14. März 2025
Die Uhr tickt, der Abflug rückt näher – aber wo wirst du wohnen? Hier erfährst du fünf Wege, wie du die richtige Unterkunft für dein Auslandsemester in Edinburgh findest, welche Herausforderungen auf dich warten und was ich heute anders machen würde.
Die Wohnungssuche in Edinburgh ist ein harter Kampf um Zimmer, Preise und gute Lagen. Sie kann sich schnell wie eine nervenaufreibende Schnitzeljagd anfühlen – besonders für internationale Studierende. Die hohe Nachfrage, kurzfristige Verfügbarkeiten und die absurd hohen Mietpreise machen es nicht gerade einfach, eine passende Bleibe zu finden. Ich spreche aus Erfahrung: Die Suche kann stressig sein, aber mit den richtigen Informationen und ein paar klugen Entscheidungen kannst du dir einiges an Ärger sparen. Also, anschnallen – hier kommen meine Tipps!
1. Universitätswohnheime: Gemeinschaft mit Gleichgesinnten
Die Universitäten in Edinburgh, darunter auch die Napier University, bieten eine Vielzahl von Unterkünften an, die sich meist in der Nähe des Campus befinden. Die Bewerbung läuft direkt über die Uni, und du solltest dich rechtzeitig darum kümmern, um zu verhindern, dass die Plätze schon weg sind. Hier gibt es größtenteils En Suite – ein Zimmer mit eigenem Bad, aber einer geteilten Küche mit bis zu acht Personen. Ein wesentlicher Punkt, den du auch beachten solltest: Die Mietzeiträume sind oft länger als der tatsächliche Studienaufenthalt. Universitäten strukturieren ihre Mietverträge so, dass keine Leerstände in den Semesterferien entstehen. Das bedeutet, dass du unter Umständen für Wochen zahlst, in denen du gar nicht da bist. Die Kosten für diese Wohnheime liegen in diesem Semester zwischen 240 und 300 Great Britain Pound pro Woche, also ca. 360 Euro – eine beachtliche Summe. Insbesondere wenn du bedenkst, dass die Unterkunft zwar mit dem nötigsten möbliert, aber nicht vollständig ausgestattet ist und du z.B. Küchenutensilien oder Bettwäsche selbst organisieren musst. Positiv ist jedoch, dass alle Nebenkosten bereits im Preis enthalten sind und du mit Studierenden der gleichen Uni zusammenlebst. Oft bieten diese Wohnheime auch verschiedenste Gemeinschaftsräume wie Lernräume, Gesellschaftsräume, Fitnessstudios und vieles mehr, was das miteinander stärkt und dem Alleinsein entgegenwirken kann.
Vorteile:
- Kurze Wege zum Campus
- Zusammenleben mit Studierenden der selben Uni
- Keine Extra-Kosten für Nebenkosten
Nachteile:
- Meist längere Mietverträge als nötig
- Relativ teuer
- Nicht voll ausgestattet
- Sehr unterschiedliche Wohnheime
2. Private Wohnheime: Flexibilität
Private Wohnheime bieten oft verschiedene Wohnoptionen an, die je nach Budget und Komfortwunsch variieren. Die zwei gängigsten Varianten sind Studios und En Suite-Zimmer:
- Studios sind komplett eigenständige Apartments mit einer eigenen Küche und einem privaten Bad – perfekt für alle, die Wert auf Privatsphäre legen.
- En Suite-Zimmer bieten ein privates Bad, aber eine gemeinsame Küche, was die geselligere Variante ist.
Die Wahl hängt davon ab, ob du lieber für dich bist oder es dir nichts ausmacht, dir eine Küche mit anderen zu teilen.
Private Anbieter wie University Living, Homes for Students, PLATFORM_ oder Unite Students bieten moderne Zimmer an, die sich preislich meist irgendwo zwischen 190 und 400 GBP pro Woche, je nach Lage und Ausstattung. Viele dieser Wohnheime kommen mit schicken Extras wie Gemeinschaftsräumen, Fitnessstudios und Kino-Räumen.
Aber Vorsicht: Viele Agenturen setzen einen bei der Anfrage oder Buchung massiv unter Druck, sobald man Interesse zeigt. Plötzlich soll man innerhalb von 24 Stunden eine Entscheidung treffen und eine Anzahlung leisten. Kein Witz, das ist mir passiert! Ich empfehle deshalb, nicht überstürzt zu buchen, sondern direkt mit den Anbietern und Betreibern der Wohnheime zu sprechen. Oft sind hier auch Online-Besichtigungen möglich und Details zu klären. Je nach Anbieter ist es hier etwas leichter einen passenden Zeitraum zu finden, aber auch nicht immer möglich. Oft werden auch kurze Mietzeiträume er sehr kurz vorher freigeschaltet. Es ist durchaus normal, dass man vier Wochen vor Ankunft noch keine Unterkunft hat und sollte hier auch die etwas gelassenere schottische Art vertrauen. Bis zum Uni-Start hat meisten jeder dann doch noch ein Zimmer gefunden. Aber auch hier gilt first come first serve und man sollte den Wohnungsmarkt im Blick behalten oder zumindest schon mal anfragen. Ein weiteres Problem: Wenn du keinen britischen Bürgschaftsgeber hast, musst du die gesamte Miete im Voraus zahlen. Yay, ein Traum für jedes studentische Budget.
