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Meine Schulerfahrungen in Bolivien

Das Praxissemester in Deutschland abgeschlossen und jetzt noch ein Schulpraktikum im Ausland absolvieren – Lohnt sich das überhaupt? Ich offenbare meine Unterrichtserfahrungen aus Bolivien und zeige dir, wie auch du zu einem Praktikumsplatz gelangen kannst.

Ich mache mein Auslandspraktikum an der Friedrich-Fröbel-Schule in Cochabamba, Bolivien. Hier unterrichte ich die Fächer Deutsch und Sport respektive unterstütze die Lehrkräfte dabei. Grundsätzlich beginnt die Schule auch hier um acht Uhr und endet um ca. halb Vier. Morgens habe ich meistens Deutschunterricht und ab 12:45 Uhr Sportunterricht.

Im Deutschunterricht wird größtenteils Deutsch gesprochen und auf Spanisch nachgeholfen, sollte etwas nicht verstanden worden sein. Die Klassen sind aufgeteilt von den jüngsten SchülerInnen (primero) bis zu den ältesten (sexto). Somit sind sie zwischen 8 und 16 Jahren alt. Im Deutschunterricht konnte ich bereits den Unterricht führen, sodass die Schülerinnen und Schüler ihre Sprachkünste in der deutschen Sprache üben konnten. So wurde beispielsweise miteinander über das Reisen, das bolivianische Essen, das Alleineleben und noch vieles mehr diskutiert und argumentiert. Das Ziel der Doppelstunde war, dass so viel wie möglich auf Deutsch gesprochen wird.

Zum Hörverständnis habe ich in einer weiteren Klasse mein Apartment in Köln beschrieben. Die Schülerinnen und Schüler malten daraufhin mein Apartment auf. Dabei konnten auch neue Wörter gelernt werden. In einer weiteren Stunde hielt ich eine Präsentation über Berlin. Es ging um meine weit zurückgedachte Klassenfahrt nach Berlin. Das Hauptziel war, die Hauptstadt Deutschlands vorzustellen und um auch etwas bezüglich der Grammatik zu behandeln, das Perfekt zu thematisieren. Auch die deutsche Kultur konnte ich in einer weiteren Klasse vermitteln. Dabei ging es vor allem über die deutsche Küche, typische Feste wie Karneval und Oktoberfest, aber auch das Ernte-Dank-Fest, und über deutsche Städte und vieles mehr.

Es ist ein Sportfeld zu sehen, wo ich meinem Volleyballunterricht nachgehe.
Hier siehst du das Sportfeld, auf welchem Leichtathletik und Volleyball unterricht wird.

Im Sportunterricht half ich im Volleyball- und Fußballunterricht aus. Dabei galt es Übungen anzuleiten und zu korrigieren. Teilweise konnte ich auch selber mitspielen, falls die Mannschaften nicht gleichmäßig waren. Der Sportunterricht fand immer draußen auf dem Schulhof statt. Auch bei außerschulischen Events konnte ich mitwirken, wie zum Beispiel bei der Schwimmdiagnostik.

Mein alltägliches Schulleben

Ich erlebe das Schulleben hier als deutlich entspannter und spaßiger im Vergleich zu Deutschland. Allerdings lässt die mündliche Beteiligung dadurch zu Wünschen übrig! In Deutschland habe ich in meinen Praktika die meisten SchülerInnen als noch disziplinierter und motivierter wahrgenommen. Spielt der Notendruck bezüglich der mündlichen Beteiligung dabei vielleicht eine Rolle?

Der Klassenraum der Friedrich Fröbel Schule ist zu sehen
Das ist ein typischer Klassenraum der Friedrich Fröbel Schule.

Ich freue mich sehr über das entspannte Schüler-Lehrer-Verhältnis hier in Bolivien. Ein Handshake mit einem Schüler? Gibt es in Deutschland so eher nicht – hier aber völlig normal. Die SchülerInnen freuen sich auch sehr über meine Videos bei Instagram und Tiktok und üben damit sogar Deutsch! Es macht mir sehr Spaß die Lehrerinnen an der Schule zu unterstützen und auch selber Unterricht zu leiten. Die SchülerInnen nehmen den Unterricht eines Deutschen als Bereicherung wahr und ich konnte bemerken wie sie auch wirklich etwas mitnehmen konnten.

