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Meine ersten Tage im Auslandssemester in Chile

Am 28. Juli bin ich am anderen Ende der Welt angekommen, aber anstatt große Überraschungen zu erleben, habe ich mich einfach unglaublich schnell wohl und zu Hause gefühlt. Wie hilfreich mein Sprachkurs, den ich vor Semesterbeginn absolviert habe, war? Was mein erster Eindruck von der Stadt, dem Land, den Menschen und der Lebensweise hier ist? Wie die ersten Tage an der Austauschuniversität abliefen? In diesem Blogpost findet ihr Antworten!

Für mein Auslandssemester an der Universidad Tecnica Federico Santa Maria (kurz: USM) in Valparaíso bin ich bereits zwei Wochen vor meinem Semesterstart nach Chile geflogen, um an einem 50-stündigen Spanischintensivkurs an der Uni teilzunehmen. Der Kurs war aufgeteilt in zweit gleich große Themenfelder: Grammatik und chilenische Kultur. Für mich war der Grammatikteil des Kurses auf jeden Fall sinnvoll und hilfreich, um meine Sprachkenntnisse aufzufrischen. Die andere Hälfte über die chilenische Kultur war sehr spannend, aber dabei habe ich leider mein Spanisch nicht verbessern können. Meiner Meinung nach hätte im Sprachkurs der Fokus verstärkt auf Grammatik und Übungen gelegt werden sollen. Der Kurs war mit 330 US-Dollar auch sehr teuer und dieses Geld könnt ihr im Auslandssemester sicher auch gut für andere Aktivitäten brauchen.

Erster Eindruck von der Austauschuniversität

Mich hat es sehr gefreut, dass wir sowohl am ersten Tag des Sprachkurses als auch am Orientierungstag ein „Willkommensessen“ mit traditionellen chilenischen Gerichten bekommen haben. Das war eine sehr nette und gastfreundliche Geste. Meine Freunde an anderen Unis hier in Chile hatten aber im Gegensatz zu mir eine ganze Orientierungswoche mit verschiedenen Aktivitäten. Diese Woche war sehr hilfreich für sie, um Leute kennenzulernen und sich an der Universität wohlzufühlen. Auch ansonsten gibt es an der USM keine Angebote für Austauschstudierende. Von meinem vorhergehenden Auslandssemester und Erzählungen von anderen Studierenden kenne ich es so, dass es normalerweise eine freiwillige Gruppe von Studierenden gibt, die dann Aktivitäten für die Austauschstudierenden planen. Beispielsweise Wanderungen, Ausflüge am Wochenende oder eine Bartour. An meiner Universität hier gibt es das leider nicht, was meine Kommilitonen und ich sehr schade finden. Die Administration und Organisation an der USM laufen leider auch nicht einwandfrei: Die Anmeldeseite der Uni hat nicht richtig funktioniert und wir Austauschstudierende konnten uns zu keinen Kursen anmelden. Gerade befinde ich mich in der zweiten Semesterwoche und die meisten Austauschstudierenden haben immer noch große Probleme. Zudem werden laut der Website der USM eigentlich Kurse auf Englisch angeboten, was für viele andere Austauschstudierende und auch mich ein Kriterium war, sich für die USM zu entscheiden. Warum? Wir haben es uns nicht zugetraut, ein ganzes Semester ausschließlich auf Spanisch zu studieren.

Mein Plan war es, in Chile mein Spanisch zu verbessern, aber auch ein paar Kurse auf Englisch zu besuchen, da das chilenische Spanisch eine Herausforderung für mich darstellt. Letztendlich haben wir nun vor Ort nach Semesterstart erfahren, dass kein einziger Kurs auf Englisch angeboten wird. Eine Austauschstudentin in meiner WG, die letztes Semester an der USM studiert hat, erzählte mir, dass das bei ihr genauso war. Deswegen möchte ich gerne den Hinweis geben, dass auch wenn auf der Website Kurse in Englisch angeboten werden, solltet ihr damit rechnen, dass diese vielleicht nicht stattfinden.

Die Uni: Architektur und Umgebung

Die Architektur und das Gebäude der Universität sind beeindruckend und die USM liegt direkt am Meer und erinnert mich sehr an Hogwarts. Im Gegensatz zur Stadt ist der Campus extrem sauber und Gärtner pflegen die Parkanlagen auf dem Gelände. Genauere Infos zum Campus und dem weiteren Verlauf meines Studiums an der USM gibts von mir im Laufe meines Semesters in einem anderen Blogpost.

