash-Frauen das Brot mit Wasser besprühen, um es „aufzufrischen“. Etwas Feuchtigkeit verhindert, dass das hauchdünne Brot reißt.

Im hinteren Teil des GUM-Marktes gibt es frische Produkten und eingelegtes Gemüse und Obst. Ich bin selbst großer Fan von eingelegten Sachen und es war einfach der Himmel auf Erden für mich.

Parajanov Museum

Sergei Parajanow ist einer meiner Lieblingsfilmregisseure und Künstler. Er wurde 1924 in Tbilisi geboren und hatte armenische Wurzeln. Parajanov war für seine innovativen filmischen Techniken und sein visuelles Erzählvermögen bekannt. Er schuf einige der bemerkenswertesten Werke des sowjetischen Kinos, darunter Filme wie „Schatten der vergessenen Vorfahren“ (1964), „Die Farbe des Granatapfels“ (1969) und „Der Spiegel“ (1975).

Parajanov war auch als Maler und Bildhauer aktiv und hinterließ ein vielfältiges künstlerisches Erbe. Er hatte einen einzigartigen Stil, der von der traditionellen armenischen Kunst, der Folklore und dem Symbolismus inspiriert war. „Die Farbe des Granatapfels“ ist das bekannteste Werk von Parajanov. Die visuelle Schönheit und das avantgardistisch-experimentelle Erzählformat gilt bis heute als revolutionär in der Filmgeschichte. Sein Werk hat einen starken Einfluss auf die Kunst und das Kino ausgeübt, sowohl in Armenien als auch international. Lady Gagas Musikvideo für „911“ ist eines der vielen Beispiele, die auf den kulturellen Einfluss von Parajanov hinweisen.

Das Museum erinnert an Parajanovs Avantgarde-Karriere mit einer Sammlung von eklektischen Filmen, Mixed-Media-Collagen und persönlichen Gegenständen. Es ist eine Schatztruhe voller Kuriositäten. Besuchende bekommen ein Gefühl für seinen Charakter und seine Persönlichkeit.

Eine Moschee in Armenien?

Die Blaue Moschee ist eine Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute schiitische Moschee in Jerewan. Sie ist die einzige derzeit genutzte Moschee Armeniens. Infolge des Berg-Karabach-Konflikts verließen zwischen 1988 und 1991 fast alle Muslime Armenien, ebenso wie fast alle Armenier Aserbaidschan verlassen mussten. Die große Mehrheit dieser muslimischen Flüchtlinge waren schiitische Azeris, die in Aserbaidschan eine neue Heimat fanden. Armenier nehmen die Blaue Moschee heute als persische Moschee wahr.

Obwohl die Zahl der Muslime massiv zurückgegangen war, erwarb die iranische Regierung das Gebäude 1995 und ließ es zu einer schiitischen Moschee umbauen. Seitdem wird die Moschee vor allem von ausländischen Muslimen genutzt. Die meisten von ihnen sind Iraner und Iranerinnen, die in Armenien arbeiten oder als Touristen kommen.

Die Blaue Moschee ist ein Symbol für die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Armenien und seinem Nachbarland Iran. Die beiden Länder haben ein Abkommen über visafreien Tourismus. Eine große Zahl von Iranern besucht jedes Jahr Jerewan. Der Iran hat Armenien zudem erlaubt, mehrere apostolische Kirchen innerhalb der Grenzen der Islamischen Republik zu erhalten.

Was wir nicht geschafft haben, aber beim nächsten Mal nicht fehlen darf:

  • Eine Besichtigung mit Verkostung der Cognacfabrik ARARAT
  • Das verlassene Aragil Restaurant mit Sowjet-Mosaiken
  • Das Mutter Armenien Monument mit Ausblick
  • Jerewan Vernissage (ein großer Open-Air-Markt)
  • Katoghike Kirche
  • Matenadaran
  • Pioniereisenbahn
In Jerevan gibt es auch einen Weinachtsmarkt, auf dem Foto sind wir zusammen vor einem bunten Weinachtsmarkt
Einen Weihnachtsmarkt gibt es in Jerewan auch:)

Der Nachtzug Jerewan-Tbilisi

Die Armenische Eisenbahn ist das staatliche Eisenbahnunternehmen Armeniens und betreibt das Schienennetz des Landes. Sie ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Russischen Eisenbahnen (RŽD), die 2008 nach einer gewonnenen Ausschreibung für zunächst 30 Jahre das Schienennetz in Armenien betreibt. Das 845 Kilometer lange Streckennetz hat 1520 Millimeter Breitspur, ist durchgehend elektrifiziert und überwiegend eingleisig. In Betrieb sind 736 Kilometer, rund 110 Kilometer sind aufgrund von Erdrutschen und Grenzschließungen zu den Nachbarländern Türkei und Aserbaidschan (wegen des Bergkarabach-Konflikts) außer Betrieb. Derzeit gibt es nur eine internationale Verbindung, die von Jerewan nach Georgien führt.

