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Tag 87 in Barcelona Halbzeit-Reflexion in Zeiten von Corona


87 Tage bin ich nun schon in Barcelona. 87 weitere Tage liegen planmäßig noch vor mir. Der perfekte Zeitpunkt zu reflektieren und dankbar auf die letzten, nicht immer einfachen 87 Tage zurückzuschauen.

Der Beginn am 09. Februar…

Meine Zeit in Barcelona war von Beginn an von unerwarteten Erlebnissen geprägt. Am 09. Februar dachte ich noch, dass die spontane Umbuchung des Fluges, aufgrund des Unwetters wohl eine der größten emotionalen Herausforderungen in dieser Zeit werden würde.

Voll gepackt mit Vorfreude, Erwartungen und Plänen ging es für mich von München nach Barcelona.

Ein Koffer an einer Straße
Mein erster Morgen in Barcelona.

Mein Plan: Möglichst viel erleben, meine Spanischkenntnisse verbessern, „Ja“ zu Dingen sagen, die ich schon immer einmal machen wollte, raus aus meiner Komfortzone und jede Woche mindestens einmal am Strand zu sein. Das halbe Jahr war schon fast komplett durch getaktet, bevor ich überhaupt gelandet war. März und April sollten geprägt sein von Besuchen aus der Heimat, im Mai sollte es nach Madrid zu einem Konzert gehen und im Juni mit zwei Freundinnen die Costa Brava entlang.

Bis zum 09. März lief alles genau nach dem Plan. Das Wochenende zuvor war noch eine meiner besten Freundinnen hier, wir entdeckten zusammen Barcelona und ich musste mich immer wieder kneifen, wie glücklich ich mich schätzen konnte, dass ich in dieser wunderschönen Stadt für ein halbes Jahr leben darf und noch so viele wunderschöne Erlebnisse vor mir hatte.

 

Ein Selfie von zwei Mädchen
Wir haben jeden Moment in diesen 5 Tagen genossen.

Nach 5 Wochen schon alles vorbei?

Nach nur fünf Wochen in Barcelona rief Spanien aufgrund des Sars-Cov-2-Virus den Notstand aus. Ich beschloss zu bleiben und den Notstand abzuwarten, da ich meine Zeit hier noch nicht aufgeben konnte und ich mich nicht auf diese Art von meiner neuen Heimat verabschieden wollte.

Ein Plakat, das dazu anhält Abstand zu halten
Über Nacht war Barcelona gefüllt von Plakaten wie diesem.

Heute, sieben Wochen später, befinde ich mich immer noch im Lockdown. Doch seit letzter Woche gibt es zum ersten Mal seit Wochen wieder Grund zu hoffen:

Was nehme ich aus diesen ersten 87 Tagen mit?

Was nimmt man aus dieser Zeit im Lockdown mit, wenn die Monate eigentlich das beste halbe Jahr des Studiums werden sollten? Die Zeit, in der man viele neue Menschen kennenlernt, neue Kulturen, neues Essen und insbesondere die Stadt und das Land, in dem man lebt. Was bleibt von dieser Zeit?

Für mich sind drei Grundsätze in dieser Zeit noch einmal viel klarer geworden:

Gefühle rauszulassen ist wichtig!

„Naja so schlimm ist es ja nicht, dass du vielleicht dein Auslandsjahr abbrechen musst. Dein Auslandsaufenthalt läuft dir ja nicht weg. Auch wenn es nicht so läuft wie geplant, wird das bestimmt noch ein super Jahr für dich werden.“ Obwohl diese Aussagen alle wahr sind, hätte ich nach einer Woche am liebsten geschrien, als mir diese zum 1000 Mal gesagt wurden. Natürlich kann man seinen Auslandsaufenthalt nachholen und das werde ich auch definitiv machen. Trotzdem wurde aus einem ganzen Jahr für mich auf einmal nur ein halbes Jahr bzw. evtl. sogar nur ein paar Wochen. Viele konnten evtl. gar nicht ins Ausland oder mussten nach zwei Wochen schon wieder zurück nach Deutschland. Und da ist es okay traurig, enttäuscht und vielleicht auch wütend zu sein. In einem Auslandsaufenthalt steckt so viel Zeit, Planung, Vorfreude und natürlich auch Geld und das macht es umso schwieriger, das einfach hinter sich zu lassen. Deswegen müssen da die Gefühle erst einmal raus, bevor man weiter nach vorne schauen kann.

Persönlicher Wachstum kommt nicht immer von unzähligen Unternehmungen!

In meinem Fall merke ich gerade stark, wie ich mich weiter entwickle. Meine Zeit sinnvoll einzuteilen, die Kleinigkeiten im Alltag mehr wert zu schätzen und nebenbei auch noch eine Pandemie in einem anderen Land alleine zu durchleben. Egal wo man gerade ist, ob noch im Ausland oder schon wieder zu Hause, sich weiter zu entwickeln, und heraus zu fordern ist nicht immer abhängig davon, wo man sich gerade befindet und was man alles Spannendes unternimmt. Einen Auslandsaufenthalt abzubrechen erfordert genau so viel Mut, wie zu bleiben! Es macht die Zeit im Ausland nicht weniger wertvoll – auch wenn es vielleicht nur ein paar Wochen waren!

Deine Einstellung macht den Unterschied!

Man kann sich von so einer Situation bestimmen lassen und sich nur auf das Negative konzentrieren. Man kann aber auch versuchen, das Beste aus der Situation zu machen und sich jeden Tag immer wieder kleine Highlights zu setzen. Wie kann ich meine Tage schön gestalten und was macht mich glücklich? Kleinigkeiten wie am Fenster zu sitzen und die Morgensonne zu genießen, mein Eiskaffee-Rezept zu perfektionieren, gehören ebenso dazu, abgesehen von meinem geregelten Tagesablauf durch das Praktikum, die die letzten sieben Wochen besser gemacht haben, als erwartet.

Wie geht es weiter?

Auch eine Sache, die ich aus dieser Corona-Zeit mitgenommen habe: Man kann die Zukunft nicht immer genau planen! Im Moment plane ich nicht wirklich weiter, als eine Woche in die Zukunft. Ich habe zwar nicht vor innerhalb der nächsten Wochen wieder zurück nach Deutschland zu fliegen, aber wer weiß wie es kommt und sich alles weiter entwickelt. Vielleicht bleibe ich noch wie geplant bis Ende Juli in Barcelona und kann hoffentlich hier noch  den Sommer genießen. Wenn sich die Situation hier aber nicht weiter verbessert, werde ich wahrscheinlich schon davor wieder zurückfliegen.

Im Moment bin ich einfach nur dankbar wieder spazieren gehen zu können und Barcelona nicht aus einem kompletten Lockdown heraus verlassen zu müssen!

Blick über Barcelona
Für diesen Blick hat sich das Warten im Lockdown gelohnt!

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