Der Mehrwert durch das Praktikum

Ich habe bereits für ein Auslandssemester in Christchurch, Neuseeland studiert. Darüber hinaus bin ich in Lateinamerika durch Mexiko, Costa Rica und Brasilien eigenständig gereist. Warum mache ich also zusätzlich in meinem Masterstudium noch ein Auslandspraktikum in Bolivien? Hier kann ich praxisnahe Erfahrungen sammeln, wie das tatsächliche Leben als Deutsch- und Sportlehrer dort aussieht. Es gibt mir sehr viel mehr Lebens- und Unterrichtserfahrungen als ich es in einem Studium in der Theorie erfahren könnte. Diese Erfahrungen kann ich bestens nutzen, um sie zukünftig in meiner Arbeitswelt als Lehrer an einer Schule in Deutschland zu implementieren. Daher rate ich jeder lehramtsstudierenden Person ein Auslandspraktikum an einer Schule im Ausland zu tätigen. Für Schulfächer wie Englisch- und Spanisch zum Beispiel ist ein Auslandsaufenthalt sogar obligatorisch.

Das Auslandspraktikum kann dir nicht nur dazu helfen deine Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern viel mehr um deine interkulturellen Kompetenzen und Unterrichtskenntnisse zu erweitern. Das wirst du auch bei deinem Berufsalltag im Klassenzimmer in Deutschland jederzeit benötigen.

Mein Weg nach Bolivien

Ich habe mich über die Universität zu Köln im Rahmen des Programmes „internships@schoolsabroad“ für ein Lehramtspraktikum im Ausland beworben. Dies ist ein Netzwerkprogramm, welches im Zuge der Internationalisierungsstrategie der Universität zu Köln für Studierende des Lehramts entwickelt worden ist. Jedes Semester hast du damit die Möglichkeit, dich für ein Praktikum an einer der weltweiten Partnerschulen des Netzwerks zu bewerben. Informiere dich an deiner Uni, ob es dort etwas Ähnliches gibt.

Schoolsabroad

Du studierst an der Universität zu Köln und musst noch deine verpflichtende Praktika absolvieren? Mache es über internships@schoolsabroad und lasse es dir anrechnen! Das Ganze wird als gemeinsames Projekt von der Abteilung „Internationale Mobilität“ mit dem Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) an der Universität zu Köln durchgeführt. Hierbei wäre Katrin Kaiser deine richtige Ansprechpartnerin.

Über die enge Betreuung während des Bewerbungsprozesses hinaus, garantieren die aus meiner Sicht wirklich bereichernde Vor- und Nachbereitungsseminare, das interkulturelle Training und die Beratung zu Fördermöglichkeiten einen guten Start für dein kommendes Praktikum. Zur Fördermöglichkeit gehört beispielsweise das Stipendium „Lehramt.International“. Behalte unbedingt die Bewerbungsfrist des Programmes im Auge:

Bewerbungszeitraum 01.03 – 31.03. für Praktika, die vom 01.06 – 31.08. beginnen.

Bewerbungszeitraum 01.06 – 30.06. für Praktika, die vom 01.09 – 01.12 beginnen.

Bewerbungszeitraum 01.10 – 31.10 für Praktika, die vom 01.01 – 31.05. des Folgejahres beginnen.

Siehe dazu mein veröffentlichtes Video bei „Studieren Weltweit„. Übrigens sind auch weitere Praktika nach deinem Masterstudium über das Netzwerk möglich. Ich werde definitiv darauf zurückkommen!

Du bist dir noch nicht ganz sicher? Das Schöne ist: Ehemalige AuslandspraktikantInnen berichten von ihren Erfahrungen und du hast die Möglichkeit im direkten Austausch zu sein und über deine Sorgen und Bedenken zu reden. Behalte unbedingt die Bewerbungsfrist des Programmes im Auge: Für einen Aufenthalt ab 2026 wird vorraussichtlich Mitte Juli 2025 die Bewerbung starten.

Man hat einen weiteren Bilick auf das Schulgelände
Ein weiterer Blick auf das Schulgelände.

Du hast noch Fragen zu deinem möglichen Auslandspraktikum oder welche kuriosen, aber auch wichtigen Erfahrungen ich hier in Bolivien bisher machen konnte? – Schreib es gerne in die Kommentarspalte unten! Ich stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung!

Hast du noch Fragen?

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