Im vergangenen Jahr wurden die alten Waggons aus der Sowjetzeit durch neue Wagen aus russischer Produktion ersetzt. Der Schlafwagenzug, der jede zweite Nacht verkehrt, ist eine sichere, bequeme und vor allem stimmungsvolle Art, zwischen Georgien und Armenien zu reisen. An ungeraden Tagen fährt der Zug in Georgien ab. An geraden Tagen kommt der Zug aus Armenien zurück. Es ist definitiv eine langsame Art zu Reise. Die Fahrt dauert mehr als zehn Stunden.Und der Kauf von Fahrkarten für den Zug von Tiflis nach Jerewan ist schwieriger als gedacht.

  • Online: Es ist zwar möglich, Fahrkarten online zu kaufen, aber die Website der Armenischen Eisenbahn ist etwas unverlässlich. Die Georgische Eisenbahn veröffentlicht keine Tickets für diese Strecke online.
  • Am Bahnhof: Am einfachsten und zuverlässigsten ist es, die Fahrkarte vor Ort zu kaufen. Ticketschalter gibt es an jedem Bahnhof entlang der Strecke – sowohl in Georgien als auch in Armenien.

Der Bahnhof von Jerewan befindet sich südlich des Stadtzentrums, direkt neben der U-Bahn-Station Sasuntsi Davit und ist rund um die Uhr geöffnet. Aber: Die Fahrkartenschalter sind nur von 9 bis 18 Uhr besetzt.

Für uns war der Kauf ein mühsamer Prozess. Zuerst wollten wir die Tickets online kaufen. Auf der Website können allerdings nur vier Karten auf einmal bestellt werden. Wir waren sechs Personen. Also versuchten wir es am Ticketschalter. Was wir nicht wussten: Bereits beim Kauf wird eine Kopie des Reisepasses benötigt, die keiner von dabei hatte. Als wir am nächsten Tag wiederkamen, funktionierte das Bankkartenterminal nicht mehr. Wir mussten also nochmal los und Geld abheben. Das ganze Hin und Her hat uns viel Zeit gekostet.

Endlich geschafft!!!

Etwa 20 Minuten vor der Abfahrt sind wir in den Zug gestiegen und alles verlief reibungslos. Das Zugpersonal ist sehr nett und gibt einem vor der Abfahrt eine Einweisung, spricht aber kein Englisch. Wir hatten uns für die zweite Klasse entschlossen und bekamen zwei Abteile, die nur für uns waren. Der Zug fuhr pünktlich ab und kam auch pünktlich an. Das Bettzeug und die Handtücher waren sauber und wurden vom Personal persönlich übergeben. Jeder Wagen verfügt über zwei Badezimmer mit Toilette, Waschbecken und Dusche. Es gibt Seife und Papierhandtücher. Im Zug gab es WLAN, was leider nicht funktioniert hat. Alles war sehr sauber, und ich habe tief und fest geschlafen.

Im Winter fährt der Zug von Jerewan nach Tbilisi um 21:30 Uhr ab und kommt am nächsten Morgen um 7:35 Uhr an. An der georgisch-armenischen Grenze werden alle Passagiere von den Grenzbeamten des einen und dann des anderen Landes kontrolliert. Insgesamt dauert die Einreisekontrolle etwa eineinhalb bis zwei Stunden. Bei uns fand die erste Grenzkontrolle um 3:30 Uhr statt. Eine Stunde später folgte die zweite. Bei der Einreise nach Georgien müssen sogar alle aus dem Zug steigen, was mitten in der Nacht etwas nervig ist. Nachdem wir um 7:30 Uhr in Tbilisi angekommen waren, habe ich mich sofort für ein paar Stunden zum Schlafen hingelegt.

Alles hat ein Ende

Jerewan und Armenien sind uns allen ans Herz gewachsen. Ich habe noch nirgendwo so viel Gastfreundschaft erlebt. Wenn ich zurückdenke, fühle ich unendliche Dankbarkeit in mir. Diese Erinnerungen möchte ich nie vergessen. Ich hoffe, dass ich mit meinen Beiträgen meine Begeisterung für Armenien weitergeben konnte. Es gibt noch so viel zu entdecken und ich freue mich schon auf meine nächste Reise nach Armenien. 

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