Die Universität liegt direkt am Strand. Der Ausblick vom Campus auf das Meer ist traumhaft.
Campuspool in einem der Innenhöfe.

Valparaíso: bunt & lebendig vs. Viña del Mar: modern & europäisch

Valparaíso ist sehr vielseitig: Einerseits gibt es sehr touristische Viertel wie „Cerro Alegre“, mit vielen bunten Graffitys, die wie gemacht für den perfekten Instagram-Post sind. Dort sind auch an jeder Straßenecke wunderschöne und süße Bars, Restaurants und Cafés zu finden. Mein Lieblingscafé bisher ist „Templo Silbante“, dort könnt ihr bei sehr leckeren, veganen Gerichten und frischen Säften den Blick aufs Meer genießen.

Die Terrasse und der Garten vom „Templo Silbante“ sind wunderschön und laden zum Entspannen ein.
Vegane Gerichte im „Templo Silbante“.

Andererseits gibt es in den Wohngegenden abseits des Tourismus viele sehr schmutzige Straßen, ärmere Viertel und Straßenhunde. Die Gegensätze sind hier also sehr nah beieinander und extrem. Die schönen Bilder, die auf Instagram über Valparaíso zu sehen sind, zeigen also nur einen sehr touristischen, kleinen Teil des Lebens und der Stadt hier.

In Valparaíso gibt es jede Menge Clubs und ein dynamisches Nachtleben. Mein Ritual mit Freunden: Die Tage bei Sonnenuntergang am Meer ausklingen zu lassen. Wunderschön und bisher mein Lieblingsort hier sind die Sanddünen von Concón, darüber findet ihr auch ein Reel auf meinem Instagram-Account. Valparaíso hat unglaublich viel Charakter und gefällt mir persönlich besser als der Nachbarort Viña del Mar, obwohl dieser viel moderner ist. Dort gibt es eine riesige Mall, viele Hochhäuser und gepflegt Straßen. Es ist praktisch, dort innerhalb von 30 Minuten hinzufahren, um shoppen zu gehen oder abends einen schickeren Club zu besuchen, aber umso lieber fahre ich dann wieder zurück nach Valparaíso.

Streetart in Valparaíso.
Blick auf den Hafen in Valparaíso.
In Valparaíso gibt es überall bunte Treppen.
Eine Straße im Cerro Alegre in Valparaíso.
Meine Freude aus der WG und ich bei einer Bootstour in Valparaíso.
Blick aufs Meer von der Mall aus in Viña del Mar.

Angekommen in einem neuen zu Hause

Ein Grund dafür, dass ich so gerne in Valparaíso bin, ist definitiv die WG, in der ich hier wohne. Innerhalb der ersten Tage habe ich schon unglaublich enge Freundschaften im Haus geschlossen. Es ist speziell für Austauschstudierende, die in Viña del Mar oder Valparaíso studieren. Wir verstehen uns so gut, als würden wir uns schon ewig kennen und haben alle das Gefühl, dass wir wie eine zweite Familie sind. Meine genaue Wohnsituation inklusive Bilder werde ich in einem folgenden Blogpost beschreiben.

Die Chilenen und ihre Lebensweise sind sehr angenehm, aber generell ist das Leben hier nicht so strukturiert und organisiert wie in Europa. In meinem Blogpost „Vorbereitung, Verabschiedung, Valparaíso“ könnt ihr über meine Erfahrungen mit der chilenischen Bürokratie bei der Einreise lesen. Die Menschen in Chile sind freundlich, ruhig und ich durfte schon oft große Hilfsbereitschaft in verschiedenen Situationen erfahren.

Folgt mir gerne auf meinen Social Media Kanälen bei Instagram und TikTok für mehr Einblicke in mein Auslandssemester oder schreibt mir gerne, wenn ihr Fragen habt!

Kommentare
  1. Naomi

    11. Juni 2023

    Hey,
    was für ein toller Beitrag über das Leben als Austauschstudent in Chile! Ich habe letztes Jahr ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Das einzig Negative in meinem Fall war jedoch die Beantragung des Studierenden Visums. Vielleicht ging es dir dabei ja ähnlich Sophie? Aufgrund meiner Erfahrung und der fehlenden Informationen im Internet habe ich deshalb einen ausführlichen Guide zur Beantragung des Visums geschrieben: https://www.vegannomads.de/studentenvisum-chile/
    Ich hoffe, er hilft jemandem!
    Sonnige Grüße,
    Naomi

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