Vorteile:
- Moderne Ausstattung
- Alles inklusive – keine versteckten Nebenkosten
- Studios mit Privatsphäre
- Meist nahe am Zentrum bzw. Lage beliebig wählbar
Nachteile:
- Relativ teuer
- Vermittlungsagenturen setzen dich oft unter Druck
- Vorauszahlung der gesamten Miete, wenn du keinen UK-Bürgen hast
- Ggf. längere Mietdauer als nötig
3. Private Mietwohnungen: Unabhängigkeit mit Aufwand
Falls du länger als ein Jahr in Edinburgh bleibst, könnte eine eigene Wohnung eine Option sein. Plattformen wie Zoopla, Rightmove und Gumtree sind hier die besten Anlaufstellen. Klingt super? Nun ja, es gibt ein paar Haken: Viele Vermieter wollen persönliche Besichtigungen, was für internationale Studierende ziemlich unmöglich ist. Außerdem musst du dich um alles selbst kümmern – von Gas, Strom, Wasser bis hin zum Internet. Und das kann schnell nervig und teuer werden. Zudem sind Vermieter oft von studentischen Mietern abgeneigt und man sollte ebenso bei der Wahl der Wohngegenden aufpassen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Suche nach einer privaten Wohnung äußert kompliziert ist und meist erst nach Anreise erfolgreich wird.

Vorteile:
- Volle Kontrolle über deine Wohnung
- Geteilt (WG) evtl. günstiger als private Wohnheime
Nachteile:
- Besichtigungen meist nur vor Ort möglich
- Hoher Organisationsaufwand
- Zusätzliche Nebenkosten
- Schwierige Wohngegenden
4. Wohngemeinschaften: Gemeinsam statt einsam
WG-Leben ist nicht nur günstiger, sondern auch eine coole Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Seiten wie SpareRoom oder Flatshare Edinburgh helfen dir bei der Suche. Allerdings solltest du darauf achten, dass die Chemie in der WG stimmt. Denn nichts ist schlimmer, als mit jemandem zusammenzuwohnen, der deine Tupperdosen ungefragt benutzt oder den Abwasch über Wochen ignoriert.
Vorteile:
- Günstiger als Einzelwohnungen
- Soziale Kontakte von Anfang an
Nachteile:
- Man muss sich an Mitbewohner anpassen
- Weniger Privatsphäre
Meine persönliche Erfahrung mit der Wohnungssuche
Mein ursprünglicher Plan? Eine schicke WG mit zwei Studienkolleginnen. Die Realität? Ein verzweifeltes Hin und Her zwischen Vermietern, die persönliche Besichtigungen verlangten, Maklern, die uns ignorierten, und Preisen, bei denen einem schlecht wurde. Letztendlich entschieden wir uns für ein privates Wohnheim – nicht unbedingt unsere erste Wahl, aber die einzig realistische. Und jetzt, nachdem ich angekommen bin, im Preis-Leistungs-Verhältnis eine echt super Wahl!
Was ich gelernt habe? Lass dich nicht von Agenturen unter Druck setzen. Sie erzählen dir gerne, dass nur noch ein Zimmer frei ist – Spoiler: Das stimmt meistens nicht. Kontaktiere deshalb wenn möglich die Unterkunftbetreiber direkt. Auch wichtig: Die meisten privaten Wohnheime schalten ihre Verfügbarkeiten erst kurz vor Semesterstart frei, also keine Panik, wenn du zwei Monate vorher noch nichts findest. Und, wenn du keinen britischen Bürgen hast, stell dich darauf ein, die komplette Miete im Voraus zu zahlen. Das ist hart, aber zumindest musst du dich dann nicht mehr um monatliche Überweisungen kümmern.
Planung ist das A und O
Die Wohnungssuche in Edinburgh ist kein Zuckerschlecken, aber mit ein bisschen Geduld, Recherche und vielleicht ein paar guten Tipps und Gesprächen kann man es schaffen. Überlege dir genau, welche Wohnform am besten zu dir passt und lass dich nicht stressen. Irgendwo da draußen gibt es das perfekte Zimmer für dich – du musst es nur finden!
Hinweis: Die genannten Preise und Informationen basieren auf dem Stand von Februar 2025 und können sich ändern.